Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duncans Lady

Duncans Lady

Titel: Duncans Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
Vom Netzwerk:
streckte sich dem wolkenlosen Himmel entgegen und kräuselte sich, als wollte es seine Dankbarkeit zeigen.
    „Es ist ein selten schöner und perfekter Tag“, sagte Mara. „Die Sonne ist extra zu deinem Geburtstag gekommen, April. Es ist ein persönliches Geschenk von Gott.“
    „Die Sonne scheint hier nicht besonders oft, oder?“
    „Leider nicht.“
    „Aber wenn sie scheint, dann merkt man es sofort. So wie jetzt. Zu Hause habe ich nie darauf geachtet, weil die Sonne immer geschienen hat.“
    „Gefällt es dir besser, wie es hier ist?“
    April dachte darüber nach. „Nein. Aber es ist ein schönes Geschenk.“
    Duncan und Mara lachten zusammen. „Eines interessiert mich“, sagte Mara, nachdem das kleine Mädchen davongehüpft war. „Wie kommt es, dass sie den hübschen Namen April trägt, obwohl sie im Mai Geburtstag hat?“
    „Sie ist sehr spät gekommen, fast drei Wochen nach dem Termin. Sie hätte im April geboren werden sollen.“
    „Und Ihnen gefiel der Name so sehr, dass Sie es nicht über sich brachten, ihn zu ändern?“
    „Meine Exfrau ließ sich von so etwas Nebensächlichem wie der Realität nicht davon abhalten, das zu tun, was sie wollte“, sagte Duncan.
    Sie wählten einen Platz, der nicht weit von der Stelle entfernt war, wo Duncan damals das Licht gesehen hatte, das ihn zu Geordie Smith geführt hatte. Duncan entfernte die größten Steine und breitete eine dünne Decke auf dem Boden aus. In kameradschaftlichem Schweigen packten Mara und er die Rucksäcke aus, während April und Guiser vergeblich nach den ersten Vergissmeinnicht suchten.
    Zu Ehren von Aprils Geburtstag hatte Frances Gunn sich selbst übertroffen. Es gab winzige Sandwiches mit Räucherlachs und Gurken, und weitere mit dem würzigen Käse aus der Gegend, garniert mit der frischen Kresse, die an dem kleinen Bach neben dem Hotel wuchs. Es gab Äpfel, die den Winter in Frances’ Obstkeller überdauert hatten, und frisch gebackene Haferkekse mit Rosinen.
    Mara hatte Himbeermarmelade mit Beeren aus dem eigenen Garten und Scones, feine kleine Küchlein, mitgebracht, die sie am Morgen gebacken hatte. Dazu hatte sie dicke Milch von Bluebell, ihrer besten Milchkuh, mitgebracht. Mara und Duncan tranken aromatisierten Tee aus der Thermoskanne, und April bekam zwei Gläser frische süße Milch.
    Nachdem April und Guiser wieder verschwunden waren, fest entschlossen, ein Vergissmeinnicht zu finden, streckte Duncan die Beine aus und benutze den Rucksack als Kopfkissen. „Bluebell ist ein Gesundheitsrisiko.“
    Mara legte sich neben ihn. „Ich habe Ihnen gesagt, dass sie regelmäßig untersucht und geimpft wird. Außerdem ist sie eine sehr ordentliche Kuh, wie alle Kühe.“
    Über die nächste Bewegung dachte Duncan nicht nach. Er rutschte ein Stückchen höher, sodass sie ihren Kopf auf seinen wohlgefüllten Bauch legen konnte. „So können Sie April auch sehen“, erklärte er. „Man braucht zwei Paar Augen, um auf sie aufzupassen.“
    „Guiser passt auf sie auf.“
    Duncan verspürte das starke Bedürfnis, Maras Haar zu streicheln. Ihr Zopf lag auf seinem Bauch, und er fragte sich, ob er sich wohl genauso seidig anfühlte wie er aussah. Was sie wohl sagen würde, wenn er sie auf so intime Weise berührte? Wie würde er reagieren?
    Er ließ die Hände neben sich liegen und wählte ein unverfängliches Thema. „Bluebell ist ein Gesundheitsrisiko, weil ihre Milch so fett ist. Ich kann fast spüren, wie meine Arterien verkalken.“
    „Als Sie noch in Los Angeles wohnten, haben Sie da an Salatblättern geknabbert und einen privaten Fitnesstrainer gehabt?“
    „Dazu war ich viel zu beschäftigt. Das einzige Mal, dass ich ein Fitnessstudio von innen gesehen habe, war ein Treffen mit einem Kunden, der dort war und mich unbedingt sehen wollte.“
    „Sie haben gesagt, Sie hätten in der Werbung gearbeitet.“
    „Ich hatte sogar eine eigene Agentur.“
    „Haben Sie das aufgegeben, weil Sie keine Zeit mehr für etwas anderes hatten?“
    Die ehrliche Antwort lautete Nein. Die harte Arbeit hatte Duncan gut getan. Das Adrenalin hatte ihn mit jedem Erfolg stärker beflügelt. Einen neuen Kunden zu gewinnen, berauschte ihn wie kaum etwas anderes in seinem Leben.
    Schließlich sagte er: „In gewisser Weise habe ich damit aufgehört, weil ich nicht genug Zeit für April hatte.“
    „In gewisser Weise?“
    „Als ich von Aprils Mutter geschieden wurde, sagte sie mir, ich könne so viel Zeit mit April verbringen, wie ich will.

Weitere Kostenlose Bücher