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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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vier zylinderförmige Röhren von etwa einem Meter Länge erschienen – dreidimensionale Ausdrucke von einem illegalen Computer. Idaho nahm an, daß der dazugehörige Terminal hinter der Wandverkleidung verborgen war.
    Die junge Melderin, die vor ihm stand, räusperte sich, um Idaho aus seinem Tagtraum zu erwecken. »Welche Antwort soll ich Moneo überbringen?« fragte sie.
    Idaho konzentrierte sich auf ihr Gesicht. »Möchtest du, daß ich dich schwängere?« fragte er.
    »Kommandant!« Sie war ganz offensichtlich schockiert – aber nicht wegen seines unkonventionellen Antrags, sondern weil dies momentan nicht zur Sache gehörte.
    »Ahhh, ja«, sagte Idaho. »Moneo. Was wollen wir ihm antworten?«
    »Er erwartet Ihre Antwort, Kommandant.«
    »Ist es wirklich wichtig, daß ich ihm eine gebe?« fragte Idaho.
    »Moneo bat mich, Sie darüber zu informieren, daß er sowohl mit Ihnen wie auch Lady Hwi zu konferieren wünscht«, sagte die Melderin. »Und zwar gleichzeitig.«
    Idaho verspürte ein schwaches Aufflackern von Interesse. »Hwi ist bei ihm?«
    »Sie wurde gerufen, Kommandant.« Die Melderin räusperte sich erneut. »Wünschen Sie, daß ich Sie später am Abend noch einmal besuchen komme?«
    »Nein. Aber trotzdem vielen Dank. Ich habe es mir anders überlegt.«
    Idaho war der Meinung, daß sie ihre Enttäuschung gut verbarg, aber jetzt klang ihre Stimme nur noch steif und formal. »Soll ich ausrichten, daß Sie ihn aufsuchen werden?«
    »Tu das.« Er scheuchte sie mit einem Wink hinaus.
    Nachdem sie gegangen war, überlegte er kurz, ob er die Einladung einfach ignorieren sollte. Allerdings wurde die Neugier in ihm immer stärker. Moneo wollte mit ihm in Hwis Gegenwart reden? Warum? Glaubte er etwa, dies würde ihn sofort zum Laufen bringen? Idaho schluckte. Wenn er an Hwi dachte, dehnte die Leere in seiner Brust sich zur Gänze aus. Er konnte diese Botschaft nicht ignorieren. Irgendeine schreckliche Macht hatte ihn an Hwi gebunden.
    Er stand auf. Die lange Inaktivität hatte seine Muskeln steif werden lassen. Die Neugier und die ihn an Hwi bindende Kraft hatten ihn im Griff. Er ging auf den Korridor hinaus, ignorierte die neugierigen Blicke der Wachen, an denen er vorbeikam, und folgte der unwiderstehlichen Kraft in Moneos Arbeitszimmer hinauf.
    Als Idaho den Raum betrat, war Hwi bereits dort. Sie saß Moneo an seinem überfrachteten Tisch gegenüber und ließ ihre rotbeschuhten Füße von dem Kissen herabbaumeln, auf dem sie Platz genommen hatte. Idaho sah, daß sie ein langes, braunes Gewand mit einem geflochtenen grünen Gürtel trug. Dann wandte sie sich um, und er sah nur noch ihr Gesicht. Ihr Mund sagte stumm seinen Namen.
    Selbst sie weiß es, dachte er.
    Erstaunlicherweise stärkte ihm dieser Gedanke den Rücken. Die Gedanken des vergangenen Tages nahmen in seinem Geist neue Formen an.
    »Setzen Sie sich bitte, Duncan«, sagte Moneo. Er deutete auf ein Kissen neben Hwi. Seine Stimme hatte einen eigenartigen, unsicheren Tonfall – und das war eine Verhaltensweise, die nur wenige Menschen außer Leto bisher zu Gesicht bekommen hatten. Moneo hielt den Blick auf die überladene Oberfläche seines Schreibtischs gerichtet. Das Sonnenlicht des Nachmittags warf einen spinnenartigen Schatten über das Durcheinander, der von einem goldenen Briefbeschwerer in Form eines ziselierten Baumes mit Juwelenfrüchten kam und auf einen Flammenkristallstein montiert war.
    Idaho nahm sich das ihm zugedachte Kissen und stellte fest, daß Hwis Blick ihm folgte, bis er sich darauf niedergelassen hatte. Dann schaute sie Moneo an, und er glaubte, in ihrem Ausdruck Verärgerung feststellen zu können. Moneos einfache weiße Uniform war am Hals aufgeknöpft und zeigte einen Teil seines faltigen Halses und den Ansatz eines Schmerbauches. Idaho blickte ihm in die Augen. Er hatte den Plan, zu warten und Moneo zu zwingen, das Gespräch zu eröffnen.
    Moneo gab seinen Blick zurück und registrierte, daß Idaho noch immer die schwarze Uniform ihrer morgendlichen Begegnung trug. An einer Stelle wies sie sogar noch einen kleinen Schmutzfleck auf; ein Überbleibsel des Augenblicks, in dem Moneo Idaho auf den Korridorboden gestoßen hatte. Aber das Atreides-Messer hatte er nicht mehr bei sich. Das machte Moneo Verdruß.
    »Was ich heute morgen getan habe, war unverzeihlich«, sagte er. »Deswegen will ich Sie auch gar nicht erst um Verzeihung bitten. Ich möchte Sie lediglich bitten, mich zu verstehen.«
    Wie Idaho feststellte, schien Hwi

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