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Dumpfbacken

Dumpfbacken

Titel: Dumpfbacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Klein
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geht nur darum, uns beide auseinanderzubringen. Was hätte er davon?«
    Natürlich. Das war es. Warum war ich da nicht früher draufgekommen?
    »Es ist nicht Hollerbeck«, sagte ich aufgeregt. »Es muss deine Exfreundin sein, siehst du das nicht? Jetzt ergibt doch alles einen Sinn.«
    »Du meinst Kristin?«, fragte Nick ungläubig.
    »Ja, genau die. Und sie ist doch die beste Freundin von Nicole. Tim nimmt doch bestimmt mal Akten mit nach Hause. Da haben die beiden drin rumgestöbert, sind auf die Russinnen gestoßen, und fertig war ihr Plan.«
    »Süße, das glaubst du doch selbst nicht. So etwas würde Kristin nie machen.«
    »Na ja, das denkst du. Aber ich wette, dass sie dich zurückhaben will. Und dafür muss ich weg. Du hast mir doch selbst mal erzählt, dass du dich von ihr getrennt hast und nicht umgekehrt, oder?«
    »Ja, das stimmt schon. Aber trotzdem wäre so etwas nicht ihre Art.«
    »Was wäre denn ihre Art? Wie ist sie so? Du hast mir nur mal erzählt, dass es nicht so zwischen euch gepasst hätte und du die Sache beendet hast. Erzähl mir doch bitte mal, wie das gelaufen ist.«
    Nick rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her.
    »Also, das ist nicht so meine beste Geschichte. Ich war da nicht ganz fair.«
    Jetzt war meine Neugier richtig geweckt.
    »Komm, erzähl schon. Schließlich weißt du auch alles von Simon und mir.«
    »Okay. Wir sind vor eineinhalb Jahren zusammengekommen. Ich kannte sie schon länger durch Tim und Nicole, aber sie hatte das › FB ‹ auf der Stirn, und ich wollte das zu dem Zeitpunkt eigentlich noch nicht.«
    »Was ist › FB ‹?«
    »Feste Beziehung. Frauen behaupten ja immer, Männer haben keine Intuition, aber eine Frau, die auf eine feste Beziehung aus ist, erkennen wir sofort.«
    »Okay, du kanntest sie schon länger, warst aber gerade in deiner Rum-Bums-Phase, kann man das so sagen?«
    Nick lachte. »Ich ziehe eher den Ausdruck ›experimentelle Phase‹ vor, aber okay, das trifft es wohl. Aber irgendwann war ich der Einzige, auf den abends keine Freundin wartete, und ich weiß auch nicht, ich dachte wohl, für mich wäre es auch mal an der Zeit. Jedenfalls kamen wir zusammen, und es war – praktisch.«
    »Praktisch?«, fragte ich verwirrt nach. »Du warst mit der Frau zusammen, weil es praktisch war?«
    »Na ja, so hört sich das komisch an. Es passte irgendwie, ich hing eh ständig mit Tim und Nicole rum, und nun war eben Kristin auch dabei. Und es war auch nett, aber ich dachte mir schon, dass sie von der Sache mehr erwartete als ich. Und als ich dich dann getroffen hatte, wurde mir klar, dass Kristin eben nicht die Richtige war.«
    »Wann hast du dich denn von ihr getrennt? Warst du da etwa schon mit mir zusammen?«
    »Nein, aber auf dem besten Wege und sehr in dich verliebt.«
    Ich erinnerte mich zu gern an die Zeit. Nick und ich waren wochenlang umeinander rumgeschlichen. Erst als wir wegen meiner Schutzhaft gemeinsam Zeit in einem Haus auf dem Land verbracht hatten, waren wir regelrecht übereinander hergefallen. »War das nicht aufregend damals?« Ich beugte mich über den Tisch und küsste ihn. »Aber was hast du Kristin erzählt, ich meine, warum du mit ihr Schluss machst?«
    Nick sah mich erstaunt an. »Was ich ihr erzählt habe? Die Wahrheit natürlich, dass ich sie sehr gerne mag, aber eher so wie einen Kumpel. Und dass ich dich kennengelernt habe.«
    Aua. Natürlich sagen wir den Männern, dass wir die Wahrheit wissen wollen. Aber so etwas wollen wir doch wirklich nicht hören. Dann doch lieber ein »es liegt nicht an dir, ich bin einfach noch nicht so weit«.
    »Verstehst du jetzt?«, fragte ich Nick. »Wir dachten, dass Hollerbeck dahintersteckt, aber es machte keinen Sinn. Aber Kristin – bei ihr macht es Sinn. Sie ist sauer auf mich, schließlich hast du sie wegen mir verlassen. So kann sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, mich verletzen und dich wieder als Single sehen. Ich wette, wenn du sie aufs Präsidium bestellst und verhörst, knickt sie ein und gibt alles zu.«
    »Ich war vielleicht nicht fair zu ihr, aber ich bin auch kein Schwein, der seine Ex verhört. Glaub mir einfach, sie steckt nicht dahinter. Vor allem, Tim war bei dem Einsatz gegen Hollerbeck gar nicht dabei. Also kann er auch keine Akten über den Fall bei sich zu Hause haben. Wir sind nicht schlauer als vorher.«
    Das glaubte er vielleicht. Ich war mir ganz sicher, dass es nur Kristin sein konnte. Und ich würde es herausfinden.
    »Na gut, wenn du meinst. Du kennst sie

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