Duft des Mörders
Bericht persönlich. Dann können wir die Details besprechen. Wie wäre es in einer halben Stunde?“
„Komm in mein Büro, ich bin da.“
Frank verließ sein Büro und ging zu seinem Wagen.
Gerade als er den Thunderbird aufschließen wollte, hielt neben ihm ein grauer Ford Taurus, und ein Mann, der auf dem Rücksitz saß, streckte den Kopf aus dem Fenster. „He, Meister!“ rief er. „Wie komme ich zum Astor Place?“
Frank zeigte nach Osten. „Nehmen Sie die Bowery. An der zweiten Ampel links und …“
Der Mann hielt eine Hand ans Ohr. „Was haben Sie gesagt?“
„Ich sagte, Sie sollen die Bowery nehmen“, wiederholte Frank und näherte sich dem Wagen. „Und an der zweiten …“
Weiter kam er nicht. Denn in diesem Moment wurde die Tür aufgestoßen, prallte ihm gegen die Beine, und er stürzte zu Boden.
„Hey, was zum Teufel …?“ begann er und versuchte aufzustehen.
Zwei kräftige Hände packten ihn am Kragen, zerrten ihn in den Wagen, und bevor er irgendetwas dagegen unternehmen konnte, traf ihn etwas mit großer Wucht am Kopf.
Er fiel in ein großes, schwarzes Loch …
Als er wieder zu Bewusstsein kam, lag er rücklings auf einem kalten Betonboden. Über ihm hing eine einzelne Glühbirne von der niedrigen Decke. Ohne den Kopf zu bewegen, sah er nach links und rechts. Dem Anschein nach befand er sich in einem leer stehenden Lagerhaus, das sich in der Nähe von Schienen befinden musste, denn aus einiger Entfernung hörte er das Rattern eines Zuges.
Er lag weiterhin reglos da und lauschte nach anderen markanten Geräuschen, dann versuchte er sich aufzusetzen. Dabei stieß er mit dem rechten Fuß gegen einen Eimer, der scheppernd umkippte. Gut gemacht, Renaldi, dachte er verärgert.
„Hey, Slim, unser Gast ist wach.“
„Tatsächlich“, erwiderte eine raue Stimme. Ein Mann trat neben Frank; er trug Stiefel aus Schlangenleder. „Gut geschlafen, Renaldi?“
Frank setzte sich auf und betastete seinen Hinterkopf. Er fühlte eine Beule, die so groß war wie ein Hühnerei, doch wenigstens sah er weder doppelt noch war ihm übel. Mit etwas Glück war ihm eine Gehirnerschütterung erspart geblieben.
Der Mann, der ihn angesprochen hatte, war ein Riese. Er musste gut zwei Meter groß sein und wog sicher um die hundertfünfzig Kilo.
„Wer, zum Teufel, seid ihr?“ Zweifellos hätte ihm auch eine intelligentere Frage einfallen können, aber der pochende Kopfschmerz verhinderte eine geistige Höchstleistung.
Ein lautes Lachen hallte durch die Halle. „Der Kerl ist neugierig. Und höflich dazu, findest du nicht, Raul?“
Raul war in etwa so groß wie sein Partner, doch er war nicht annähernd so muskulös.
Der Mann, der mit Slim angesprochen worden war, lachte ebenfalls. „Meinst du, wir sollten ihm eine Lektion erteilen?“ fragte er. „Damit er in Zukunft mehr Respekt an den Tag legt?“
Frank sprang auf, war jedoch nicht schnell genug. Eine Faust traf ihn mit großer Wucht in die Magengegend.
Frank klappte zusammen und bekam die Faust im nächsten Moment erneut zu spüren. Diesmal war der Treffer nicht ganz so hart, doch er genügte, dass ihm die Unterlippe aufplatzte und er gegen die Wand hinter sich knallte.
Einen Augenblick lang drehte sich alles um ihn. Der Raum kam erst wieder zur Ruhe, als Frank ein paarmal tief durchgeatmet hatte. Mit den Händen an der Wand abgestützt, überlegte er, was er jetzt tun sollte. Angesichts dieser beiden Riesen befand er sich eindeutig in der schlechteren Position. Die zwei hatten allerdings einen Fehler begangen: Sie hatten ihn bis aufs Blut gereizt!
Gebückt stürmte er unvermittelt auf den Mann zu, der auf ihn eingeschlagen hatte. Die Freude darüber, ihm den Kopf in den Magen zu rammen, währte jedoch nicht lange, da Raul nun eingriff, Frank packte, herumriss und einen solch brutalen Kinnhaken landete, dass der Privatdetektiv für einen Moment glaubte, sein Unterkiefer sei gebrochen.
Na los, Frank! Du hast schon schlimmere Situationen überstanden! Unternimm was!
Er ignorierte den Schmerz und nahm seine ganze Kraft zusammen, um nach Rauls Gesicht zu treten. Mit der Schuhspitze traf er dessen Kinn, und obwohl es kein schwerer Treffer war, stöhnte der Kerl schmerzlich genug auf, um Frank zu einem zweiten Tritt anzustacheln.
Diesmal war Raul jedoch vorbereitet und wich dem Fuß aus. Er griff nach einem Baseballschläger, mit dem er abermals Franks Magen traktierte.
Der sank laut stöhnend auf die Knie.
„Und? War’s genug?“ fragte
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