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Duett der Liebe

Duett der Liebe

Titel: Duett der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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nur ein wenig genießen wollte, sorgte er besser dafür, dass er mit den dreien nicht alleine war. Damit fingen die Probleme an. Ada hatte er bereits gefragt, und sie hatte bedauernd abgelehnt, weil sie samstags ihre Wölfling-Gruppe leitete. Zwar hatte sie vorgeschlagen, die Drillinge einfach in die Gruppe zu integrieren, doch das wollte Tyler nicht. Es war ihm lieber, wenn er die Mädchen stets im Blick hatte, anstatt sie umringt zu sehen von achtunddreißig kleinen Pfadfinderinnen. Besser zu vorsichtig sein, als sich in falscher Sicherheit wiegen.
    Den einzigen anderen Menschen, den er hier, kannte und den er mit einer solchen Bitte überfallen konnte, war Brooke. Und so hatte er endlich eine Ausrede, ihre Nummer zu wählen.
    „Tell me a Story“, meldete sich ihre fröhliche Stimme am anderen Ende.
    „Wie wär’s mit der Story von dem Professor, der so mit der Vorbereitung für seine ersten Unterrichtsstunden beschäftigt war, dass er vergessen hat, anzurufen?“ sagte Tyler.
    Brooke umklammerte den Hörer fester, als sich die Schmetterlinge in ihrem Bauch wieder meldeten. „Ja, an die erinnere ich mich.“
    Sie machte kein Drama draus, was sein schlechtes Gewissen noch verstärkte.
    „Brooke, es tut mir so Leid, dass ich mich nicht wie versprochen gemeldet habe.“
    Es ist nicht so wichtig, mahnte sie sich. Nimm’s leicht.
    „Sie schulden mir keine Erklärung, Tyler. Granny hat mir schon erzählt, wie beschäftigt Sie waren.“
    Und das, ohne dass Brooke Tyler auch nur erwähnt hatte. Wahrscheinlich hatte Heather getratscht, und Granny wollte sichergehen, dass sie auf dem Laufenden war. Manchmal kam sich Brooke vor, als hätte ihre Familie auch gut beim CIA beschäftigt sein können.
    Erleichtert, dass sie nicht ärgerlich war, entspannte sich Tyler etwas. „Ja, das stimmt. Ich hatte ja keine Ahnung, wie viel Arbeit es ist, den Unterricht vorzubereiten.“
    Verwirrt runzelte Brooke die Stirn. „Ich dachte, Sie hätten früher schon unterrichtet.“
    Verflixt. Er war einfach nicht gut genug im Lügen. „Jede Universität ist anders“, sagte er lahm. Es war keine besonders gute Erklärung, aber die einzige, die ihm so schnell einfiel.
    Da hatte er wahrscheinlich Recht. Brooke nickte der Kundin zu, die mit drei blonden Jungs, alle im Alter unter sechs, hereinkam. Wie machten das Eltern nur?
    „Und wie läuft es so?“ fragte sie Tyler. Als er schwieg, als wüsste er nicht genau, was sie meinte, fügte sie hinzu: „Die Vorbereitungen.“
    Er ließ den Blick über die Bücher schweifen, die er in seinem kleinen Büro verteilt hatte. „Ganz gut. Ich bin dabei, die letzten Schwachstellen auszubügeln.“
    „Und wie geht’s den Mädchen? Granny sagte, dass sie vor Energie sprühen.“
    „Oh ja, allerdings. Und das ist auch der Grund, warum ich anrufe.“
    Das klang nicht so, wie er es gemeint hatte. Aber andererseits wollte er sie auch nicht über seine Motive in die Irre führen. Sicher, er hatte die ganze Woche an sie gedacht, wollte sie unbedingt wieder sehen. Doch es wäre nicht fair gewesen, sie das wissen zu lassen. Es reichte, wenn sich einer von ihnen mit diesem Problem herumschlagen musste.
    Da Brooke wusste, dass Granny mit den Pfadfinderinnen unterwegs war, fragte sie alarmiert: „Ist den Mädchen was passiert?“
    „Nein“, antwortete er schnell, versuchte dann, die richtigen Worte zu finden. „Ich weiß, dass ich relativ kurzfristig anrufe, aber die Uni hält dieses Wochenende einen Basar auf dem Campus, und die Mädchen wollen unbedingt hin.“
    Worauf wollte er hinaus? War er zu beschäftigt, um sie selbst zu begleiten? „Sie möchten, dass ich mit ihnen hingehe?“ fragte sie.
    Das war glatter gelaufen, als er zu hoffen gewagt hatte. „Würde es Ihnen etwas ausmachen?“
    „Nein, wieso?“ Sie hatte die Drillinge vermisst. „Ich mag Ihre Töchter, Tyler. Sie sind zauberhaft und sehr unterhaltsam.“
    „Wann haben Sie Zeit?“
    Da es um die Drillinge ging, brauchte sie nicht so zu tun, als hätte sie etwas Wichtigeres vor. „Heather ist heute im Laden, und außerdem habe ich eine Aushilfskraft eingestellt. Theoretisch könnte ich also sofort weg. Schließlich bin ich die Chefin.“
    „Wunderbar.“ Sein eigener Zeitplan war sowieso schon umgeworfen. Solange die Drillinge nicht bekamen, was sie wollten, würde er keine Ruhe finden. „Wir könnten Sie in einer Stunde abholen.“
    „Wir?“ wiederholte sie überrascht. „Sie kommen auch mit?“
    Er verstand ihr Erstaunen nicht.

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