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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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von dieser Eröffnungsansprache nicht im geringsten überrascht zu sein. Das warf ein bezeichnendes Licht auf das, worüber die beiden vor seinem Erscheinen gesprochen hatten.
    Da Idaho keine Antwort gab, sagte Moneo: »Ich hatte nicht das Recht, in Ihnen den Eindruck zu erwecken, Sie seien unzureichend.«
    Idaho stellte fest, daß er auf eine eigenartige Weise auf Moneos Worte und sein Benehmen reagierte. Er hatte zwar immer noch das Gefühl, viel zu früh in diesem Spiel überrumpelt und ausmanövriert worden zu sein, aber nun hatte er nicht mehr den Eindruck, daß Moneo mit ihm spielte. Irgend etwas hatte den Majordomus zu einem fruchtbaren Nährboden der Aufrichtigkeit gemacht. Diese Einsicht brachte Letos Universum, die tödliche Erotik der Fischredner, Hwis unbestreitbare Ehrlichkeit – und überhaupt alles – in eine neue Beziehung und eine Form, und Idaho nahm an, daß er sie verstand. Es war, als seien die drei in diesem Raum versammelten Menschen die letzten wirklichen Menschen des ganzen Universums. Und mit einem verlegenen Tadel gegen sich selbst erwiderte Idaho:
    »Sie hatten das Recht auf Ihrer Seite, als Sie sich gegen meinen Angriff zur Wehr setzten. Ich freue mich, daß Sie so schnell reagierten.«
    Idaho wandte sich Hwi zu, aber bevor er etwas sagen konnte, warf Moneo ein: »Sie brauchen kein Wort für mich einzulegen. Ich glaube, daß Ihre Mißstimmung mir gegenüber ziemlich unverrückbar ist.«
    Idaho schüttelte den Kopf. »Weiß eigentlich jeder hier, was ich sagen will, bevor ich es ausspreche – oder kennt jeder meine Gefühle, bevor sie mich überkommen?«
    »Eine Ihrer verehrungswürdigen Qualitäten«, sagte Moneo, »besteht darin, daß Sie Ihre Gefühle nicht verbergen. Wir ...« – er zuckte die Achseln – »sind notwendigerweise vorsichtiger.«
    Idaho sah Hwi an. »Spricht er für dich?«
    Sie legte ihre Hand in die seine. »Ich spreche für mich selbst.«
    Moneo reckte den Hals, um die einander haltenden Hände anzusehen, und sank dann mit einem Seufzer auf sein Kissen zurück. »Das darf nicht sein.«
    Idaho drückte Hwis Hand noch fester. Er fühlte, wie sie den Druck zurückgab.
    »Bevor einer von Ihnen fragt«, sagte Moneo. »Meine Tochter und der Gott-Kaiser sind noch nicht von der Prüfung zurück.«
    Idaho spürte, wie sehr Moneo sich angestrengt hatte, um in einem ruhigen Tonfall zu sprechen. Auch Hwi hatte es vernommen.
    »Stimmt es, was die Fischredner sagen?« fragte sie. »Daß Siona stirbt, wenn sie versagt?«
    Moneo sagte nichts, aber sein Gesicht wirkte wie aus Stein.
    »Ist es wie eine Bene-Gesserit-Prüfung?« fragte Idaho. »Muad'dib sagte, daß die Schwestern Prüfungen abhalten, um herauszufinden, ob man ein Mensch ist.«
    Hwis Hand fing an zu zittern. Idaho spürte es und sah sie an. »Haben sie dich geprüft?«
    »Nein«, sagte Hwi, »aber ich hörte, wie die Jüngeren darüber sprachen. Sie sagten, man müsse ungeheure Schmerzen ertragen und dürfe dabei das Bewußtsein nicht verlieren.«
    Idaho wandte seine Aufmerksamkeit wieder Moneo zu und registrierte, daß neben dem linken Auge des Majordomus' ein Muskel zu zucken angefangen hatte.
    »Moneo«, keuchte Idaho, von plötzlicher Erkenntnis überfallen, »er hat Sie geprüft!«
    »Ich habe nicht den Wunsch, die Prüfungen zu diskutieren«, sagte Moneo. »Wir sind hier, um zu entscheiden, was mit Ihnen beiden geschehen soll.«
    »Geht das nicht allein uns an?« fragte Idaho. Er merkte, daß Hwis Hand schweißfeucht und schlüpfrig wurde.
    »Es geht allein den Gott-Kaiser an«, sagte Moneo.
    »Selbst wenn Siona versagt?« fragte Idaho.
    »Dann besonders!«
    »Wie hat er Sie geprüft?« fragte Idaho.
    »Er ließ mich einen kurzen Blick auf das Dasein eines Gott-Kaisers werfen.«
    »Und?«
    »Ich habe alles gesehen, zu dem ich fähig bin.«
    Hwis Hand ballte sich in der Idahos zuckend zur Faust.
    »Dann stimmt es also, daß Sie einmal ein Rebell waren«, sagte Idaho.
    »Ich fing an mit Liebe und Beten«, sagte Moneo. »Dann wechselte ich zu Verdruß und Rebellion. Ich wurde zu dem gemacht, was Sie jetzt vor sich sehen. Ich erkenne meine Pflicht und tu sie.«
    »Was hat er Ihnen angetan?« fragte Idaho.
    »Er erinnerte mich an das Gebet meiner Kindheit: ›Ich gebe mein Leben, um mich der Lobpreisung Gottes zu widmen.‹« Moneo sprach wie in Gedanken versunken.
    Idaho fiel auf, daß Hwi schwieg und ihre Aufmerksamkeit völlig auf Moneos Gesicht gerichtet war. Was dachte sie?
    »Ich gab zu, daß dies mein Gebet

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