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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Fäusten und schlug auf den Tisch. Sein Becher hüpfte. Er sah Teg an. Dann legte sich ein seltsamer Ausdruck über sein Gesicht. In seinen Augen war etwas Tastendes. »Wer sind Sie?« fragte Duncan leise.
    Die Schlüsselfrage!
    Tegs Stimme klang wie eine Peitsche, die auf ein schutzloses Opfer zuschnellte: »Für wen hältst du mich?«
    Duncans Züge wurden von einem Anflug höchster Verzweiflung entstellt. Er brachte nur ein keuchendes Gestotter hervor: »Sie ... Sie ... sind ...«
    »Duncan! Hör auf mit diesem Unsinn!« Teg sprang auf und sah mit zunehmender Verärgerung auf den Jungen hinab.
    »Sie ... sind ...«
    Tegs Rechte schoß in einem schnellen Bogen vor. Seine offene Handfläche klatschte gegen Duncans Wange. »Wie kannst du es wagen, mir den Gehorsam zu verweigern?« Seine Linke zuckte vor und traf die andere Wange Duncans. »Du wagst es?«
    Duncan reagierte so schnell, daß Teg eine ihn elektrisierende, totale Schocksekunde erlebte. Diese Schnelligkeit! Obwohl Duncans Angriff mehrere Bewegungsphasen umfaßte, erschien ihm alles wie ein verwaschenes Etwas: ein Aufwärtssprung, beide Beine auf dem Stuhl, die Bewegung desselben und das Ausnutzen dieser Bewegung, um den rechten Arm auf Tegs verletzliche Schulternerven niedersausen zu lassen.
    Aufgrund seiner antrainierten Instinkte warf Teg sich reaktionsschnell zur Seite und trat mit dem linken Bein über den Tisch hinweg nach Duncans Unterleib. Dennoch entkam er dem Angriff des Jungen nicht ganz. Die heruntersausende Handkante traf die Kniescheibe von Tegs Bein und lähmte es gänzlich.
    Duncan fiel auf die Tischplatte und wollte trotz der ihn hindernden Schmerzen des Tritts zurückweichen. Teg riß sich zusammen, packte mit der Linken die Tischkante und drosch mit der Rechten auf Duncans Kreuz ein, das von den Übungen der letzten Tage – mit Vorbedacht – geschwächt war.
    Duncan stöhnte auf, als der lähmende Schmerz seinen Leib durchzuckte. Jeder andere wäre jetzt bewegungsunfähig gewesen und hätte aufgeschrien. Aber Duncan stöhnte nur, während er sich vorwärtszog, um den Angriff fortzusetzen.
    Unerbittlich – dies war eine Notwendigkeit des Augenblicks – fuhr Teg damit fort, in seinem Opfer noch größeren Schmerz zu erzeugen. Und er sorgte dafür, daß Duncan stets im Moment der größten Agonie das Gesicht des Mannes sah, der auf ihn einschlug.
    »Achten Sie auf seine Augen!« warnten die Instruktionen. Und Bellonda, die ihn auf die Prozedur vorbereitet hatte, hatte gesagt: »Sein Blick wird Sie scheinbar durchdringen, aber er wird Sie Leto nennen.«
    Später war es Teg nicht sonderlich leichtgefallen, sich an jede entsprechende Einzelheit der Wiedererweckungsprozedur zu erinnern. Er wußte, daß es so funktionieren würde, wie man es ihm befohlen hatte, aber seine Gedanken waren anderswo gewesen. Er überließ es seinem Leib, die Befehle auszuführen. Seltsamerweise konzentrierte sich sein Erinnerungsvermögen jetzt auf einen anderen Akt des Ungehorsams: Er sah sich selbst inmitten der Cerbol-Revolte. Er war in den mittleren Jahren gewesen, aber immerhin schon ein Bashar von ausgezeichnetem Ruf. Er hatte die beste Uniform angelegt, und zwar ohne seine Orden (dies erschien ihm passender zu sein), und dann war er auf das hitzeflimmernde Schlachtfeld von Cerbol hinausgegangen. Völlig unbewaffnet. Er hatte sich den näherrückenden Rebellen gestellt!
    Viele der Angreifer verdankten ihm das Leben. Die meisten von ihnen hatten ihm einst höchsten Respekt entgegengebracht. Und jetzt waren sie gewalttätig und meuterten. Daß er sich ihnen entgegengestellt hatte, hatte den anrückenden Soldaten gesagt: »Ich werde die Orden, die zeigen, was ich für euch getan habe, als wir noch Kameraden waren, nicht tragen. Ich will nichts von dem sein, das aussagt, ich wäre einer von euch. Ich trage lediglich die Uniform, die zeigt, daß ich noch immer Bashar bin. Bringt mich um, wenn ihr in eurem Ungehorsam so weit gehen wollt!«
    Als die meisten der anrückenden Männer die Waffen niedergelegt hatten und herangekommen waren, fielen einige ihrer Befehlshaber vor ihrem alten Bashar auf die Knie. Teg hatte daraufhin gesagt: »Ihr habt euch nie vor mir verbeugen oder auf die Knie fallen müssen! Eure neuen Führer haben euch schlimme Dinge gelehrt.«
    Später hatte er den Rebellen zugegeben, daß er einige ihrer Beschwerden anerkannte. Man hatte Cerbol übel mitgespielt. Aber er hatte die Männer auch gewarnt: »Zu den gefährlichsten Dingen im Universum

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