Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
den Augenwinkeln, wie der Herzog die Kontrollen bediente. Er schien die Ruhe selber zu sein. Die Maschine zog hoch. Die Finger des Herzogs bedienten mechanisch die Instrumente.
    »Wir sind zu schwer, Sire«, sagte Halleck besorgt.
    »Aber gerade noch tolerabel für die Maschinen, Gurney. Wenn ich mir nicht sicher gewesen wäre ... Glaubst du, ich hätte das Risiko dann auf mich genommen?«
    Halleck grinste. »Nicht im geringsten, Sire.«
    Der Herzog steuerte die Maschine in eine lange Kurve und überflog die Erntefabrik. Paul, der genau an einem Fenster stand, sah auf sie hinunter. Reglos lag die Maschine auf dem Sand. In einer Entfernung von etwa vierhundert Metern davor befand sich das Wurmzeichen. Dann schien der Sand vor der Maschine plötzlich in Bewegung zu geraten.
    »Der Wurm ist jetzt genau unter ihr«, gab Kynes bekannt. »Sie werden nun Zeuge eines Geschehnisses werden, das vor Ihnen nur wenige Menschen gesehen haben.«
    Dunkle Schatten schienen plötzlich auf der Sandfläche zu liegen. Die große Maschine senkte sich nach rechts, wo nun ein Wirbel entstand, der sich rasch ausbreitete, schneller und schneller. Der Sand ringsherum wirbelte auf, die Luft war stauberfüllt.
    Und dann sahen sie es! Eine gigantische Öffnung bildete sich inmitten der Wüste. Das Sonnenlicht spiegelte sich auf etwas Weißem, das sich darin befand. Schließlich war das Loch zweimal so groß wie der Kriecher. Paul sah starr vor Schreck zu, wie die Maschine in das Loch hineinrutschte und darin verschwand. Dann begann die Öffnung sich wieder zu schließen.
    »Ihr Götter, welch ein Biest!« murmelte ein Mann neben Paul.
    »Und unsere ganze Ladung ist hin«, grollte ein anderer.
    »Irgend jemand wird dafür zu bezahlen haben«, sagte der Herzog, »das verspreche ich euch.«
    Die Stimme des Herzogs hatte Paul deutlich gezeigt, daß sein Vater wütend war. Er stellte fest, daß er selbst nicht anders empfand. Irgend jemand hatte in beinahe krimineller Weise Material und Ladung vergeudet.
    In der folgenden Stille hörten sie Kynes sagen: »Gesegnet sei der Bringer und sein Wasser. Man segne seine Ankunft und sein Gehen. Sein Besuch möge die Welt reinigen und die Welt erhalten für sein Volk.«
    »Was haben Sie gesagt?« fragte der Herzog.
    Aber Kynes antwortete nicht.
    Paul sah sich die ihn umgebenden Männer an, die furchtsam auf Kynes' Hinterkopf schauten. Dann flüsterte einer von ihnen »Liet.«
    Kynes drehte sich um, er schien wütend zu sein. Der Mann zuckte zusammen.
    Einer der anderen Geretteten begann mit rauher Stimme zu keuchen: »Verflucht sei das Höllenloch!«
    Der große Dünenmann, der den Kriecher als letzter verlassen hatte, sagte: »Sei ruhig, Coss. Und überlege, ehe du fluchst.« Er blieb zwischen seinen Kollegen stehen, bis sich ihm eine Möglichkeit bot, den Herzog zu sehen. »Sie sind Herzog Leto, vermute ich«, sagte er dann. »Wir sind Ihnen zu großem Dank verpflichtet, daß Sie uns das Leben gerettet haben. Wir hatten bereits damit abgeschlossen.«
    »Still, Mann«, sagte Halleck. »Lassen Sie den Herzog seine Maschine fliegen.«
    Paul sah Halleck an. Er hatte ebenfalls gesehen, unter welch starker Anspannung sein Vater stand. In einer solchen Situation schwieg man besser.
    Der Herzog beschrieb eine weite Kurve um den Sandkrater, weil er unter sich eine neue Bewegung gesichtet hatte. Der Wurm hatte sich in die Tiefe zurückgezogen, und dort, wo sich zuvor die Fabrik befunden hatte, konnte man zwei Gestalten erkennen, die sich in nördlicher Richtung entfernten. Sie schienen förmlich über den Sand zu gleiten, ohne ihn dabei aufzuwirbeln.
    »Was ist das, da unten?« fragte der Herzog.
    »Zwei Johnnies, die wir bei uns hatten, Sire«, erwiderte der große Dünenmann.
    »Weshalb habe ich von ihnen nichts erfahren?«
    »Es war ihr eigenes Risiko, Sire«, gab der Dünenmann zurück.
    »Diese Männer, Mylord«, sagte Kynes plötzlich, »wissen genau, daß es wenig Zweck hat, sich den Kopf über Leute zu zerbrechen, die vorhaben, die Wüste zu Fuß zu durchqueren und die dabei in eine Wurmzone vorstoßen.«
    »Wir schicken ihnen eine Maschine«, knirschte der Herzog.
    »Wie Sie wünschen, Mylord«, sagte Kynes. »Aber wenn sie hier eintrifft, wird es nichts mehr zu retten geben.«
    »Wir schicken sie trotzdem.«
    »Sie müssen in unmittelbarer Nähe gewesen sein, als der Wurm zuschlug«, warf Paul ein. »Wie haben sie es geschafft, doch noch davonzukommen?«
    »Wenn der Erdrutsch einsetzt, führt das leicht zu

Weitere Kostenlose Bücher