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Dumm gelaufen, Darling

Dumm gelaufen, Darling

Titel: Dumm gelaufen, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Gedanken an ihren Onkel, der sich auf ihre Kosten noch mehr einverleibte, drehte sich ihr der Magen mindestens ebenso sehr um wie beim Gedanken an das Gewesene.
    Ty hatte recht. Sie musste nach Hause zurückkehren.

3. KAPITEL
    Lacey stieg aus dem Bett und schlüpfte in ihre flauschigen Lieblingsschlappen, die sich anfühlten wie ein alter Freund. Um Ty nicht zu wecken, schlich sie auf Zehenspitzen in Richtung Küche, wo sie sich einen kleinen Mitternachtsimbiss bereiten wollte. Sie vermied es, ihn im Schlaf zu betrachten, damit in ihr gar nicht erst warme Gefühle aufsteigen konnten für einen Mann, den sie nicht mehr kannte, aber gerne wieder kennenlernen würde.
    Sie goss sich ein Glas Milch ein, holte die Oreo-Kekse aus dem Kühlschrank und machte es sich in der Ecke gemütlich, die sie scherzhaft ihre ‚Kitchenette‘ nannte. Tatsächlich war es nur ein kleiner Tisch am Ende des Flurs.
    „Ist es dir recht, wenn ich dir Gesellschaft leiste?“, fragte Ty, als sie gerade ihren ersten Keks in die kalte Milch tunkte.
    Ohne eine Antwort abzuwarten, setzte er sich auf den einzigen anderen Stuhl am Tisch. Digger rollte sich zu seinen Füßen zusammen. Ty trug kein Hemd, sondern nur seine Jeans, deren oberster Knopf offen stand. Aus der Küche drang nur gedämpftes Licht, doch selbst in der Dunkelheit konnte sie genug von ihm erkennen, um seine breite Brust zu bewundern und erneut zu bemerken, wie unglaublich sexy er war.
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die plötzlich trockenen Lippen. „Ich hoffe, ich habe dich nicht geweckt.“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich konnte nicht schlafen.“
    „Ich auch nicht. Wie du siehst.“ Sie deutete auf ihren Mitternachtssnack.
    „Und deshalb hast du auf deine alte Gewohnheit zurückgegriffen?“
    Sie ließ verblüfft den Keks sinken. „Du erinnerst dich daran?“ Er hatte sie oft erwischt, wie sie spätabends noch in der Küche seiner Mutter etwas naschte. So gemütlich war es bei ihm zu Hause gewesen, dachte sie.
    „Ich erinnere mich an viele Dinge“, erwiderte er heiser.
    „Zum Beispiel?“, fragte sie, wobei seine Bemerkung nicht nur ihre Neugier erregte.
    „Zum Beispiel daran, dass Oreo-Kekse deine Trost-Nascherei sind. Du magst sie am liebsten, wenn sie kalt und hart aus dem Kühlschrank kommen, obwohl du sie dann in die Milch tunkst, bis sie sich vollgesogen haben. Und du hältst den Keks etwa fünf Sekunden in die Milch, damit er nicht zu weich wird. So.“ Während er sprach, hatte er einen frischen Keks genommen und in die Milch getunkt und hielt ihn ihr jetzt zum Probieren hin.
    Sie öffnete den Mund und biss ein Stück ab, wobei ihre Lippen seine Fingerspitze streiften. Die zufällige Berührung entfachte ein unerwartetes Prickeln, das ihren ganzen Körper überlief.
    Sie lachte, um sich nichts anmerken zu lassen, und wischte sich den Mund mit der Serviette ab, doch was sie fühlte, war alles andere als zum Lachen. Ihre Brüste wurden schwer, das Blut pochte ihr in den Adern, und zwischen ihren Schenkeln breitete sich die Hitze aus. Sie unterdrückte ein Aufstöhnen, das ihr beinahe entfahren wäre. Irgendwie hatte ihre Trost-Nascherei eine erotische Komponente bekommen, und die gemeinsamen Erinnerungen mit einem alten Freund waren zu etwas Sinnlichem geworden.
    Seinem umwölkten Blick nach zu schließen bezweifelte sie, dass dies seine Absicht gewesen war. Er hatte sich jetzt zurückgelehnt, und sie vermisste die Nähe, die sie als Kinder geteilt hatten.
    Da war etwas Besonderes zwischen ihnen gewesen, etwas, das sie niemals ausgelebt hatten, entweder aus Angst um ihre Freundschaft, die die einzige Sicherheit in ihrem jungen Leben gewesen war, oder weil keiner von beiden damals gewusst hatte, was er mit seinen tiefen Gefühlen hätte anfangen sollen. Vielleicht hatten sie schon damals unbewusst erkannt, dass Sex allein nicht genug für sie gewesen wäre.
    Obwohl Lacey zugeben musste, dass dieser Gedanke im Moment höchst verlockend war. Schließlich hatten sie niemals die Gelegenheit gehabt, ihre jugendliche Verliebtheit und Schwärmerei auszuleben, sodass sie sich beide nach mehr sehnten – sie war es auf jeden Fall, die sich nach mehr sehnte. Sie hatte nie genau gewusst, was Ty empfunden hatte – ob er sie aufrichtig geliebt oder ob er es nur genossen hatte, ihr Held zu sein.
    Immerhin waren sie jetzt erwachsen und in der Lage, durchdachte Entscheidungen zu treffen und mit den Konsequenzen umzugehen. Konsequenzen, die Tys unvermutetes Auftauchen und

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