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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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erforderlich waren. Sie warteten darauf, daß ihm die Energie ausging!
    Teg verstellte die Schulterschlaufe der alten Harkonnen-Waffe, bis sie optimal saß. Er war bereit, sie einzusetzen. Er entnahm seiner modernen Lasgun das fast leere Magazin, ersetzte es durch ein neues und legte sie vor sich auf den Fels. Er rechnete nicht damit, daß man ihm eine Chance gab, die zweite Waffe noch einmal nachzuladen. Sollte man ruhig denken, ihm sei die Energie ausgegangen. An seinem Gürtel baumelten außerdem noch zwei Harkonnen-Handfeuerwaffen – als letzte Reserve. Im Nahkampf konnten sie allerhand anrichten. Er hoffte, daß er in die Reichweite einiger Tleilaxu-Meister kam; jener Herren, die für dieses Massaker verantwortlich waren.
    Teg nahm die Lasgun vorsichtig wieder an sich und bewegte sich rückwärts den Hang hinauf. Er ging erst nach links, dann nach rechts. Er hielt zweimal an und feuerte kurz auf den unter ihm liegenden Abhang, denn er wollte den Eindruck erwecken, daß er sparsam mit seiner Munition umging. Es hatte keinen Zweck, daß er den Versuch unternahm, seine Bewegungen zu verheimlichen. Inzwischen hatte man sicher schon einen Lebenssucher auf ihn gerichtet, und davon abgesehen hinterließ er auch Spuren im Schnee.
    Das Unerwartete! Konnte er sie irgendwie reinlegen?
    Ein gutes Stück über dem zur Nicht-Kugel führenden Höhleneingang stieß er auf einen tiefen, zwischen den Felsen verborgenen Trichter. Er war voller Schnee. Teg ging in Stellung und freute sich jetzt schon auf den Feuersturm, den er von diesem Versteck aus entfesseln konnte. Er sah sich kurz um: Von hinten schützten ihn hohe Felsen, an den drei anderen Seiten ging es schräg bergab. Er hob vorsichtig den Kopf und versuchte über das ihn abschirmende Gestein hinweg nach oben zu sehen.
    Dort rührte sich nichts.
    War dieser Ruf wirklich von Burzmalis Leuten gekommen? Selbst wenn es so gewesen war – es gab keinerlei Garantie, daß Duncan und Lucilla unter diesen Umständen entkommen konnten. Alles hing jetzt von Burzmali ab.
    Ist er wirklich so auf Draht, wie ich angenommen habe?
    Die Zeit reichte nicht aus, um alle Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen oder ein einzelnes Element der Situation zu verändern. Der Kampf hatte begonnen. Er hatte sich ihm gestellt. Teg holte tief Luft und spähte über die Felsen hinweg nach unten.
    Ja, sie hatten sich erholt und waren im Begriff, den verlorenen Boden wieder wettzumachen. Diesmal jedoch ohne die verräterischen Leuchtgloben. Und schweigend. Es gab keine aufgeregten Rufe mehr. Teg plazierte die lange Lasgun vor sich auf den Felsen und jagte einen mächtigen Feuerstrahl von links nach rechts. Schließlich ließ er ihn langsam erblassen, damit man sah, daß die Energie sich erschöpft hatte.
    Er zog die alte Harkonnen-Waffe nach vorn, entsicherte sie und wartete schweigend ab. Man würde erwarten, daß er bergauf zu entkommen versuchte. Er duckte sich hinter die ihn abschirmenden Felsen und hoffte, daß es über ihm genug Bewegung gab, um die Lebenssucher zu verwirren. Unterhalb seiner Stellung, auf dem vom Feuer mitgenommenen Abhang, konnte er Geräusche ausmachen. Teg zählte stumm vor sich hin, kalkulierte die Entfernung und wußte aufgrund langjähriger Erfahrung, wie lange es noch dauern würde, bis die Angreifer in eine Reichweite kamen, die für sie tödlich war. Und er konzentrierte sich sorgfältig auf einen anderen Laut, den er aufgrund früherer Begegnungen mit den Tleilaxu kannte: das scharfe, befehlende Gebell schriller Stimmen.
    Da waren sie!
    Die Meister hatten sich viel weiter unterhalb seiner Stellung verteilt, als er erwartet hatte! Feige Bande! Teg stellte die alte Lasgun auf Maximalkraft und erhob sich ganz plötzlich aus dem ihn schützenden Felsentrichter.
    Im Licht brennender Bäume und Büsche sah er ein sich näherndes Gestaltwandler-Rudel. Die schrillen Stimmen ihrer Befehlshaber kamen aus weiterer Entfernung. Die Meister selbst waren in der orangefarbenen Helligkeit nicht auszumachen.
    Indem er über die Köpfe der ersten Angreiferwelle hinwegzielte, spähte Teg hinter die Flammenwirbel und betätigte den Abzug. Zwei lange Feuerwalzen. Hin und zurück. Einen Moment lang war er von der geballten Zerstörungskraft der antiken Waffe überrascht. Das Ding war offensichtlich das Produkt einer überragenden Handwerkskunst. Leider hatte er keine Möglichkeit gehabt, die Waffe im Innern der Nicht-Kugel zu testen.
    Diesmal klangen die Schreie anders: sie waren schrill und von

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