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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Schritt zurück und nahmen Habachtstellung ein.
    Eine unheilschwangere Stille legte sich über den Raum.
    Jessica blickte zum anderen Ende der Tafel hinunter und bemerkte, daß Letos Mundwinkel verhalten zitterten. Die Art, in der er atmete, wies darauf hin, daß er stark erregt war. Was ist der Grund seines Ärgers? fragte sie sich. Doch nicht etwa die Einladung dieses Schmugglers?
    »Einige unter Ihnen fragen sich, was ich mit der Entfernung der Waschbassins beabsichtige«, begann Leto. Und er fuhr fort: »Es ist das erste Anzeichen dafür, daß sich hier in nächster Zeit noch viel mehr ändern wird.«
    Niemand sagte etwas.
    Sie nehmen an, daß er betrunken ist, dachte Jessica.
    Leto nahm die bauchige Wasserflasche, die vor ihm stand, hob sie hoch und sagte: »Als Kavalier des Imperiums erweise ich Ihnen meine Ehre.«
    Sofort griffen alle Anwesenden zu den vor ihnen stehenden Flaschen und führten sie zum Mund. In der plötzlichen Bewegungslosigkeit leuchtete der Strahl einer Suspensorlampe aus der Richtung des Kücheneingangs. Schatten spielten über die raubvogelhaften Züge des Herzogs.
    »Hier bin ich, und hier bleibe ich!« brüllte Leto. »Und der Toast, den ich auf Sie ausbringe, symbolisiert eine Maxime, die unser Herz erfreut: ›Das Geschäft belebt den Fortschritt! Man muß das Geld nur von der Straße auflesen.‹«
    Er trank das Wasser.
    Die anderen taten es ihm gleich. Fragende Blicke trafen sich. »Gurney!« rief der Herzog.
    Aus der Richtung des hinter Letos Rücken liegenden Alkovens erklang Hallecks Stimme. »Hier bin ich, Mylord.«
    »Spiel uns etwas, Gurney.«
    Ein sanfter Akkord erklang aus dem Alkoven. Bedienstete begannen damit, Platten aufzutragen – geröstete Wüstenhasen in Sauce Cepeda, sirianische Aplomage, Chukka unter Glas, Kaffee mit Melange (ein schwerer Zimtgeruch schwebte durch den Raum), und ein echtes Pot-a-oie, serviert mit sprudelndem caladanischem Wein.
    Immer noch hatte der Herzog sich nicht gesetzt.
    Während die Gäste, ihre Aufmerksamkeit gleichzeitig auf den Herzog und die reichhaltigen Speisen gerichtet, warteten, sagte Leto: »In alten Zeiten war es die Pflicht des Gastgebers, seine Gäste mit seinen eigenen Talenten zu unterhalten.« Er umschloß die Wasserflasche so fest mit der Hand, daß seine Knöchel weiß hervortraten. »Ich bin kein Sänger, aber ich lasse euch teilhaben an der Kunst Gurney Hallecks. Betrachten Sie es als eine weitere Ehrung; eine Ehrung für all diejenigen, die dafür gestorben sind, um uns hierherzubringen.«
    Erregtes Gemurmel klang auf.
    Jessica lockerte ihren Schleier und musterte die Leute in ihrer unmittelbaren Nähe. Da war der rundgesichtige Wassertransporteur mit seiner Frau, der bleiche und unnahbare Vertreter der Gildenbank (er kam ihr vor wie ein hungriger Aasgeier und schien seinen Blick von Leto nicht lösen zu können) – und der derbgesichtige und narbenbedeckte Tuek, der seine melangegebläuten Augen niedergeschlagen hielt.
    »Seht zurück, Freunde, auf die Truppen, die längst vergangen sind«, intonierte der Herzog, »und deren Schicksal untertan war dem Geld. Zu ihrem Andenken tragen wir unsere silbernen Ketten, von denen jedes Glied einen Mann ohne die Maske der Arglist symbolisiert. Blickt zurück, Freunde, auf die Truppen, die längst vergangen sind. Mit ihnen ging der Köder des Glücks. Und wenn man uns das falsche Lächeln zeigt, endet auch unsere Zeit.«
    Der letzte Satz kam lauter als die anderen. Dann nahm der Herzog einen tiefen Zug aus seiner Wasserflasche und stellte sie mit einem lauten Knall auf den Tisch zurück. Wassertropfen spritzten über den Rand und benetzten das Tischtuch.
    Die anderen tranken in verlegenem Schweigen.
    Der Herzog hob die Flasche erneut an, aber diesesmal leerte er den verbliebenen Rest auf den Fußboden. Er wußte, daß den anderen nichts anderes übrig bleiben würde, als es ihm gleich zu tun.
    Jessica war die erste, die seinem Beispiel folgte.
    Bevor die anderen diese Geste nachvollzogen, herrschte ein Augenblick frostiger Kälte. Jessica registrierte, daß Paul, der in der Nähe seines Vaters saß, die ihn umgebenden Reaktionen eingehend studierte. Und ihr erging es nicht anders. Es war irgendwie mit einer Faszination vergleichbar, zuzusehen, wie ihre Gäste sich offenbarten, speziell die Frauen. Immerhin handelte es sich um sauberes, trinkbares Wasser – und nicht um die Feuchtigkeit, die man in ein Handtuch wischte, wenn man die Hände trocknete. In den zitternden Händen der

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