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Duncans Lady

Duncans Lady

Titel: Duncans Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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Cottage stand offen, und April war bereits im Inneren verschwunden. Duncan folgte Mara hinein. Er trat über die Schwelle und blieb stehen, um ihr Werk zu betrachten, während sie mit April zusammen Dosen in der Küche zusammensuchte und sie in einem Segeltuch-Rucksack verstaute. Er selbst trug bereits einen ganz ähnlichen Rucksack auf dem Rücken.
    Jetzt, wo das Sonnenlicht durch die offene Tür und die Fenster fiel, erkannte er Einzelheiten, die er bei seinem letzten Besuch gar nicht wahrgenommen hatte. Das Cottage war sehr einfach und von primitiver Bauweise, aber alle Teile waren mit großem handwerklichem Geschick und einem guten Auge für die Details zusammengefügt worden. Die Dachbalken bestanden aus handverarbeitetem Hartholz. Er stellte sich vor, dass sie früher einmal eine Scheune oder einen Stall gestützt hatten. An den Balken hingen, anmutig ungeordnet, getrocknete Kräuter und Blumen in großen farbigen Sträußen. Ohne den Rauch vom Torffeuer konnte er ihren zarten Duft riechen.
    Die Wände wirkten wie ein Puzzle aus den verschiedensten Formen. Die Steine waren so geschickt zusammengesetzt, dass er Bilder darin zu erkennen glaubte. Er konnte sich gut vorstellen, dass sie in einer kalten Winternacht zu unterhaltsamen Fantasiereisen anregten.
    Fast alles in dem Cottage war handgefertigt. Vermutlich hatte Mara die meisten Dinge selbst hergestellt. Die Möbel waren schlicht, doch nicht so plump wie solche, die früher in Häusern wie diesen zu finden waren. Die Einrichtung war praktisch und strahlte eine bescheidene Eleganz aus. Der alte Küchentisch aus Walnussholz hatte eine glänzende Oberfläche, die von mehreren Generationen glatt poliert worden war. Handgemachte Tontöpfe in dezenten Farben, gefüllt mit goldenen Osterblumen und Hyazinthen, schmückten den Tisch. Weniger als drei Meter neben ihm stand das Bett. Es stand hoch über dem Steinfußboden, ein großes hölzernes Rechteck mit einer bequem aussehenden Matratze. Er starrte das Bett an und stellte sich vor, wie Mara nachts darin schlief, umgeben vom Duft des Torffeuers und der getrockneten Kräuter, während ihre langen blonden Haare sich über das pastellfarbene Kissen ergossen.
    „Und? Gefällt es Ihnen?“
    Mara hatte die Frage im amüsierten Tonfall einer Frau gestellt, die einen Mann dabei erwischt hatte, wie er an etwas anderes als die Einrichtung dachte. Aber er spürte, dass sie es wirklich wissen wollte. Gefiel ihm, was sie vollbracht hatte? Gefiel sie ihm?
    „Es ist faszinierend. Und Sie sind es, weil Sie hier so leben.“
    „Es gibt immer noch viel zu tun. Es war nicht einfach, das wird es nie sein. Aber es ist meins.“
    „Und Sie haben das wirklich alles allein gemacht?“
    „Können Sie sich vorstellen, dass ich diese Dachbalken allein hochgestemmt habe?“
    „Nein. Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Sie die Steine allein geschleppt haben.“
    „Die Steine habe ich tatsächlich allein getragen. Früher stand hier schon einmal ein Haus, und es gab genug Steine, die ich wiederverwenden konnte. Nachts stelle ich mir manchmal vor, wie die Menschen früher hier gelebt haben.“
    April beschäftigte sich schon wieder mit Guiser. Mara führte Duncan zur Tür. „Ohne den Türrahmen könnten Sie die Konstruktion erkennen. Es gibt zwei Reihen Steine, gefüllt mit Erde und was sonst noch zur Hand war. Es ist eine natürliche Isolation gegen Wind und Kälte. In meinem Haus ist es im tiefsten Winter noch mollig warm.“
    „Wurden die Häuser früher auch so gebaut?“
    „Aye. Ich habe versucht, alles so gut es ging originalgetreu nachzubauen.“
    „Warum?“
    „Ich habe mich schon immer für Geschichte interessiert. Vor der großen Vertreibung im neunzehnten Jahrhundert lebten meine Vorfahren keine fünfzig Meilen von Druidheachd entfernt, wahrscheinlich auf einem Croft wie diesem hier. Eine Tante von mir kannte sich in unserer Familiengeschichte gut aus, und sie hat mir immer davon erzählt.“ Sie machte eine Pause.
    Er konnte beinahe sehen, wie sie ihre nächsten Worte abwog. „Was hat sie noch erzählt?“
    Sie wandte den Blick ab. „Dies und das. Ihre Geschichten vom Leben in den Highlands haben mich immer fasziniert.“
    „Ich finde die Geschichte Roms faszinierend, aber ich habe mir nie ein Amphitheater gebaut oder Gladiatoren für meine Partys gemietet.“
    „Versprechen Sie mir, nicht zu lachen?“
    „Pfadfinderehrenwort.“
    Sie sah nicht wirklich überzeugt aus. „Wenn alles so ist, wie ich es mir

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