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Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Heggan
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an die Menschenmenge erinnern, die dort anwesend war. J.B. Collins hat bestimmt nicht alle diese Leute persönlich gekannt.“
    Sam begriff allmählich, warum Marcie ihn hergebeten hatte. „Macht meine Tochter dir das Leben schwer?“
    Marcie lächelte ihn an. „Ich mag deine Tochter, Sam. Sie ist aufgeweckt und loyal, aber sie kann manchmal verdammt stur sein, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat.“
    „Was hat sie sich denn in den Kopf gesetzt?“
    „Offen hat sie es nicht ausgesprochen. Trotzdem habe ich das Gefühl, sie möchte sich tatkräftig an der Jagd nach Adams Mörder beteiligen. Ich bewundere zwar ihren Eifer, Sam, aber ich mache mir um ihre Sicherheit Sorgen. Wir beide wissen schließlich, was dabei herumkommt, wenn sich Amateure in unsere Arbeit einmischen.“
    „Jenna würde nichts tun, was die Ermittlung gefährden könnte.“
    „Vielleicht nicht.“ Marcie sah auf die Fotos, die Sam wieder auf den Schreibtisch gelegt hatte. „Aber diese Sache mit Faxel scheint sie äußerst ernst zu meinen.“
    „Glaubst du, hinter ihren Vermutungen könnte etwas stecken?“
    „Nun, wenn es sich als nötig erweisen sollte, Faxel zu durchleuchten, dann wird das Detective Stavos übernehmen –
diskret
, versteht sich“, fügte sie an, „und ohne die Hilfe deiner Tochter. Du weißt, wie er darüber denkt, wenn Außenstehende Detektiv spielen.“
    Sam kannte Stavos gut. Er war ein Detective vom alten Schlag, und auch wenn er vielleicht nicht der Beste von allen war, lag seine Quote, was das Verhältnis zwischen verhafteten und verurteilten Straftätern anging, deutlich über dem Durchschnitt. Allerdings war es kein Geheimnis, dass der Detective nicht viel für Anwälte übrig hatte. Darum waren er und Adam nie gut miteinander ausgekommen, und die letzte Person, mit der sich Stavos nun herumschlagen wollte, war sicherlich Adam Lears Exfrau.
    „Ich werde mit Jenna reden“, versprach Sam, während er aufstand.
    Marcie erhob sich ebenfalls. „Das wäre wirklich sehr nett von dir, Sam. Danke.“

7. KAPITEL
    „V erdammt!“ fluchte Frank Renaldi, als sein roter 57er Thunderbird mitten in Chinatown abrupt stehen blieb. „Musst du mir ausgerechnet jetzt absaufen?“
    Dieser jüngste Vorfall war nur die Krönung für den wohl schlimmsten Morgen in seinem Leben. Seinen Anfang hatte es vor einigen Stunden genommen, als er die Freundin seines vierzehnjährigen Sohns auf der Wohnzimmercouch schlafend vorfand. Noch während er versuchte, von Danny eine Erklärung zu erhalten, der oben in seinem Zimmer übernachtet hatte, tauchte der Vater des Mädchens auf, um Frank mit einer Klage wegen Verletzung seiner Aufsichtspflicht zu drohen.
    Kurz darauf erfuhr Frank Renaldi von Adams Tod. Er und Adam waren seit der Zeit an der New Yorker Universität Freunde. Dass Frank nach seiner Rückkehr aus Richmond den Kontakt zu Adam nicht wieder aufnahm, hing mit Gründen zusammen, an die er jetzt nicht denken wollte. Erst durch Mick Falco erfuhr Adam, dass Frank wieder in New York war, und vor etwas mehr als einer Woche suchte Adam ihn auf, weil er einen Privatdetektiv benötigte.
    Jetzt war Adam tot, und es gab so vieles, was unausgesprochen geblieben war.
    Frank ignorierte das unablässige Hupen und versuchte, den Wagen wieder zu starten. Nichts tat sich, rein gar nichts. Frustriert schlug er mit der flachen Hand auf das Lenkrad.
    Ein Taxifahrer steckte den Kopf aus dem Seitenfenster. „Hey, du da!“ brüllte er. „Schaff den Schrotthaufen von der Straße, sonst mach ich das für dich!“
    „Schon gut!“ rief Frank, während er sein Handy aus der Tasche zog. „Ich kann dich hören! Nur die Ruhe!“
    Er tippte eine Nummer ein, und als sich sein Cousin Marty meldete, ließ er ein Donnerwetter auf ihn nieder. „Was ist los mit dir, Marty? Bist du neuerdings taub, wenn ich mit dir rede? Habe ich dir nicht ausdrücklich gesagt, niemand außer dir soll an meinem Wagen rumschrauben? Und? Hast du mir überhaupt zugehört? Nein, natürlich nicht! Du musstest diesen Trottel von Lehrling ranlassen, und jetzt rat mal: Der Wagen ist mir gerade eben mitten im Berufsverkehr abgesoffen!“
    „Frankie?“
    „Komm mir jetzt nicht mit Frankie! Setz dich lieber in Bewegung!“
    Marty wusste, dass eine Diskussion sinnlos war. „Wo steckst du denn?“
    „An der Kreuzung Bowery und Pell.“
    „Bin gleich da, Cousin. Rühr dich nicht von der Stelle.“
    „Sehr witzig.“
    Als sein Cousin mit dem Truck eintraf, war Frank gerade damit

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