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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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die Höhe, zeigte die milchweiße Klinge und ließ die Menge einen Moment lang jubeln.
    Dann bohrte er sie in Bronsos Brust.
    Als die Klinge ihr Opfer traf, zuckte es wie vom Blitz getroffen und fiel auf die Knie. Stilgar zog den Dolch heraus, zufrieden über den effizienten Todesstoß. Bronso fiel zurück und lag dann tot zu Füßen des Naib.
    Die Menge stieß ein kollektives Keuchen aus, und danach senkte sich dröhnende Stille herab, als wären alle Herzen stehengeblieben und nicht nur das des Gefangenen. Stilgar stand da wie ein Mann, der eine starre Rüstung trug.
    Mit einem Mal zuckte er zurück, als hätte er eine Schlange gesehen. Auch zahlreiche Zuschauer schnappten erschrocken nach Luft. Jemand schrie.
    Alia sprang auf. Sie traute ihren Augen nicht.
    Bronsos Gesichtszüge verschwammen und schienen ausgelöscht zu werden, bis nur noch eine leere, ausdruckslose Maske übrig war, ein glattes Gesicht mit den dazugehörigen Augen, dem Mund und den Nasenlöchern ... und sonst nichts.
    Jessica sprang von ihrem beschatteten Platz in die Höhe, erstaunt und andeutungsweise erfreut, soweit Gurney erkennen konnte. »Es ist ein Gestaltwandler! Es ist überhaupt nicht Bronso, sondern ein Tleilaxu-Gestaltwandler!«
    Soweit er wusste, hatte Gurney noch nie einen Gestaltwandler gesehen, jedenfalls nicht im Naturzustand. Selbst aus der Entfernung hatte das Geschöpf etwas bizarr Unmenschliches an sich.
     
    Versteckt in der Menge wurde er von Schultern und Ellbogen herumgestoßen. Der Geruch dichtgedrängter menschlicher Körper und trockenen Staubs drang durch das Tuch, das er sich um die untere Gesichtshälfte geschlungen hatte. Er zog die Kapuze tiefer ins Gesicht, um es zu verbergen.
    Mit großer Trauer und unnachgiebigem Trotz sah Bronso von Ix zu, wie sein Doppelgänger vor den Augen des blutrünstigen Mobs starb. Als das Volk voller Schrecken und Ekel zurückwich, weil man ihm sein wahres Opfer vorenthalten hatte, gab ihm das den Vorwand, sich von dem toten Gestaltwandler abzuwenden – von dem Mann, der sein Freund gewesen war, der sich geopfert hatte.
    Bronso hatte viele notwendige und schmerzvolle Aufgaben angenommen, aber er hatte noch nie zuvor jemanden darum gebeten, für ihn zu sterben. Sielto hatte die Notwendigkeit erkannt und sich freiwillig gemeldet. Ein weiterer »notwendiger« Tod. Bronso glaubte nicht, dass er von sich aus darum hätte bitten können ...
    An Bord des Gildenheighliners, wo er sich mit Sielto und anderen Mitgliedern von Rheinvars Truppe zusammengefunden hatte, war ihnen der Plan offensichtlich und genial erschienen. »Sie suchen überall nach dir«, sagte Sielto. »Deshalb ist es am besten, wenn wir zulassen, dass sie dich finden.« Der Gestaltwandler hatte seine Gesichtszüge verändert, so dass sie denen von Bronso entsprachen. »Stattdessen werden sie mich finden, und sie werden darauf reinfallen.«
    »Aber man wird dich hinrichten.« Er erinnerte sich erschaudernd an die Zeit, als man ihn in der Todeszelle festgehalten hatte. »Und niemand wird dir bei der Flucht helfen.«
    »Dessen bin ich mir bewusst. Alle Gestaltwandler sind bereit, deine Züge zu tragen – auf ein Stichwort. Unmittelbar nach meiner Hinrichtung wird ›Bronso von Ix‹ scheinbar überall zugleich auftauchen. Es wird Hunderte von Sichtungen im ganzen Imperium geben.«
    Bronso hatte nach wie vor seine Vorbehalte. »Aber nachdem man Alias Männer einmal zum Narren gehalten hat, werden sie Tests entwickeln, um Gestaltwandler zu entlarven.«
    Sielto zuckte mit den Schultern. »Sollen sie doch. Nach hundert irrtümlichen Festnahmen wird selbst Alia es müde werden, falschen Spuren nachzujagen und sich immer wieder reinlegen und dadurch demütigen zu lassen. Du wirst in Sicherheit sein.«
    »Ich werde niemals in Sicherheit sein ... aber das gibt mir vielleicht etwas Luft zum Atmen.« Bronso ließ den Kopf hängen. »Sielto, ich kenne dich seit so vielen Jahren. Es war eine glückliche Zeit, als Paul und ich mit dir zusammengearbeitet haben, bis ...« Seine Miene fiel in sich zusammen. »Ich will nicht, dass du das für mich tust.«
    Sielto, der Bronsos Gesicht trug, ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Du irrst dich, wenn du uns für Individuen hältst. Ich bin einfach nur ein Gestaltwandler und Jongleur – formbar und an jeden Umstand anpassbar, einschließlich meiner eigenen Hinrichtung. Man hat mich erschaffen, um eine Rolle zu spielen, mein Freund, und nun werde ich meine beste Vorstellung geben.«
    Und so war

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