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Dumpfbacken

Dumpfbacken

Titel: Dumpfbacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Klein
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Türen.
    »Was ist da?«, fragte ich Elena.
    »Kannst du gucken, ist Küche und Bad«, antwortete sie. Tatsächlich, die eine Tür führte in eine kleinere Küche, die mit Herd, Spüle und Kühlschrank ausgestattet war. Hinter der anderen verbarg sich ein kleines Bad mit Dusche.
    »Bringt der euch Lebensmittel her? Damit ihr euch was kochen könnt?«, fragte ich Elena.
    »Leider nicht direkt hierher. Würd er was erleben mit uns. Nein, ist Schrank mit zwei Türen.«
    Ich sah sie fragend an.
    »Komm, ich zeigen dir.«
    Wir gingen in die kleine Küche, und sie öffnete einen der oberen Schränke. »Siehst du hier? Da schiebt er Kartons mit Essen rein.«
    Amateur hin oder her, durchdacht war die Sache. Der Schrank hatte keine normale Rückwand aus Holz, sondern aus Stahl. Das war sicher eine Art Tür, die er vom Flur aus aufschließen konnte und dann Lebensmittel durchreichte. Die Mädchen konnten ihn nicht angreifen, aber andersrum brauchte er sie so nicht zu fesseln. Er hatte also wenig Arbeit, musste weder für sie kochen noch sie zur Toilette bringen. Dumm war er also nicht.
    »Gibt fertige Suppen, Essen aus Dosen, Wasser, Toilettpapier, all so was. Geht es uns nicht so schlecht.«
    Nun ja, das war sicher Ansichtssache. Andererseits war das Leben einer Prostituierten in Russland sicher auch nicht das einfachste. Plötzlich hörten wir, wie die äußere Tür geöffnet wurde.
    »Psst«, machte Elena, »nicht verraten, sie dürfen nicht wissen, dass ich sprechen kann Deutsch.«
    Erklärungen konnte sie nicht mehr geben, denn nun wurde die Klappe in der Tür zurückgeschoben, und Hollerbecks Stimme ertönte.
    »Alle Mädchen auf die Betten, aber schnell. Alice, du kommst zur Tür.« Bevor ich auch nur eine Idee hatte, was ich jetzt tun sollte, ging die Tür schon auf, und Hollerbeck, gefolgt von Ebi, stand im Raum. Beide waren mit langen Gewehren bewaffnet, die sie auf die Frauen richteten. Blitzschnell zog Ebi mich aus dem Raum, Hollerbeck folgte uns, und die Tür wurde wieder von außen verriegelt.
    »So, Zeit für einen kleinen Plausch, meine Schöne«, sagte Hollerbeck zu mir und schob mich vor sich her die Treppen runter und in sein Arbeitszimmer. Sein toller Freund Ebi war die ganze Zeit hinter mir, sicher noch mit dem Gewehr in der Hand. Hollerbeck stieß mich in einen Stuhl vor dem großen Schreibtisch und setzte sich selbst dahinter. Ebi blieb an der Tür stehen.
    »Wir beide reden jetzt mal Klartext«, setzte er an, aber ich unterbrach ihn sofort. »Sie waren in meiner Wohnung, stimmt’s? Wie sind Sie da reingekommen?«
    »Ich war in deiner Wohnung? Würde ich so etwas tun?«, fragte er scheinheilig. Bevor er weitersprechen konnte, klingelte das Telefon.
    »Ebi, geh ran«, bestimmte er.
    »Ja?«, schnarrte Ebi unfreundlich in den Hörer, doch gleich darauf wurde er freundlich. »Nein, alles wie besprochen. Die Mädchen sind hier. Ja, natürlich können sie besichtigt werden. Heute Abend schon? Gut, kein Problem.«
    Er legte auf. Auweia. Hatte er doch jemanden gefunden, der die Frauen haben wollte. Ich bekam vor Angst fast keine Luft mehr, versuchte aber, es nicht zu zeigen. Das würde mich wohl in eine noch schwächere Position bringen, als ich eh schon war.
    »Gunther, das waren … du weißt schon. Sie kommen schon heute Abend. Aber das kriegen wir hin, wird eh Zeit, dass die Nutten aus dem Haus kommen.«
    Plötzlich erinnerte Hollerbeck sich wieder an mich. »Leider habe ich keine Zeit mehr für dich, meine Schöne. Aber eine Aufgabe. Verklicker den Mädchen, dass wir heute Abend Besuch bekommen. Duschen, Haare waschen, das ganze Programm. Und sie werden sehr kooperativ sein. Wenn nicht, werden sie es sehr bereuen, glaub mir.« Wieder zeigte er dieses fiese Grinsen. Mir lief es eiskalt über den Rücken. Typen wie ihn hatte ich höchstens mal in Hollywood-Filmen gesehen, aber nie geglaubt, dass es solche Menschen wirklich gab.
    Er wandte sich wieder an Ebi. Was war das überhaupt für ein blöder Name? Vielleicht eine Abkürzung für Eberhardt?
    »Pass auf, du guckst dir die beiden heute Abend erstmal allein mit Andi an. Ich habe noch einen Termin in der Stadt. Ruf mich an und erzähl mir, wie es läuft. Wenn alles klar ist, komme ich dazu. So, und jetzt bringen wir unsere Schöne hier wieder hoch.«
    Alles wiederholte sich, nur dass es nun die Treppe hoch ging. Wieder wurden die Mädchen angewiesen, sich auf die Betten zu setzen, ich wurde reingestoßen und die Tür von außen verriegelt.
    »Was war? Was

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