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Dumm gelaufen, Darling

Dumm gelaufen, Darling

Titel: Dumm gelaufen, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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sie den Mund.
    „Jetzt bin ich Barkeeper.“
    Ebenso ungläubig wie neugierig runzelte sie die Stirn. „Und was bist du noch?“, fragte sie.
    „Barkeeper ist ein guter, sicherer Job. Warum glaubst du, dass ich noch etwas anderes tue?“
    Sie beugte sich vor. „Weil du niemals stillsitzen konntest, und nur Barkeeper zu sein, würde dich langweilen“, erwiderte sie mit der Gewissheit, ihn noch immer gut zu kennen.
    Und das tat sie auch. „Ich bin außerdem Privatdetektiv. Kommst du jetzt nach Hause oder nicht?“
    Sie stöhnte auf und verwandelte sich im Nu von einer unbeschwerten in eine erschöpfte Frau. „Ich brauche Zeit, um darüber nachzudenken. Und bevor du mich weiter drängst, solltest du wissen, dass ich dir derzeit keine andere Antwort geben kann als: vielleicht.“
    „Ich akzeptiere das“, erwiderte er in verständnisvollem Ton. Er hatte sich bereits gedacht, dass sie Zeit brauchen würde. Da Hawken’s Cove drei Fahrstunden entfernt war, bedeutete ihre Unentschlossenheit für ihn ein oder zwei Nächte in New York.
    Er ging zur Tür.
    „Ty?“, fragte sie und eilte ihm mit dem Hund auf den Fersen hinterher.
    „Ja?“ Er wandte sich abrupt um. Zu abrupt – sie stolperte, stieß gegen ihn und hielt sich an seinen Schultern fest, um nicht zu fallen.
    All die Fragen, mit denen er zehn Jahre gelebt hatte, waren plötzlich beantwortet. Ihr Duft war nicht so süß, wie er ihn in Erinnerung hatte, doch dafür wärmer und sinnlicher, verlockender und einladender. Ihre Haut glühte, und ihre Wangen wurden feuerrot, als ihre Blicke sich trafen.
    Sie fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen, die verführerisch feucht schimmerten.
    Verständnis und Verlangen verbanden sich zu einem verwirrenden, doch erregenden Gefühl.
    „Wo willst du hin?“, fragte sie.
    Er hatte sich um ein Hotel bemüht, doch wegen irgendwelcher Messen oder wer weiß was waren alle erschwinglichen Etablissements ausgebucht. Dennoch hatte er seine Sachen gepackt und beschlossen, ein Hotelzimmer zu nehmen. Denn ob teuer oder nicht – Lacey zu fragen, ob er auf der Couch schlafen könne, schien eine verdammt dumme Idee zu sein.
    „Zu meinem Wagen. Ich muss mir ein Hotel suchen.“
    „Du kannst … äh … hierbleiben“, bot sie an und deutete auf die Couch.
    Er wusste es besser. Doch er konnte dem Wunsch nicht widerstehen, das bisschen Zeit, das sie hatten, miteinander zu verbringen.
    „Das wäre schön.“ Er blickte zur Couch und hoffte, dass das verdammte Ding einigermaßen gemütlich war. Ihm war noch mulmig bei der Entscheidung.
    „Gut. Denn ich hätte gern noch mehr Zeit, um alles aufzuholen“, sagte sie mit einer Stimme, die ihm tiefer und rauer vorkam als zuvor.
    Doch vielleicht hatte er sich das nur eingebildet. Es spielte keine Rolle. Ty steckte in Schwierigkeiten und vermutlich in noch viel Schlimmerem.
    Lacey konnte nicht schlafen. Ty lag ausgestreckt auf ihrer Couch, und die treulose Digger, die normalerweise neben ihr schlief, hatte es vorgezogen, gemeinsam mit dem Gast im anderen Zimmer zu kampieren. Am schlimmsten war, dass sie es der Hündin nicht verübeln konnte, sich an Tylers warmen, festen Körper kuscheln zu wollen. Sie hatte das gleiche Verlangen.
    Vor allem in der ersten Zeit nach ihrem Verschwinden hatte sie ihn furchtbar vermisst. Das Wiedersehen hatte die Schleusentore geöffnet, hinter denen sie ihre Gefühle abschirmte und unter Kontrolle hielt. Nun ging es in ihr drunter und drüber. Und das lag nicht nur an Ty.
    Auch Erinnerungen an ihre Familie stürzten auf sie ein. Der Verlust ihrer Eltern hatte eine Leere in ihrem Herzen hinterlassen, die niemals hatte gefüllt werden können. Und ihr schrecklicher Onkel hatte mit Sicherheit nicht dazu beigetragen, den Schmerz zu lindern. Wie Cinderella, die ihren Vater verloren hatte und mit einer teuflischen Stiefmutter zurückgeblieben war, war Lacey verraten und im Stich gelassen worden, und das in einem Alter, in dem sie sich nicht hatte wehren können. Sie hatte nicht einmal Großeltern gehabt, an die sie sich hätte wenden können, dachte sie traurig.
    Ihre Mutter hatte Lilly relativ spät bekommen. Ihre Großeltern hatte sie nie kennengelernt, sie waren zum Zeitpunkt ihrer Geburt schon lange tot. Und obwohl ihr Vater zwei Brüder hatte, Onkel Marc und Onkel Robert, hatten ihre Eltern dennoch nicht sehr viel Kontakt mit ihnen gehabt. Nur Marc, ihr unverheirateter Onkel, lebte in der Nähe. Robert hatte vor Jahren geheiratet und war nach

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