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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Dutzend in dem kleinen Raum.« Er schaute Teg an. »Einer von ihnen drang zu mir durch, wie ein Hackmesser, das genau auf meinen Kopf zielte.« Er zögerte, während seine Kehle konvulsivisch arbeitete. Sein Blick blieb auf Teg haften. »Habe ich Paul genügend Zeit verschafft, damit er fliehen konnte?«
    »Beantworten Sie all seine Fragen wahrheitsgemäß!«
    »Er entkam.«
    Jetzt kam der Moment der Prüfung. Wie waren die Tleilaxu an die Zellen Idahos gekommen? Zwar behaupteten die Tests der Schwesternschaft, daß sie dem Original entstammten, aber Zweifel hatte man immer noch. Die Tleilaxu hatten irgend etwas mit diesem Ghola angestellt. Und seine Erinnerungen konnten darauf vielleicht einen wertvollen Hinweis geben.
    »Aber die Harkonnens ...«, sagte Duncan. Seine Festungserinnerungen drangen auf ihn ein. »O ja. O – ja! « Ein unbändiges Lachen schüttelte ihn. Er stieß einen brüllenden Siegesschrei angesichts des längst toten Barons Wladimir Harkonnen aus: »Ich habe es Ihnen heimgezahlt, Baron! Oh, ich habe es für alle Männer getan, die Sie vernichtet haben!«
    »Du erinnerst dich an die Festung – und an das, was wir dich gelehrt haben?« fragte Teg.
    Ein verblüfftes Staunen ließ tiefe Runzeln auf Duncans Stirn erscheinen. Gefühlsschmerz bekämpfte seinen körperlichen Schmerz. Er nickte und beantwortete damit Tegs Frage. Da gab es zwei Leben: eins, das sich hinter den Wänden der Axolotl-Tanks abgespielt hatte, und ein zweites ... ein zweites ... Duncan fühlte sich unfertig. Irgend etwas in seinem Innern wurde unterdrückt. Die Wiedererweckung war noch nicht abgeschlossen. Er warf Teg einen ärgerlichen Blick zu. Kam noch etwas? Teg war brutal gewesen. Notwendigerweise? Gab man so einem Ghola sein Wissen zurück?
    »Ich ...« Duncan schüttelte heftig den Kopf. Er kam sich vor wie ein großes, verwundetes Tier im Angesicht seines Jägers.
    »Du hast all deine Erinnerungen?« fragte Teg.
    »Alle? O ja. Ich erinnere mich an Gammu, als der Planet noch Giedi Primus hieß. Ein öldurchtränktes und blutdurchtränktes Höllenloch des Imperiums! Ja, tatsächlich, Bashar. Ich war Ihr pflichtbewußter Schüler. Regimentskommandeur!« Er lachte erneut und warf dabei den Kopf zurück, was nicht so recht zu seinem jugendlichen Körper passen wollte.
    Teg erlebte in diesem Augenblick eine tiefe Befriedigung. Sie ging tiefer als pure Erleichterung. Es hatte so funktioniert wie vorausgesehen.
    »Haßt du mich?« fragte er.
    »Sie hassen? Habe ich nicht gesagt, ich würde Ihnen dankbar sein?«
    Duncan hob abrupt die Hände und sah sie sich an. Dann fiel sein Blick auf seinen jugendlichen Körper. »Welch eine Versuchung!« murmelte er. Er ließ die Hände sinken und konzentrierte sich auf Tegs Gesicht. Er ging den Spuren seiner Identität nach. »Atreides«, sagte er. »Ihr seid euch alle so verdammt ähnlich!«
    »Nicht alle«, sagte Teg.
    »Ich rede nicht vom äußeren Erscheinungsbild, Bashar.« Duncans Blick wandte sich von Teg ab. »Ich habe nach meinem Alter gefragt.« Er machte eine lange Pause, dann sagte er: »Götter der Tiefe! Soviel Zeit ist vergangen!«
    Teg sagte das, was seinen Instruktionen entsprach: »Die Schwesternschaft braucht dich.«
    »In dieser unreifen Gestalt? Was erwartet man von mir?«
    »Wirklich, Duncan, ich weiß es nicht. Dein Körper wird reifen, und ich nehme an, daß eine Ehrwürdige Mutter dich über alles in Kenntnis setzen wird.«
    »Lucilla?«
    Duncan musterte abrupt die verschnörkelte Decke, dann den Alkoven und die verschnörkelte Uhr. Er erinnerte sich daran, daß er mit Teg und Lucilla hierhergekommen war. Er befand sich zwar noch am gleichen Ort, aber es hatte sich etwas verändert. »Harkonnen«, sagte er leise. Er sah Teg mit einem prüfenden Blick an. »Wissen Sie, wie viele Angehörige meiner Familie von den Harkonnens gefoltert und umgebracht worden sind?«
    »Eine von Tarazas Archivarinnen gab mir einen Bericht.«
    »Einen Bericht? Sie glauben, daß man es in Worte kleiden kann?«
    »Nein. Aber das ist die einzige Antwort, die ich auf deine Frage geben konnte.«
    »Verdammt noch mal, Bashar! Warum müßt ihr Atreides stets so der Wahrheit verhaftet und ehrenwert sein?«
    »Ich glaube, man hat uns diesen Charakterzug angezüchtet.«
    »Ja, das stimmt.« Die Stimme, die diesen Einwurf machte, kam von hinten und gehörte Lucilla.
    Teg drehte sich nicht um. Wieviel hatte sie gehört? Wie lange hatte sie dort gestanden?
    Lucilla trat ein und stellte sich neben ihn,

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