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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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versorgt, führte Teg ein neues Element in den Angriff ein und schickte Duncan von links einen plötzlichen Hieb entgegen.
    Wie leicht er den Angriff parierte!
    Er bediente sich einer kruden Variation der fünf Verhaltensweisen: jede seiner Reaktionen schien – kurz bevor sie nötig wurde – gerade erst erfunden worden zu sein.
    »Jeder Angriff ist eine Feder auf der endlosen Straße«, sagte Duncan. Seine Stimme wies nicht einmal einen Anflug von Erschöpfung auf. »Wenn sich die Feder nähert, wird sie abgelenkt und auf einen anderen Kurs gebracht.«
    Während er dies sagte, parierte er den wechselnden Angriff und konterte. Tegs Mentatenlogik folgte seinen Bewegungen in das hinein, was für ihn gefährliche Orte waren. Zubehör und Schlüsselstämme!
    Duncan ging zum Angriff über, bewegte sich vorwärts. Er bestimmte seine Bewegungen selbst, statt auf Angriffe lediglich zu reagieren. Als die Schattenkräfte brennend über den Boden flitzten, sah Teg sich gezwungen, seine Fähigkeiten bis zum Äußersten auszuspielen. Duncans dahinfegende Gestalt in dem mobilen Käfig tanzte in dem dazwischenliegenden Raum umher. Nicht einer von Tegs Jäger-Suchern berührte die sich bewegende Gestalt. Duncan war über und unter ihnen; er schien überhaupt keine Angst vor dem realen Schmerz zu haben, den diese Maschinerie ihm zufügen konnte.
    Erneut erhöhte Duncan seine Angriffsgeschwindigkeit.
    Ein plötzlicher Schmerzensschock durchzuckte Tegs linken Arm von der auf der Konsole ruhenden Hand bis zur Schulter.
    Mit einem tiefen Atemzug schaltete Duncan die Anlage ab. »Tut mir leid, Bashar. Sie haben sich wirklich glänzend verteidigt, aber ich glaube, daß es das Alter ist, wenn Sie besiegt wurden.«
    Er durchquerte erneut den Raum und baute sich vor Teg auf.
    »Ein kleiner Schmerz, um mich an den Schmerz zu erinnern, den ich dir zugefügt habe«, sagte Teg. Er rieb sich den prickelnden Arm.
    »Schreiben Sie's der Hitze des Gefechts zu«, sagte Duncan. »Für heute haben wir genug getan.«
    »Wohl kaum«, sagte Teg. »Es ist nicht damit getan, wenn man nur seine Muskeln stärkt.«
    Als Teg dies sagte, empfand Duncan ein seltsames Gefühl tief in seinem Innern. Er spürte die unsichere Bewegung jenes unvollständigen Etwas, das die Wiedererweckung nicht gänzlich hatte aufrütteln können. Duncan glaubte, daß sich in seinem Innern etwas duckte. Es erschien ihm wie eine gesicherte Stahlfeder, die darauf wartete, daß man sie löste.
    »Was würden Sie denn gern noch tun?« fragte Duncan. Seine Stimme klang belegt.
    »Hier ist dein Überleben in der Balance«, sagte Teg. »Alles, was wir hier tun, dient dazu, dich zu retten und nach Rakis zu bringen.«
    »Weil die Bene Gesserit ein Ziel verfolgen, das Sie, wie Sie behaupten, nicht kennen!«
    »Ich kenne es wirklich nicht, Duncan.«
    »Aber Sie sind doch ein Mentat.«
    »Auch Mentaten benötigen Informationen, wenn sie eine Hochrechnung vornehmen wollen.«
    »Glauben Sie, daß Lucilla etwas weiß?«
    »Ich bin mir dessen nicht gewiß, aber ich möchte dich vor ihr warnen. Sie hat den Befehl, dich nach Rakis zu bringen und dich auf das vorzubereiten, was du dort tun mußt.«
    »Was ich tun muß? « Duncan schüttelte heftig den Kopf. »Soll das heißen, daß ich nicht das Recht habe, für mich selbst zu entscheiden? Was, glauben Sie, haben Sie in mir wiedererweckt? Einen Gestaltwandler, der nichts anderes kann, als Befehlen zu gehorchen?«
    »Willst du damit sagen, daß du nicht nach Rakis gehen wirst?«
    »Ich will damit sagen, daß ich, sobald ich weiß, was man mit mir vorhat, meine eigenen Entscheidungen treffen werde. Ich bin kein bezahlter Meuchelmörder.«
    »Glaubst du, daß ich einer bin, Duncan?«
    »Ich halte Sie für einen ehrenwerten Mann, für jemanden, der bewunderungswürdig ist. Aber ich verlange, daß man mich selbst entscheiden läßt, wie ich zu Pflichten und Ehre stehe.«
    »Man hat dir eine Chance gegeben, ein neues Leben zu führen, und ...«
    »Aber Sie sind nicht mein Vater, und Lucilla ist nicht meine Mutter. Eine Einprägerin ist sie? Auf was glaubt sie mich vorbereiten zu können?«
    »Es kann sein, daß es sich um etwas handelt, von dem sie selbst nichts weiß, Duncan. Vielleicht ist sie – wie ich – auch nur ein Rädchen in einem großen Plan. Und da ich weiß, wie die Schwesternschaft arbeitet, ist dies höchst wahrscheinlich.«
    »Mit anderen Worten: Ihr beide bildet mich lediglich aus und liefert mich auf Arrakis ab. – Hier ist das Zeug, das

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