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Duncans Lady

Duncans Lady

Titel: Duncans Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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ihr geben konnte. Und er musste herausfinden, was das war.
    Sobald April eingeschlafen war, entschied er, Mara sofort zu fragen, ob sie am Samstag mit ihnen picknicken würde. Warum sollte er noch länger damit warten? April hatte von nichts anderem mehr gesprochen, als sie sich zum Schlafengehen fertig gemacht hatte. Duncan hatte Angst, dass April über Maras Absage schwer enttäuscht sein würde, wenn er zu lange damit wartete.
    Er bat eines der Zimmermädchen, bei April zu bleiben, weil er noch einmal fort musste, und sie setzte sich mit einem dicken Krimi und einem Teller mit Mrs. Gunns Keksen neben das Bett. Bevor er ging, spielte er eine schnelle Runde Billard mit Andrew, verlor sofort und wies Brian widerwillig an, Andrew an diesem Abend für seine Drinks nichts zu berechnen.
    Draußen drang ein sanfter feuchter Dunst durch seinen Regenmantel und ließ ihn wehmütig an die Sonne Kaliforniens denken. Doch in Pasadena hatte die Luft nie so gut gerochen wie hier. In jedem Windhauch lag eine unbestimmte Süße, und trotz aller Bemühungen hatte er den Namen der Pflanze, von der dieser Duft stammte, immer noch nicht herausgefunden. Es war der Duft des Frühlings in den Highlands, grün und fruchtbar und mit dem Versprechen auf neues Leben. Ein Fetzen Musik, das helle Lachen eines Kindes, das Klingeln einer Ladenglocke. Die Geräusche Druidheachds umgaben ihn wie der leichte Nebel.
    Auf der Fahrt in die Berge verdichtete sich der Dunstschleier, und als die Straße neben dem Loch Ceo sich durch kleine Kieferschonungen wand, verringerte er das Tempo. Das Land besaß eine eigentümliche, fast gespenstische Schönheit. Er konnte beinahe nachvollziehen, warum die Highlander sich so sehr mit der Geisterwelt beschäftigten. Die Landschaft forderte geradewegs dazu auf. Es war leicht, sich vorzustellen, dass aus diesem Nebel Geister entstiegen, Hexen in steinernen Cottages zwischen den einsamen schroffen Felsen lebten und Feen in winzigen Städten aus rotem Heidekraut unter der Erde hausten. Druidheachd war das gälische Wort für Magie, und in Momenten wie diesen verstand er, warum die Menschen einst diesen Namen gewählt hatten.
    Er fuhr stetig bergan, bis es Zeit war, von der Hauptstraße auf den schmalen asphaltierten Weg abzubiegen, der in Serpentinen bis zu Maras Cottage auf dem Beinn Domhain führte. Er begriff nicht, warum eine junge Frau freiwillig so weit von jeder Zivilisation entfernt wohnte. Nach ihrem letzten Zusammenstoß hatte er ein paar Nachforschungen angestellt. Maras nächste Nachbarin, Marjory Grant, lebte nicht mehr als eine Viertelmeile Luftlinie entfernt. Doch ein Mensch bräuchte Flügel, um diese Route zu nehmen, denn ein breiter Bach floss zwischen den Ländereien hindurch.
    Wenn Mara ihre Nachbarn zu Fuß erreichen wollte, musste sie fast eine halbe Meile durch eine steinige, unwirtliche Landschaft um die Quelle des Baches herum laufen, oder mehr als eine halbe Meile auf dem Fahrweg. Mit dem Auto würde sie natürlich nicht lange brauchen, aber er hatte nur einen uralten Morris Mini hinter ihrem Cottage gesehen, und er bezweifelte, dass er noch zuverlässig fuhr. Bei schlechtem Wetter war sie vermutlich wochenlang in ihrem Haus gefangen.
    Offensichtlich machte es ihr nichts aus. Iain hatte gesagt, Mara habe ihm das Land abgekauft. Duncan konnte sich nicht vorstellen, dass es viel gekostete hatte, da es so wenig zu bieten hatte. Das Haus war nichts mehr wert gewesen, und das Land war steil und unfruchtbar. Aber wenn sie sich ein riesiges Grundstück in den Bergen leisten konnte, hätte sie sich sicherlich auch etwas Kleineres leisten können, das näher am Ort lag. Stattdessen hatte sie sich für diese Einöde entschieden.
    Er spürte die Isolation des Ortes, als sein Wagen langsam den Weg hinaufkroch. Der Dunstschleier war inzwischen zu Nebel geworden, und er wurde dichter, je höher er kam. Der Himmel war dunkel, und seine Scheinwerfer leuchteten nur ein kleines Stückchen der Straße aus.
    Er drosselte die Geschwindigkeit noch weiter. Solange er in diesem Tempo vorwärts kroch, würde ihm nichts geschehen, zumindest nicht durch seine Schuld. Er sah genug von der Straße, um keine Kurve oder Kehre zu verfehlen. Die größte Gefahr ging von den Autos aus, die den Berg herunterkamen. Selbst bei guter Sicht war die Straße tückisch. Ohne Vorwarnung konnte jederzeit ein anderer Wagen auftauchen. In regelmäßigen Abständen boten zwar kleine Ausweichbuchten neben der Straße genügend Platz, damit

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