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Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Titel: Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Rachfahl
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seufzte Papa, „lasst uns ins Haus gehen, Kinder.“ Er legte mir vorsichtig seinen Arm um die Schulter und machte eine einladende Geste zu Henning. Ich linste zu Henning hinüber, doch sein Blick war völlig verschlossen und sein Gesicht weiter eine finstere Miene, die ich nicht lesen konnte. Das war es also, dachte ich. So leicht war unsere Verbindung zerbrochen. Ich wollte in keinem Fall etwas riskieren, ich traute den beiden Sanders nicht. Was, wenn sie Tatsachen schafften, die nie wieder gut zu machen wären?
    „Nichts für ungut, Papa, ich schlafe heute lieber hier“, fällte ich meine Entscheidung.
    „Du schläfst nicht in der Box von Duke.“ Papas Worte duldeten keinen Widerspruch.
    „Auf keine Fall“, echote Hennig
    Ich hob mein Kinn, sah ihn scharf an. „Ich werde Duke nicht unbewacht in der Box lassen.“ An seinem Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, dass ich ins Schwarze getroffen hatte. Diese Erkenntnis nahm mir die Luft, fast wäre ich zusammen geklappt. Auch Papa wurde klar, was hier lief.
    „Hier wird niemand irgendetwas machen, damit das klar ist“, wandte sich Papa an Henning. Sein Arm legte sich fester um meine Schulter. „Wenigstens von dir hätte ich etwas anderes erwartet, Henning. Vera, du gehst jetzt ins Haus. Ich möchte, dass du dich hinlegst, du siehst aus, als würdest du jeden Moment umkippen.“
    Ein besorgter Blick von Henning streifte mich. Ich schüttelte trotzig den Kopf.
    „Vera, du gehst, jetzt sofort.“ Papa legte all seine Autorität in den Satz.
    Trotzdem hätte ich ihm widersprochen, wäre da nicht meine Angst gewesen, dass er sich zu sehr aufregte. Ich warf Henning einen letzten Blick zu, dann ging ich zu unserem Haus.

    Drinnen lief ich in der Küche auf und ab, setzte mich, starrte aus dem Fenster, sprang wieder auf. Die Warterei war fürchterlich. Schließlich kamen Henning und Thomas aus dem Stall. Sie stiegen beide in ihre Autos, dann waren sie verschwunden. Eine ganze Weile später kam Papa aus dem Stall, holte seinen Schlüssel raus und sperrte den Stall ab. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass wir den Stall abschlossen. Ich war ihm dankbar dafür, so konnte ich wenigstens beruhigt schlafen.
    Er kam ins Haus, breitete die Arme aus. Ich drückte mich an seine Brust und heulte. Es dauerte eine Weile, bis ich mich wieder beruhigt hatte. „Keine Angst, Vera, niemand schläfert Duke ein“, flüsterte er mir ins Ohr. Wie lange wir so dastanden, ich wusste es nicht. Das Auto von Mama fuhr auf den Hof. Sie stürmte ins Haus und blieb stehen, als sie uns beide sah.
    „Was ist passiert?“
    „Lass uns erst mal in die Küche gehen. Ich hätte Lust auf einen heißen Kakao“, murmelte Papa.
    Über meinen Kopf hinweg wechselten Mama und Papa Blicke. Während Mama uns allen einen Kakao mit viel Schlagsahne machte, erzählte ihr Papa knapp, was im Stall vorgefallen war.
    „Als Henning mir sagte, ich solle nach Haus gehen, Vera sei verletzt, da ist mir fast das Herz stehen geblieben“, seufzte Mama.
    „Es ist nur eine Prellung am Arm“, erklärte Papa.
    „Halb so wild, Papa hat alles bestens versorgt.“ Bevor sie mich noch etwas anderes fragen konnte, stand ich auf. „Ich bin müde, seit mir nicht böse, ich gehe ins Bett.“ Sie sahen beide erleichtert aus. Kaum war ich aus dem Raum heraus, hörte ich, wie sie sich flüsternd in ein Gespräch vertieften.
    Ich arbeitete am nächsten Morgen besonders intensiv mit Duke. Trotz dem Schreck von gestern, zeigte er sich überhaupt nicht aggressiv, sondern war absolut kooperativ. Wenn Pferde ein schlechtes Gewissen hätten haben können, wäre das meine Interpretation gewesen. Papa zog mit Sam los und überließ uns Mädels den Stall, samt Pferden. Die fehlenden Boxen vom Vortag hatte ich als Erstes in Ordnung gebracht. Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich leer bei der Arbeit mit meinen geliebten Vierbeinern. Dass Henning und ich seit dem Vorfall kein Wort mehr gewechselt hatten, tat mehr weh als jede Verletzung nach meinem Unfall auf dem Turnier. Das Handy trug ich den ganzen Tag bei mir, aber es läutete nicht. Ich stopfte meinen Tag mit Arbeit voll, damit ich nicht ins Grübeln kam. Nachmittags legte ich eine Pause bei uns im Haus ein, als das Telefon klingelte.
    „Vera Kamphoven.“ Hoffnung schwang in meiner Stimme mit. Bitte, lass es Henning sein, dachte ich.
    „Ah, hallo, Frau Kamphoven, Irene Westfeld am Apparat. Endlich erreiche ich Sie einmal. Meine Mitarbeiterin sagte mir, dass Sie

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