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Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Titel: Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Rachfahl
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hatten“, sprach ich schnell weiter.
    Die Falten auf seiner Stirn vertieften sich, seine Lippen bildeten einen schmalen Strich. „Ich weiß nicht, was du meinst“, erwiderte er kühl.
    Ich starrte ihn an, verunsichert von seiner Reaktion. Doch dann kochte die Wut in mir hoch.
    „Sie wissen ganz genau, wovon ich rede.“ Mein Finger zeigte auf Thomas. „Ihr Sohn schleppte die Reporterin an, die uns ablenken sollte. Ich weiß nicht, was er dem Hufschmied dafür gegeben hat, damit er das Eisen falsch befestigte. Aber er hat es getan, denn aus welchem Grund sonst hätte er für den Mann vor dem Ausschuss aussagen sollen?“
    Erich Sander stand auf und stellte sich direkt vor mich. Er überragte mich immer noch um ein Stück, aber ich musste nicht mehr meinen Kopf in den Nacken legen, um den Blickkontakt zu halten. Ich sah in seinen Augen den Zorn funkeln, doch ich war wütender als er.
    „Vielleicht, weil er das Pferd gehalten hat, als der Hufschmied es beschlug? Hast du dran schon mal gedacht, Vera?“, erklärte er gefährlich leise.
    Ich konnte mich der Logik seines Gedankens nicht widersetzen. Doch ich hatte auch die Reaktion von Thomas gesehen. Ich spürte, wie jemand hinter mich trat, während ich nach Worten suchte.
    „Vera, vielleicht lässt du mich das Ganze klären, und wir sprechen später darüber“, erklang Hennings Stimme hinter mir, ruhig und fest. Sein Vater schnappte hörbar nach Luft. Ich nahm all meinen Mut zusammen und drehte mich um. Da stand Henning in seinem Anzug, weißes Hemd, Krawatte, ganz der Geschäftsmann. Ich versuchte, die Tränen zurückzuhalten, aber es gelang mir nicht.
    „Was willst du klären, Henning?“ Meine Stimme zitterte leicht. In mir hatte es die Hoffnung gegeben, dass er nicht wusste, worum es ging. Jetzt stand er hier vor mir, ohne eine Regung in seinem Gesicht. Obwohl er nur die Hand hätte austrecken müssen, um mich zu berühren, behielt er sie bei sich. Dabei war es genau das, was ich gebraucht hätte. Nimm mich in die Arme, sag mir, dass alles nur ein Missverständnis ist und du mich liebst, flehte ich stumm. Aber ich wartete vergebens. Unsere Distanz, so dicht beieinander, hätte nicht größer sein können als vor ein paar Tagen, wo uns ein Kontinent trennte.
    „Vera, bitte, das ist jetzt nicht der richtige Ort und Zeitpunkt für einen Streit. Ich weiß, dass du wütend bist, und du hast alles Recht der Welt dazu, aber gib mir die Zeit, meinem Vater die Situation zu erklären. Auch er hat das Recht, die Wahrheit von uns zu erfahren.“ Seine Stimme hatte einen beruhigenden Klang angenommen. So wie ich mit Pferden sprach, wenn ich das Gefühl hatte, dass sie in Panik gerieten.
    Die Tränen fingen an, mir aus den Augen zu laufen. „Seit wann wusstest du Bescheid, Henning?“, flüsterte ich heiser.
    Er brauchte mir nicht zu antworten, ich sah es in seinen Augen, als er kurz meinem Blick auswich. Wenigstens eine emotionale Reaktion, auch wenn es nicht die war, auf die ich gehofft hatte. Ich zog scharf die Luft ein. Henning streckt die Hand aus. „Vera, bitte ich erkläre es dir.“
    Ich holte aus und schlug ihn mit der flachen Hand ins Gesicht. Für einen kurzen Augenblick schien die Welt still zu stehen. Auf der Wange von Henning zeichneten sich meine Finger ab. Der brennende Schmerz meiner Handfläche brachte mich zur Besinnung. Ich stieß ihn aus dem Weg und stürmte blindlings aus dem Büro.
    Wie ich aus der Stadt gekommen war, wusste ich nicht. Ich stellte das Auto vor unserem Haus ab. Papa war zum Glück wieder mit Sam unterwegs. Ich stiefelte in den Wald und mied jeden Weg, der mich in die Nähe unserer Wiesen oder des Hofs brachte. Zuerst rannte ich einfach nur los, bis mir die Luft wegblieb. Dann verlangsamte ich mein Tempo, lief aber stramm weiter. Ich musste mit meinem Schmerz, der Enttäuschung, irgendwohin und hatte immer noch Angst zusammenzubrechen, sobald ich stehen blieb. Ich ließ meinen Tränen freien Lauf, während ich durch den Wald ging. Vögel zwitscherten, der Wind strich durch die Bäume. Sanft raschelten die Blätter. Die Sonne strahlte, dabei hätte es regnen müssen. Als ob es die Welt interessierte, wenn es mir schlecht ging. Ich musste über meine Gedanken selber den Kopf schütteln. Was meinen veränderten Traum betraf, war es mir jetzt klar, was mein Unterbewusstsein mir hatte mitteilen wollen. Genauso verstand ich nun die Erklärungen von Thomas an dem einem Abend in der Reithalle. Ich dachte, es würde sich auf unsere

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