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Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Heggan
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befand, rief zurück: „Ja, bis morgen,
Loverboy
.“
    Danny ging nicht darauf ein, sondern wartete, bis die anderen außer Hörweite waren, bevor er Jenna fragte: „Was ist mit meinem Dad? Warum holt er mich nicht ab?“
    „Es gab Ärger, aber es geht ihm gut. Er erholt sich.“
    „Was denn für ein Ärger?“
    Frank hatte diese Frage erwartet und Jenna angewiesen, nur so viel zu erzählen, wie der Junge verkraften konnte. Den Rest würde er später ergänzen. „Dein Dad ist mit ein paar krummen Typen aneinander geraten.“
    „Sie meinen, man hat ihn zusammengeschlagen?“
    Der Junge war so direkt wie sein Vater. „Ja.“
    Dannys Gesicht nahm einen zutiefst besorgten Ausdruck an. Der Junge tat ihr Leid. Er war schon von seiner Mutter im Stich gelassen worden, da musste der Gedanke unerträglich für ihn sein, auch noch den Vater zu verlieren.
    „Und es geht ihm wirklich gut?“ Er sah sie aufmerksam an und gab sich alle Mühe, tapfer zu sein.
    „Ja, wirklich. Sein Cousin Stan hat ihn versorgt und nach Hause geschickt. Dein Dad wird ein paar Tage im Bett bleiben müssen, aber das ist eigentlich schon alles.“
    „Hat er Schmerzen?“
    „Stan hat ihm Tabletten gegeben, und inzwischen fühlt er sich schon wieder viel besser.“
    „Wer hat ihm das angetan? Und warum?“
    Sie hatten den Parkplatz erreicht. Jenna ließ Danny seine Ausrüstung in den Kofferraum legen, dann stiegen sie ein. „Ich glaube, dass er dir das lieber selbst erzählen möchte.“
    Danny stellte keine weiteren Fragen. Jenna merkte, dass sein Blick auf ihr ruhte, und war bemüht, sich ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen. Obwohl sie gern selbst ein Kind gehabt hätte, fühlte sie sich stets unsicher mit Kindern in ihrer Nähe.
    Sie sah ihn kurz an. „Stimmt was nicht, Danny?“
    „Ich überlege, warum mein Dad Sie seinen Wagen fahren lässt. Niemand darf seinen T-Bird fahren, nicht mal Onkel Vinnie.“
    „Es ging einfach nicht anders. Stan musste zurück ins Krankenhaus zur Visite, und Tanya musste nach Hause zu ihrem Kind.“ Sie lächelte. „Also wurde ich auserkoren.“
    Ein fast peinliches Schweigen folgte. Jenna brach es, indem sie ein Thema ansprach, von dem sie annahm, dass es ihn interessierte. „Dein Vater hat auch Eishockey gespielt, als ich ihn damals kennen lernte.“
    „Ich weiß. Mittelstürmer so wie ich.“ Abermals sah er sie an. „Haben Sie auch Eishockey gespielt?“
    Jenna lachte auf. „Lieber Himmel, nein. Das Einzige, was ich jemals gespielt habe, ist Basketball.“
    Es war ihr, als hörte sie ihn leise kichern. „Das ist kein Sport mit großem Körpereinsatz.“
    „Für mich schon. Ich hatte immer das Gefühl, die größeren Mädchen würden mich einfach niederrennen. Ich schätze, ich bin kein besonders sportlicher Typ. Gut bin ich nur, wenn ich eine Kamera in der Hand habe.“
    Wieder eine längere Pause, dann: „Mein Dad hat mir vor kurzem Ihre Fotos gezeigt.“
    Sie war erstaunt. Frank hatte ihr nichts davon erzählt. „Tatsächlich?“
    „Ja.“ Mehr sagte Danny nicht und richtete den Blick auf die Straße.
    „Und? Wie haben sie dir gefallen?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Für Schwarz-Weiß-Fotos ganz okay. Wir haben da auch eine Frau kennen gelernt.“
    „Letitia Vaughn.“
    „Ich glaub schon. Sie war irgendwie cool. Sie hat gesagt, dass Sie auch Fotos von den New York Rangers haben, die Sie aber nicht ausstellen wollen.“
    „Sie sind nicht so gut geworden wie erwartet.“ Erneut warf sie ihm einen schnellen Blick zu. „Ich kann sie dir aber gern zeigen, wenn du möchtest.“
    Ihr Angebot schien ihn nicht zu interessieren, denn er erwiderte nichts darauf. Sie wollte sich bereits damit abfinden, dass sie mit ihm nicht warm wurde, als er auf einmal fragte: „Benutzen Sie Digitalkameras?“
    In Sachen Eishockey hatte sie nichts erreicht, aber jetzt waren sie bei einem Thema, in dem sie sich auskannte, und sie hatte die Chance, sich ins rechte Licht zu rücken. „Nein, ich bin in dieser Hinsicht altmodisch“, antwortete sie. „Ich fotografiere nur mit Filmen – Tri-X.“
    Wieder schien ihre Antwort ihn nicht zu begeistern. Dennoch fuhr sie fort: „Je nach Auftrag nehme ich eine andere Kamera. Meistens benutze ich eine Leica M6 mit verschiedenen Objektiven – 28 oder 35 Millimeter. Und wenn ich die Canon SLR benutze, dann nie mit einem größeren Objektiv als 100 Millimeter.“
    Sie fragte sich, ob er noch zuhörte. Langweilte sie ihn mit diesen technischen Details? „Ich

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