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Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Heggan
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und unterhielt sich mit ihm. Aus heiterem Himmel zieht der Columbo-Doppelgänger das Messer und fragt Roy, ob er es mal in die Hand nehmen möchte.“
    „Das habe ich im Polizeibericht gelesen.“
    „Im Polizeibericht? Wie bist du denn an den gekommen?“
    „Natürlich mit meinem jungenhaften Charme, wie sonst? Aber erzähl weiter, Mick. Das hört sich interessant an.“
    „Es kommt noch besser. Der Mann hatte einen Kaffeebecher in der Hand, so einen Pappbecher aus einem der besseren Cafés, die seit einiger Zeit an jeder Ecke aufmachen.“
    „Meinst du so was wie Starbucks?“
    „Ja, diese Art. Nur war der Becher nicht von Starbucks. Die sind nämlich braun, während unser Unbekannter einen orangefarbenen Becher hatte, mit einem Baum als Logo. Möglicherweise ein Kaffeestrauch.“
    „Stand der Name des Cafés drauf?“
    „Wenn ja, dann ist er Ballard nicht aufgefallen.“ Er machte eine kurze Pause. „Ich muss dich bitten, der Sache sofort nachzugehen, Frank.“
    „Ich soll herausfinden, wo unser Columbo seinen Kaffee gekauft hat?“
    „Das ist eine Menge Lauferei, ich weiß. Wirst du es trotzdem tun?“
    „Natürlich werde ich das. Ich hab nur gehofft, du könntest mir etwas mehr bieten.“
    „Du bekommst mehr. Ein Bekannter von mir arbeitet bereits an einer Skizze unseres Unbekannten und des Kaffeebechers. Was dein Honorar betrifft, kannst du …“
    „Die Runde geht auf mich“, unterbrach ihn Frank.
    „Nein, Frank. Warren Lear hat mir einen sehr großzügigen Vorschuss gezahlt. Glaub mir, ich kann bezahlen, was du …“
    „Ich nehme kein Geld. Oder ist das für dich ein Problem?“
    Ein kurzes Schweigen folgte. Schließlich stieß Mick einen Seufzer aus. Er wusste, dass eine Diskussion mit Frank zu nichts führte. „Na gut, wenn du das unbedingt so willst.“
    „Ja, ich will es so.“
    „Meine Sekretärin bringt dir am Montagmorgen die Skizzen ins Büro.“
    „Gut, danke. Und grüß Gloria von mir.“
    Jenna und die Leute von
Today’s Cuisine
hatten die letzten zwei Stunden damit verbracht, Jennas Dachgarten für einen Artikel des Magazins vorzubereiten. Nachdem nun auf ihre Bitte hin alle gegangen waren, konnte sie in aller Ruhe hier oben ihre Fotos schießen.
    Der Dachgarten, der nur ein Dutzend Stufen über ihrer Wohnung lag, war ihr absoluter Lieblingsort. Er war ihre ganz persönliche Oase hoch über dem Central Park, ein Platz, an den sie sich zurückzog, um zu lesen, um Ruhe zu finden und wo sie manchmal auch Partys veranstaltete. Die Aussicht von hier oben war atemberaubend, vor allem jetzt, da die Bäume ihr Laub verloren hatten und ein Hauch von Winter in der Luft lag.
    Vor gut vierundzwanzig Stunden hatten die Verantwortlichen des Magazins erfahren, dass sie aus rechtlichen Gründen den Artikel ‚Weihnachten in der Met‘ nicht bringen durften, was den Redakteuren etliche graue Haare bescherte. Als Lou Frankel, der schwule und sehr schillernde Chefredakteur von
Today’s Cuisine
, von Jennas Dachgarten erfuhr, verfiel er auf die Idee, den gestrichenen Artikel durch ‚Weihnachten unter freiem Himmel‘ zu ersetzen, denn Jennas Domizil mit seiner Fülle an Büschen, Ranken und kleinen Bäumen war dafür wie geschaffen.
    „Das ist fantastisch“, erklärt er und stolzierte völlig verzückt von einem Ende des Gartens zum anderen und zurück. „Wir platzieren überall Weihnachtssterne und Palmen, legen Lichterketten um die Bäume und stellen den Tisch genau hierhin.“ Dabei zeigte er auf den Mittelpunkt des Gartens und fügte dann an: „Das wird ein Volltreffer, Darling, du wirst schon sehen.“ Und nach einer kurzen Pause: „Und das Honorar stocken wir um fünftausend auf, weil wir deinen Garten benutzen dürfen.“
    Im ersten Moment war Jenna von Lous Idee gar nicht begeistert, doch je länger sie sich dann mit dem Thema befasste, umso mehr erwärmte sie sich dafür. Als sie schließlich mit den Vorbereitungen fertig waren, musste sie zugeben, dass alles ganz prächtig und wundervoll aussah. Dutzende rote und weiße Weihnachtssterne waren auf der gut zwanzig Quadratmeter großen Fläche verteilt, in einer Ecke stand ein Weihnachtsbaum mit viktorianischem Baumschmuck, und Lichterketten waren an der Tür und am Geländer befestigt. In der Mitte stand der Tisch, der mit edlem Porzellan, funkelnden Gläsern aus Frankreich und altem Silber von Tiffany’s für acht Personen gedeckt war. Kleine dicke Kerzen in Grün- und Rottönen standen auf dem Tisch, und auf jedem Teller lag

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