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Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Titel: Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Rachfahl
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Dreijährigen und kümmerte mich um Duke. Thomas ritt Dawinja und Dumont. Die restlichen Pferde trainierte Melanie teils alleine, teils unter meiner Aufsicht. Erst war Melanie überrascht gewesen, dass ich in die Halle kam. Ich beobachtete sie und mir war klar, dass ich ihr einiges leichter zeigen als erklären konnte. Zwischendurch nahm ich mir nachmittags eines der Pferde, die Melanie unter dem Sattel hatte, vor und trainierte mit ihnen im Longierzirkel. Doch das reichte nicht. Ich kämpfte mit mir. Früher hatte ich ein Teil des Reitplatzes abgetrennt und darauf einen Parcours aufgebaut. Er bestand aus verschiedenen Elementen, um die Sensibilität der Pferde für ihre Beine zu erhöhen. Das setzte allerdings voraus, dass ich mich mit Thomas absprach, immerhin benutzte er den Springplatz draußen häufiger. Bisher schob ich die Entscheidung vor mir her.

    Nebenher zerbrach ich mir den Kopf, wie ich Mama überreden konnte, Papa in die Reha zu begleiten. Dann war mir eine Idee gekommen. Immerhin hatte ich in den zwei Jahren einige Gastronomieerfahrungen sammeln können. Das Hotel, in dem ich arbeitete, war ein Seminarhotel gewesen. Daher wollte ich ihr vorschlagen, dass ich die Geburtstagsparty von Julia Sander übernehmen würde. Das bedeutete zwar noch mal ein Stück mehr Arbeit für mich, aber das war es mir wert. Ich hatte Mama früher oft in der Küche geholfen, auch bei den Partys. Außerdem gab es in der Küche noch Mathilda, und Mama beschäftigte schon seit Jahren den gleichen Partyservice von Matthias. Er kannte sich inzwischen fast so gut aus bei den Sanders wie Mama. Alles in allem verstand ich nicht, weshalb Mama aus diesem Geburtstag ein solches Drama machte. Aber vielleicht brauchte sie einfach noch einen kleinen Anstoß. Ich stand noch ein wenig früher auf als sonst und bereitete ein besonderes Frühstück für Mama vor. Mit tiefen Augenrändern, kam sie in die Küche. Sie hatte wieder schlecht geschlafen.
    „Setz dich, Mama. Möchtest du eine Tasse Tee?“ Mit einem flüchtigen Lächeln setzte sich Marianne an den Tisch. Ich servierte den Tee, dazu frischen Obstsalat mit Joghurt, außerdem ein Honigbrot, so wie es Mama am liebsten aß. Eine Kleeblüte und Klee vollendeten das Arrangement auf dem Teller. Sie starrte mich misstrauisch an.
    „Ich wollte dir einen Vorschlag machen.“
    „Das sieht gut aus“, stellte Mama vorsichtig fest.
    „Ich hatte ein gutes Vorbild.“
    „Mhm. Hast du in der Küche gearbeitet bei deinen Jobs?“, fragte sie mich erstaunt.
    „Manchmal. Meistens jedoch habe ich gekellnert. Weißt du, Restaurants können immer gutes Personal brauchen, egal wo sie sich befinden. Ich habe viel in den zwei Jahren gelernt.“ Ich machte eine kleine Pause. „Ich habe viel von dir gelernt und nichts von all dem vergessen“, fügte ich leise hinzu. Der skeptische Blick von Mama blieb.
    „Mama, du weißt, dass ich immer ehrlich zu dir bin.“ Ich sah ihr in die Augen und sprach mit fester Stimme. „Ich meine, ich habe doch noch nie etwas zu dir gesagt, von dem ich nicht überzeugt war, dass ich es schaffe, oder?“ Mama nickte langsam mit dem Kopf. „Geh zu Papa. Er braucht dich, hörst du das denn nicht durch das Telefon?“ Mamas Augen füllten sich mit Tränen. Ich hob die Hände, als sie antworten wollte. „Ihr habt nur dieses eine Leben, Mama. Und ich weiß, wie wichtig dir deine Arbeit ist. Ich kenne die hohen Ansprüche, die du und Julia Sander stellen, und glaube mir, ich kann sie erfüllen. Ich schmeiße die Geburtstagsparty mit Mathilda und Matthias. Was soll da noch passieren?“
    Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Ich nahm ihre Hände in meine. „Nimm dir einmal in diesem Leben Zeit für dich und Papa.“
    Mama brauchte eine Weile, bis sie antworten konnte. „Du willst dich um die Geburtstagsfeier kümmern?“ Ihre Stimme klang nicht sehr überzeugt.
    „Ja. Mama. Wir sprechen durch, wie du dir die Party vorstellst, und ich setze es dann um.“
    „Das bedeutet noch mehr Arbeit für dich.“
    „Ich bin jung, und die Party dauert ja keine Woche.“ Ich stoppte. Ein wenig unsicher, ob ich mir nicht wirklich zu viel zumutete.
    Mama schwieg und löffelte ihren Obstsalat. Ich sah, dass es in ihr arbeitete. Sie würde sich die Entscheidung nicht leicht machen. Und ich war es den beiden schuldig.

    Im Stall wartete ein Haufen Arbeit auf mich, zum Glück war Melanie da. Zuerst machten wir alle Boxen fertig. Dann holte sich Melanie als erstes Lady Star aus dem Stall. Ich

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