Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Thopter neben Alia setzte und sich nicht an die Pilotenkontrollen begab, sondern diese Aufgabe einem Fremen-Wachmann überließ. Lächelnd berührte Alia seinen Arm, mit aufrichtiger Wärme und in offensichtlich romantischer Zuneigung. So viel hatte sich auf dem Wüstenplaneten verändert – und im Haus Atreides ...
    »Natürlich möchtest du dich vergewissern, dass es den Zwillingen gutgeht, Mutter.« Alia wandte sich an Duncan. »Sag dem Piloten, dass er das westliche Landefeld ansteuern soll. Von dort werden wir direkt zum Kinderhort gehen.«
    Der Junge und das Mädchen, Pauls Kinder, würden ihren Vater nie kennenlernen. Die Zwillinge waren die Erben Muad'dibs, die nächste Stufe in einer neuen Dynastie, Figuren auf dem politischen Schachbrett. Jessicas Enkelkinder. »Haben sie schon Namen erhalten? Hat Paul ...?«
    »Es war eine der letzten Taten meines Bruders, ihnen Namen zu geben, bevor er ... fortging. Der Junge heißt Leto, nach unserem Vater, und das Mädchen heißt Ghanima.«
    »Ghanima?« Gurney runzelte die Stirn, als er den fremenitischen Begriff hörte. »Eine Kriegsbeute?«
    »Paul hat darauf bestanden. Harah war bis zum Ende bei Chani, und nun kümmert sie sich um die Babys. Da Harah Muad'dibs ghanima war, nachdem er Jamis tötete, wollte er ihr damit vielleicht eine besondere Ehre erweisen. Wir werden es niemals erfahren.«
    Der Thopter flog über die niedrigen Dächer von Arrakeen, die bienenstockartigen Behausungen der unorganisierten, leidenschaftlichen und verzweifelten Menge von Pilgern, Opportunisten, Bettlern, Veteranen des Djihads, Träumern und von jenen, die keinen anderen Platz zum Leben gefunden hatten.
    Alia sprach lauter, um das Dröhnen der Motoren und das Sirren der Flügel zu übertönen. Sie wirkte energisch, frenetisch. »Nachdem du jetzt hier bist, Mutter, kann die Trauerfeier für Paul stattfinden. Diese Zeremonie muss von einer Größe sein, die der überragenden Bedeutung Muad'dibs angemessen ist. Sie muss das gesamte Imperium in Ehrfurcht versetzen.«
    Jessica wahrte eine neutrale Miene. »Es ist eine Trauerfeier, kein Jongleurauftritt.«
    »Sicher, aber selbst ein Auftritt von Jongleurs wäre passend, wenn man Pauls Lebensgeschichte bedenkt.« Alia gluckste. Es war völlig klar, dass sie ihre Entscheidungen längst getroffen hatte. »Außerdem ist die Zeremonie notwendig, nicht nur, um meines Bruders zu gedenken, sondern um die Stabilität des Imperiums zu wahren. Die Macht von Pauls Persönlichkeit hat unsere Regierung zusammengehalten. Ohne ihn muss ich mir große Mühe geben, alle Institutionen zu stärken. Wir brauchen eine große Show, ein Bravourstück. Wie könnte man Muad'dibs Trauerfeier weniger spektakulär inszenieren als die Stierkämpfe des Alten Herzogs?« Als das Mädchen lächelte, erkannte Jessica einen vertrauten Widerhall von Letos Zügen im Gesicht ihrer Tochter. »Wir haben auch Chanis Wasser, und wenn sich eine günstige Gelegenheit ergibt, werden wir für sie eine ähnlich großartige Zeremonie abhalten, ein weiteres Spektakel.«
    »Wäre Chani nicht eine Fremen-Bestattung im engsten Kreis lieber gewesen?«
    »Stilgar sagt das Gleiche, aber damit würden wir uns eine wunderbare Gelegenheit entgehen lassen. Es wäre Chanis Wunsch gewesen, mich in jeder erdenklichen Hinsicht zu unterstützen – allein um Pauls willen. Ich hatte gehofft, auch auf deine Hilfe zählen zu können, Mutter.«
    »Ich bin hier.« Jessica sah ihre Tochter an und spürte, wie eine vielschichtige Form von Trauer in ihrem Innern flüsterte: Aber du bist nicht Paul.
    Außerdem wusste sie Dinge, von denen ihre Tochter keine Ahnung hatte, einige von Pauls sorgsam gehüteten Geheimnissen und Sehnsüchten, vor allem, wie er die Geschichte und seinen eigenen Platz darin einschätzte. Auch wenn Paul von der Bühne abgetreten war, würde die Geschichte ihn nicht so schnell aus ihrem Griff entlassen.
    Mit flatternden Flügeln und aufheulenden Düsen landete der Thopter auf einem Flachdach des außergewöhnlichen Zitadellenkomplexes. Alia stieg aus und schritt selbstbewusst und anmutig zu einer Tür mit Feuchtigkeitssiegel. Jessica und Gurney folgten ihr in einen eleganten, abgeschlossenen Wintergarten mit hohen Klarplazfenstern.
    Drinnen raubte die plötzliche Feuchtigkeit Jessica für einen Moment den Atem, während Alia den Miniaturdschungel aus exotischen Pflanzen, der den Gehweg säumte, gar nicht zu bemerken schien. Sie warf ihr langes Haar zurück und blickte sich zu ihrer Mutter

Weitere Kostenlose Bücher