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Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Heggan
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gezogen war.
    „Ob das so eine gute Idee war, weiß ich nicht“, sagte sie amüsiert. „Mein Vater bewacht mich wie ein Rottweiler. Heute Morgen bestand er darauf, mich in die Stadt zu fahren, und heute Abend will er mich abholen. Er ist jetzt mein persönlicher Fahrdienst, und das treibt mich in den Wahnsinn.“
    „Lass ihn, Jenna. Väter sind nun mal so.“
    Sie hob warnend den Zeigefinger. „Erwarte nicht von mir, dass ich mich in seinem Haus wie eine Nonne einschließen lasse. Ich habe mein eigenes Leben, ich trage Verantwortung, Leute verlassen sich auf mich.“
    „Habe ich dich gebeten, du solltest dich wie eine Nonne einschließen lassen?“
    „Nein, aber das musst du auch nicht. Allmählich kapier ich, wie dein verdrehter Verstand arbeitet.“
    „Ach, du kannst Gedanken lesen? Ein weiteres Talent, von dem ich bislang nichts wusste.“
    „Lach du nur, aber meine Intuition hat mir in der Vergangenheit gute Dienste geleistet.“
    „Also gut, ich bin neugierig.“ Er beugte sich vor. „Was siehst du in deiner Kristallkugel, Madame Cleo?“
    „Jetzt?“
    „Auf der Stelle.“
    Jenna spielte mit, legte die Zeige- und Mittelfinger an die Schläfen und tat so, als würde sie sich konzentrieren. „Ich empfange etwas. Es geht um den Abend in meinem Apartment. Ah, jetzt sehe ich es klarer. Du wünschst dir, du wärst nicht wie ein aufgescheuchtes Kaninchen davongerannt.“
    Frank musste schallend lachen. „Ich bin nicht davongerannt. Ich habe mich aus einer für dich gefährlichen Situation zurückgezogen, weil ich wusste, dass du damit nicht zurechtkommen würdest.“
    „Du musst immer alles verdrehen, nicht wahr, Renaldi?
Du
kommst doch mit schwierigen Situationen nicht klar.“
    Er war nicht der Mann, der einer Herausforderung auswich, erst recht nicht, wenn sie so verlockend war, deshalb zog er einen Zwanziger aus der Tasche und legte ihn auf den Tisch. „Zwanzig Dollar, dass du im Unrecht bist.“
    „Dir ist doch wohl klar, dass wir das nur herausfinden können, wenn wir den Abend noch einmal Schritt für Schritt durchgehen.“
    „Hast du etwa Angst davor?“
    Sie suchte in ihrer Handtasche und holte ebenfalls einen Zwanziger hervor. „Du bestimmst Ort und Zeit.“
    Wieder musste er lachen. „Oh nein, das ist viel zu unromantisch. Warum lassen wir es nicht einfach auf uns zukommen?“
    „Damit du den Vorteil hast und genau weißt, wann und wo? Das ist nicht fair.“ Doch im nächsten Moment zuckte sie mit den Schultern. „Ach, warum eigentlich nicht? Okay, die Wette gilt.“

31. KAPITEL
    W ie sich zeigte, hatte Tanya bei ihren Bemühungen, den Columbo-Doppelgänger ausfindig zu machen, nicht mehr Glück als Frank. Zwei Stunden später war sie zurück im Büro, hatte ein gutes Dutzend Prostituierte befragt und einem Zuhälter das Versprechen abgerungen, dass er sich, sollte ihm der Gesuchte begegnen, bei ihr meldete. Entweder fürchteten sich alle davor, etwas zu sagen, oder die Prostituierte hatte Frank reingelegt und um fünfzig Dollar erleichtert.
    „Tut mir Leid“, sagte Frank, als er am Dienstagmorgen mit Mick telefonierte. „Der Mann existiert wohl, aber er ist unauffindbar.“
    „Schon gut. Es hat schon sehr geholfen, dass du das Café, aus dem der Becher stammte, ausfindig gemacht hast. Ich werde diesen Pincho Figueras als Zeugen vorladen, damit er bei Roy Ballards Vorverhandlung bestätigt, dass es unseren Verdächtigen wirklich gibt.“
    „Und wie macht sich Ballard?“
    „Er ist völlig verängstigt. Er begreift nicht, was eine Vorverhandlung ist, und er glaubt, er müsse für den Rest seines Lebens in den Knast.“
    „Wirst du ihn in den Zeugenstand rufen?“
    „Würde ich gerne. Er hat eine grundehrliche, offene Art, die möglicherweise Eindruck auf den Richter macht. Allerdings ist er sehr naiv, was ihn unberechenbar macht. Also um deine Frage zu beantworten: Ich weiß es noch nicht. Ich hab noch eine Woche Zeit, um mir das zu überlegen. Wie zuverlässig ist eigentlich diese Bordsteinschwalbe, mit der du gesprochen hast?“
    Frank musste unwillkürlich lachen. „Wieso fragst du? Willst du etwa
sie
aussagen lassen?“
    „Könnte passieren. Wo genau treibt sie sich rum?“
    „An der Ecke 42nd Street und Sixth Avenue“, antwortete Frank und beschrieb sie.
    „Ich werde sie mir mal ansehen. In der Zwischenzeit kannst du mir deinen Bericht zukommen lassen. Ich muss nämlich meine Zeugenliste zusammenstellen.“
    „Ich wüsste was Besseres. Ich übergebe dir meinen

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