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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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solche Schmähschrift am meisten zu gewinnen! Wenn sie sie nicht von eigener Hand geschrieben hatte, dann hatte sicher einer ihrer Agenten sie angefertigt. Und die Regentin hatte die Mittel, eine sehr große Anzahl von Exemplaren zu verbreiten.
    Vor Wut verkrampften sich seine Muskeln. Natürlich wusste Alia nicht, dass er derjenige war, der Lady Jessica die geheimen Aufzeichnungen über das Mordkomplott des Priesters Isbar geschickt hatte. Bronso hatte zahlreiche verborgene Überwachungsvorrichtungen an strategisch wichtigen Punkten in den Tempeln und selbst in der Zitadelle Muad'dibs. Er hatte Alia das Leben gerettet, auch wenn sie nicht begriff, dass er ihr Wohltäter war.
    Und nun hatte sie ihm so etwas angetan!
    Der einzige Zweck seiner Schriften bestand darin, die ungeschminkte Wahrheit über Paul Muad'dib darzulegen, wobei er seine Schwächen übertrieb, um die Phantastereien auszugleichen, die die blauäugige Irulan verbreitete. Das Pendel musste in beide Richtungen ausschlagen. Im Versuch, solche Irrtümer aus dem Weg zu räumen, hatte Bronso bereits sein Vermögen und seinen Adelstitel geopfert, und er hatte während der Jahre auf der Flucht unablässig sein Leben aufs Spiel gesetzt.
    Und jetzt brachte Alia Lügen unters Volk – unter seinem Namen.
    Fieberhaft begann er, an einem neuen Manifest zu schreiben, um das andere Schriftstück als Fälschung zu entlarven und die Verantwortung dafür von sich zu weisen. Er durfte nicht zulassen, dass solche Lügen unwidersprochen blieben.

49
     
    Es kommt die Zeit, wenn jede Beziehung auf die Probe gestellt wird und man die wahre Stärke einer Bindung feststellt.
    Prinzessin Irulan:
    Die Weisheit des Muad'dib
     
     
    Müde nach einem langen Tag betrat Irulan den Nordwestflügel der Großen Zitadelle. Sie wollte nichts weiter als ihre Privatgemächer aufsuchen. Unter einem Arm trug sie einen ridulianischen Kristall-Rekorder, mit dem sie Informationen von den Menschen in den Straßen Arrakeens gesammelt hatte. Wie seltsam für die älteste Tochter Shaddams IV., die rechtmäßige Ehefrau des Imperators Muad'dib, zur Datenerhebung eingesetzt zu werden, als Gutachterin. Alia hatte ihr diese launischen, unsinnigen Anweisungen gegeben. Irulan verstand nicht, was sie wirklich wollte.
    Selbst als Paul noch gelebt hatte, war Irulans Rolle immer unklar gewesen, und ihre Aufgaben waren ihren Fähigkeiten nicht gerecht geworden. Die älteste Tochter von Shaddam Corrino, zur bloßen Chronistin relegiert ... doch selbst das war einer solchen niedrigen Arbeit vorzuziehen. Wollte Alia sie herabsetzen?
    Gemäß den Anweisungen der Regentin war Irulan mit einem Gefolge von Wachen und Beamten in die Stadt hinausgegangen, um im Zuge eines Sonderauftrags das einfache Volk zu befragen. »Ich will ehrliche Meinungen, offene Antworten«, hatte Alia gesagt, obwohl sie offensichtlich wusste, dass sie genau das nicht erhalten würde. Angesichts der jüngsten Säuberungen – ganz zu schweigen von den einschüchternden Amazonenwachen an der Seite der Prinzessin – würde niemand Kritik an ihrer Herrschaft üben. Im Laufe des Tages hatte Irulan Tausende von begeisterten Antworten gesammelt. Genau das, was Alia wollte. Aber warum?
    Irulan war selbst nie abgeneigt gewesen, Antworten zu manipulieren. Unabhängig von dem, was Jessica ihr gesagt hatte, fühlte sie sich nach wie vor verpflichtet, den Mythos des Muad'dib auszubauen, seine Geschichte weiterzuentwickeln und zu revidieren, um seine Stellung als Prophet, als Kwisatz Haderach, als Lisan al-Gaib zu festigen. Das bedeutete auch, die Legitimität von Alias Herrschaft zu stärken. In den Köpfen der Menschen durfte es keinen Zweifel geben, keine Fragen. Darum stellte Bronso eine so große Bedrohung dar.
    Irulan fürchtete sich davor, was passieren würde, wenn die Zwillinge älter wurden. War zu erwarten, dass Alia gegen Leto und Ghanima intrigierte? Als Pauls Frau, wenn auch nicht als Mutter seiner Kinder, würde sie weiter über die Kleinen wachen, Harah dabei helfen, sie großzuziehen, und sie falls nötig beschützen.
    Unterdessen blieb ihr Vater zusammen mit Graf Hasimir Fenring im Exil auf Salusa Secundus. Der gestürzte Imperator Shaddam war seltsam still gewesen seit dem »Unfall«, dem sein Botschafter Rivato kurz nach Pauls Tod zum Opfer gefallen war. Aber sie kannte ihren Vater – und Fenring – sehr gut: Sobald sie eine Schwäche erahnten, würden sie Muad'dibs verwundetes Imperium wie Wölfe beschnuppern. Sie fragte sich, was

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