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Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Titel: Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Rachfahl
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ich The Lucky One so weit, dass er sich mir anschloss. Aber mir war klar, dass ich beim ihm im nächsten Training wieder von vorne anfangen würde. Völlig durchweicht kamen wir beide am Stall an. Mama und ich hatten uns verabredet, nachmittags ins Krankenhaus zu fahren. Ich ging zu Lasse, der seine Sachen zusammenpackte.
    „Du willst fahren?“
    Er richtete sich auf und lächelte mir zu. „Na, die Arbeit mit den Dreijährigen hast du mir doch bereits abgenommen. Harter Brocken, dieser Lucky, hm?“ Dass Lasse so tat, als wäre es das Normalste auf der Welt, das ich wieder mit Pferden arbeitete, machte es mir leichter.
    „Das kannst du laut sagen“, stöhnte ich. „Ich werde ihn erst abgeben, wenn ich mir sicher bin, dass er seinen neuen Besitzer oder seine Besitzerin wirklich akzeptiert.“
    Lasse klopfte mir auf die Schulter. „Du machst schon das Richtige, da bin ich mir sicher.“
    Im Krankenhaus angekommen, war Stefan am Schlafen. Mama wurde von dem Stationsarzt für ein Gespräch aus dem Zimmer gerufen. Ich setzte mich an das Bett von Papa und beobachtete den flachen Atem, der die Brust hob und senkte. Ganz gleichmäßig. Irgendwie schien Papa meine Anwesenheit zu bemerken. Die Augen öffneten sich, er lächelte, als er mich sah. Ich spürte seine Liebe in diesem kleinen Lächeln. Wie gerne hätte ich die Zeit zurückgedreht, als ich ein kleines Mädchen war und mich auf seinem Schoß kuschelte, während er mir Geschichten von Pferden erzählte.
    „Bist du allein da?“ Die Stimme von Papa war rau. Ich reichte ihm ein Glas Wasser, das auf dem Nachttisch stand.
    „Nein. Mama ist beim Arzt.“
    Das Gesicht von Papa verfinsterte sich. „Die wollen mich verlegen.“
    „Ich weiß, das hat Mama gestern schon gesagt, du sollst in die Reha.“
    Bevor er antworten konnte, öffnete sich die Tür und Mama kam ins Zimmer. In ihren Augen glitzerte es feucht. Sie schnäuzte sich. Tapfer versuchte sie zu lächeln, doch dann weinte sie wieder, ging zu ihrem Mann und verbarg ihren Kopf an seiner Schulter. Mit der freien Hand tätschelte Papa den Rücken von Mama. Ich fühlte mich fehl am Platz und ließ die beiden alleine. Draußen traf ich auf den Stationsarzt.
    „Sind Sie die Tochter?“
    Ich nickte.
    „Dann sollten Sie Ihren Eltern mal gut zureden. Es ist wirklich nur zu seinem Besten.“
    „Was ist zu seinem Besten?“, fragte ich verwirrt.
    Der Arzt seufzte und winkte mich mit sich in das angrenzende Schwesternzimmer. Ich schlang beide Arme um mich, irgendwie war mir kalt.
    „Ihr Vater ist so weit, dass wir ihn in die Reha verlegen können. Wir haben lange überlegt, wo er hin soll, und wir glauben, dass Bad Wildungen am besten für ihn ist.“
    „Und wo ist das Problem?“
    Der Arzt zuckte mit den Achseln. „Ehrlich gesagt weiß ich das auch nicht. Gestern hatte ich mit Ihrer Mutter gesprochen, und sie schien über seine Fortschritte erfreut zu sein. Da hatten wir nur die Zusage von Bad Waldliesborn, noch nicht die von Bad Wildungen.“
    „Und warum verlegen Sie ihn nicht einfach?“, fragte ich.
    „Dafür brauchen wir eine Einverständniserklärung für den Transport. Ihr Vater möchte die Papiere nicht unterschreiben, und Ihre Mutter weigert sich ebenso.“
    „Aber wenn Sie das meinen Eltern so erklärt haben, wieso sollten sie sich weigern? Das verstehe ich nicht.“ Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich verstand: Es lag an der Distanz. Bad Waldliesborn lag direkt um die Ecke, wie es Mama gestern so nett formuliert hatte, Bald Wildungen war über zwei Stunden entfernt.
    Ich nickte dem Arzt zu. „Ich rede mit meinen Eltern“
    Leise klopfte ich an die Zimmertür von Papa. „Komm rein, hörte ich seine Stimme. Mama saß auf dem Stuhl. Ich setzte mich am Fußende aufs Bett. Papa hielt Mamas Hand fest in seiner Hand. Seine Finger streichelten sanft über ihren Handrücken, während seine Augen auf meinem Gesicht ruhten. Mama wischte sich die Tränen ab.
    „Hat der Arzt euch erklärt, weshalb er denkt, dass Bad Wildungen besser für Papa ist?“
    „Ja, hat er.“
    „Und, vertraut ihr seinem Urteil?“
    Die beiden wechselten einen Blick. „Ja“, antwortete Mama leise.
    „Ich fand, es damals auch nicht toll, als ich durch halb Deutschland zur Reha gekarrt worden bin. Aber ihr habt mich dahin geschickt.“ Meine Stimme war leise, aber fest. „Und die Entscheidung von euch war genau richtig. Ich kann heute wieder laufen. Es ist verdammt viel wert, nicht im Rollstuhl zu sitzen.“
    Meine

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