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Dumpfbacken

Dumpfbacken

Titel: Dumpfbacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Klein
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in die Küche, die außer dem Grundriss wenig mit Nicks Küche zu tun hatte. Deckenhohe Einbauschränke, teure Elektrogeräte und eine Sitzbank, die so genau in die eine Ecke passte, dass sie bestimmt von einem Tischler eingebaut worden war. So eine Küche hätte ich auch gerne.
    »Danke, dass Sie Zeit für mich haben. Mein Name ist Alice Wörthing.«
    »Gut. Sie sind sicherlich hier, weil Sie die Wohnung von Frau Schuler haben möchten, stimmt’s?«
    »Äh, nein. Eigentlich arbeite ich bei dem Maklerbüro Haus im Glück . Und ich würde Ihnen gerne helfen, für die Wohnung solvente Mieter zu finden, die nicht nach ein paar Monaten wieder ausziehen.«
    »Und was kostet mich das?«, fragte sie.
    »Das ist die gute Nachricht. Es kostet Sie gar nichts. Unsere Provision wird vom Mieter bezahlt.«
    »Und was ist die schlechte Nachricht?«, wollte sie wissen.
    Von der Frau konnte ich definitiv noch was lernen. Die war nicht so vertrauensselig wie ich.
    »Es gibt keine schlechte Nachricht. Wir inserieren die Wohnung, führen die Besichtigung durch und prüfen den zukünftigen Mieter auf Herz und Nieren. Damit bekommen Sie einen liquiden, zuverlässigen Mieter und müssen sich selbst um gar nichts kümmern.«
    »Ich werde mir das mal durch den Kopf gehen lassen«, verabschiedete sie sich. Ich gab ihr noch meine Karte und fuhr ins Büro. War doch gar nicht schlecht gelaufen. Tatsächlich rief sie mich schon mittags an.
    »Frau Wörthing, ich habe einige Erkundigungen über Ihr Büro eingeholt. Sie scheinen tatsächlich ganz gute Arbeit zu machen. Also, ich versuche es mit Ihnen. Wenn mir gefällt, was ich bekomme, können wir über eine längerfristige Zusammenarbeit sprechen.«
    Hey, das lief ja super. »Das freut mich sehr«, antwortete ich. »Damit wir beide auf der sicheren Seite sind, müssten Sie einen Maklervertrag unterschreiben. Soll ich Ihnen den nachher mal vorbeibringen?«
    »Nein, ich bin heute Nachmittag sowieso in der Stadt. Ich schaue dann bei Ihnen rein und sehe mir den Vertrag an.«
    Als Bernie kam, erzählte ich ihm von meinem erfolgreichen Vormittag.
    »Toll gemacht, Alice. Sehr engagiert. Weiter so.«
    Zum Glück hatte es sich Frau Brandt nicht anders überlegt, sondern kam tatsächlich nachmittags rein. Ihr Kostüm sah absolut scharf aus, das war bestimmt von Chanel. Ich glaube, ich will auch Eigentümerin von Mietshäusern werden.
    »Hallo, Frau Brandt, schön, dass Sie gekommen sind. Darf ich Ihnen den Inhaber von Haus im Glück vorstellen?« Ich nahm sie mit in Bernies Büro, der bei ihrem Anblick leuchtende Augen bekam. Als er sich ihr vorstellte, gab er ihr sogar einen Handkuss. Ohne den Blick von ihr zu lassen, wedelte er mit einer Hand in meine Richtung. »Danke, Alice, du kannst gehen.«
    Huch, da hatte es aber jemanden erwischt. Erst nach einer Stunde verließ Frau Brandt Bernies Büro wieder. Der brachte sie noch zur Tür, und Mimi und ich hörten, wie er sagte: »Sophie, ich rufe Sie morgen an, ja?«
    Amüsiert schauten wir uns an. Bernie kam mit einem Lächeln im Gesicht zu uns. »Was für eine Frau! Ach was, keine Frau, eine Göttin, ein Star.« Er räusperte sich. »Nun gut, Alice, hier sind die Unterlagen, die du für die Wohnung brauchst. Lass alles andere liegen und kümmere dich als Erstes um das Angebot. Und zeig es mir bitte, bevor du es online stellst.«
    Bernie war verliebt, keine Frage. Sonst wollte er nie unsere Angebotsbeschreibungen sehen. Ich sah mir die Unterlagen an. Die Wohnung war identisch mit der von Nick, allerdings hatte die gute Frau Brandt mal schnell die Miete um hundert Euro erhöht. Ich gab mir besondere Mühe mit dem Exposé und zeigte es dann Bernie. Der nickte es ab, und ich stellte es ein. Dann waren nur noch die Mieteingänge für das Haus in der Gropiusstraße zu prüfen, und ich konnte nach Hause. Vor meiner Wohnungstür stoppte ich abrupt. Neben der Fußmatte stand eine Flasche Champagner. Alarmiert betrachtete ich das näher. Keine Karte, nichts dabei, nur der Champagner. Der sogar schon geöffnet war, die Folie über dem Verschluss war aufgerissen und der Korken einfach wieder reingesteckt.
    Okay, was sollte das jetzt? Wollte mich jemand vergiften? Irgendein übler Plan musste dahinterstecken, aber ich hatte dazugelernt. Erst schloss ich die Tür auf, dann zog ich aus meiner Handtasche zwei Tempos. Damit fasste ich die Flasche vorsichtig an, kippte den Inhalt ins Klo und brachte die Flasche sofort danach raus in den Altglas-Container. So, was immer das

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