Duett der Liebe
ging. Er lächelte. „Oder?“
Sie spürte seine Hand auf ihrer Wange, und ihr wurden die Knie wurden weich.
„Oder etwas Konversation?“
Doch schon während sie es sagte, wurde ihr klar, dass sie womöglich zu viel versprach. Sie konnte kaum klar denken, wenn Tyler ihr Gesicht streichelte.
Die Versuchung war unglaublich stark. Viel länger würde er ihr nicht widerstehen können. Er versuchte, sie zu warnen. „Wenn ich reinkomme, werden wir nicht viel reden.“
Sie presste die Lippen aufeinander, als ob das ihren Herzschlag beruhigen könne.
„Gemeinsames Schweigen ist auch schön.“
Aber schweigen würden sie auch nicht. Er dachte eher an heftiges Atmen und tiefe Seufzer. Nur, dass er damit ein unausgesprochenes Versprechen brechen würde. Wenn er jetzt ihre Schwelle übertrat, würde er mit ihr schlafen. Und nur Ehrlichkeit konnte das verhindern. Wusste er überhaupt noch, wie man ehrlich war?
Er legte die Hand auf ihre Wange. „Und viele andere Dinge.“ Er suchte ihren Blick, um Verständnis bittend. „Dies ist das erste Mal, dass ich mich nach dem Tod meiner Frau wieder lebendig gefühlt habe. Aber ich bin nicht sicher, ob ich schon bereit dafür bin.“
Er wollte, dass sie ihn fortschickte. Dass sie Nein sagte. Seltsam, das Wort, das ihr noch vor ein paar Stunden so selbstverständlich über die Lippen gekommen wäre, widerstrebte ihr nun.
Sie atmete tief durch. „Ich verstehe.“
Und das stimmte auch. Sie würde ihn auf keinen Fall drängen. Wenn zwischen ihnen etwas geschehen sollte, dann musste er den ersten Schritt tun.
Außerdem war die ganze Sache wahrscheinlich sowieso keine gute Idee. Die Laune eines Augenblicks. Wenn sie darüber hinaus in die Zukunft blickte, fühlte sie sich selbst ziemlich unsicher. Wie konnte sie für jemanden, den sie kaum kannte, so starke Gefühle haben? Darauf war sie schon einmal hereingefallen.
Dieses Risiko würde sie nicht noch einmal eingehen.
Auch wenn sie das zum Feigling machte.
Im Stillen dankte ihr Tyler für das verständnisvolle Schweigen, das sie ihm bot.
Doch selbst das verstärkte nur seine Hin-und Hergerissenheit.
Inmitten all ihrer Vitalität und sprühenden Energie hatte sie eine ruhige, liebenswürdige Ader, die ihn ansprach. Damit brachte sie seine sowieso schon völlig aufgelöste Welt nur noch mehr durcheinander.
Um ihr für ihr Verständnis zu danken, küsste er sie sanft. Schon diese zarte Berührung ließ überwältigendes Verlangen in ihm aufsteigen, das er mühsam unterdrückte. Es durfte nicht sein, jedenfalls nicht im Moment.
Der Kuss wurde leidenschaftlicher.
Er hatte ihr nichts zu bieten außer Lügen, und eine Frau wie Brooke würde das niemals akzeptieren. Die Wahrheit dagegen war viel zu gefährlich.
Um Brooke begann sich die Welt zu drehen. Wie konnte ein einziger Kuss sie schwindelig machen? Sie spürte seine Leidenschaft und reagierte instinktiv darauf. Ihre eigenen Bedürfnisse, die sie so lange unterdrückt hatte, meldeten sich mit Macht. Sie schlang die Arme um Tylers Hals und gab sich dem wunderbaren Gefühl hin. Auf einmal wollte sie viel mehr als nur einen Kuss.
Dann bekam sie plötzlich Angst vor ihrer eigenen Courage. Das geht alles viel zu schnell, dachte sie.
Widerstrebend löste sie sich nun von ihm. Es dauerte einen kurzen Moment, bis sie ihre Stimme wieder fand. „Dann also bis irgendwann?“
Geh jetzt besser, bevor es zu spät ist, sagte er sich. Wieder berührte er zärtlich ihre Wange. „Ich rufe morgen an.“
Auch wenn sie wusste, dass sie das Richtige tat, im Augenblick fühlte es sich völlig falsch an. Wie immer half ihr Humor. „Berühmte letzte Worte?“
So hatte er es nicht gemeint, auch wenn es keinen anderen Weg gab, als sich jetzt von ihr zu verabschieden. „Nur für heute Nacht.“
Ihren Gesichtsausdruck, eine Mischung von Traurigkeit und Verständnis, würde er so schnell nicht vergessen. Wenn sie ihm wirklich etwas bedeutete, dann durfte er sie nicht wieder sehen. Er hatte kein Recht, ihr das anzutun. Noch, sagte er sich, ist dafür Zeit.
Jetzt fing er schon an, sich selbst zu belügen.
Als sie die Haustür hörte, trat Brooke auf den Flur hinaus. An Schlaf war sowieso nicht zu denken gewesen. „Du brauchst dich nicht hereinzuschleichen, Schwesterherz.“
Heather unterdrückte einen Schrei und presste eine Hand auf die Brust. „Lieber Himmel, hast du mich erschreckt.“ Sie zögerte kurz. „Ist er…?“
Lächelnd kam Brooke die Treppe hinunter. „Nein. Er ist nach
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