Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
Eingang zur Nicht-Kugel zurückgezogen.
    Die Geräusche, die die Nacht erfüllten, ließen sich nur schwer definieren: teilweise war es ein durchdringendes Geratter, teilweise ein mechanisches Quietschen, Heulen und Zischen. Unverhofft ließ ein unterirdisches Beben den Boden erzittern.
    Derlei Geräusche waren Teg nicht unbekannt. Irgendwo dort draußen wurde gekämpft. Er hörte das leise Fauchen von Brennern und sah am fernen Himmel die lanzenartigen Strahlen von Panzerlasguns.
    Über ihnen blitzte etwas auf und erzeugte blaue und rote Flecke. Immer wieder! Die Erde bebte. Teg sog die Luft durch die Nasenlöcher ein: brennende Säure und Knoblauchdunst.
    Nicht-Schiffe! Und zwar viele!
    Sie landeten im Tal unterhalb der Nicht-Kugel.
    »Rein!« befahl Teg.
    Er hatte das Wort kaum ausgesprochen, als er sah, daß es schon zu spät war. Aus allen Richtungen kamen sie auf sie zu. Teg hob seine Lasgun und zielte nach unten auf den lautesten, eindringlichsten Krach und die nächste erkennbare Bewegung. Dort unten konnte man das Geschrei vieler Stimmen vernehmen. Freie Leuchtgloben bewegten sich zwischen den sie abschirmenden Bäumen; wer von dort kam, hatte sie losgelassen. Die tanzenden Lichter trieben herauf, eine kalte Brise trug sie heran. Finstere Gestalten bewegten sich in ihrem hellen Schein.
    »Gestaltwandler!« rief Teg unterdrückt, als er die Angreifer erkannte. Die dahintreibenden Lichter würden die Bäume in wenigen Sekunden hinter sich gelassen haben. Und in einer Minute mußten sie ihre Stellung erreichen!
    »Wir sind betrogen worden«, sagte Lucilla.
    Von dem über ihnen liegenden Hügel ertönte eine brüllende Stimme. »Bashar!« Andere fielen ein!
    Burzmali? fragte sich Teg. Er warf einen Blick in diese Richtung und schaute dann zurück auf die sich nähernden Gestaltwandler. Sie hatten keine Zeit mehr, sich lange Gedanken zu machen. Er beugte sich Lucilla entgegen. »Burzmali ist oberhalb von uns. Nimm Duncan und renn!«
    »Aber was ist, wenn ...?«
    »Es ist deine einzige Chance!«
    »Du Narr!« schrie sie ihn an. Aber sie wandte sich um und gehorchte.
    Tegs »Ja!« trug nicht dazu bei, ihre Ängste zu lindern. Das hatte man nun davon, wenn man sich auf die Pläne anderer einließ!
    Duncan dachte an andere Dinge. Er verstand, was Teg vorhatte. Er wollte sich opfern, damit die beiden anderen entkamen. Duncan zögerte und musterte die Angreifer, die rasch vorrückten.
    Als Teg sein Zögern bemerkte, brüllte er: »Dies ist ein Kampfbefehl! Ich bin dein Kommandant!«
    Er kam der Stimmkraft einer Bene Gesserit damit so nahe, wie ihr noch kein Mann gekommen war. Lucilla starrte ihn mit offenem Mund an.
    Duncan sah lediglich das Gesicht des alten Herzogs vor sich. Es verlangte Gehorsam. Es war zuviel. Er packte Lucillas Arm, und bevor er sich daranmachte, den Abhang zu erklimmen, sagte er: »Wenn wir hier raus sind, decken wir Sie mit Sperrfeuer!«
    Teg gab keine Antwort. Als Duncan und Lucilla sich nach oben kämpften, lehnte er sich gegen einen schneebedeckten Felsen. Er wußte, daß er sein Leben jetzt so teuer wie möglich verkaufen mußte. Und er mußte noch etwas anderes tun: das Unerwartete. Sie sollten zum letzten Mal die Handschrift des alten Bashars zu spüren bekommen.
    Die Angreifer, die sich ihm näherten, legten nun ein schärferes Tempo vor und verständigten sich mit aufgeregtem Geschrei.
    Teg schaltete die Lasgun auf Maximalkraft und betätigte den Abzug. Eine Feuerwalze jagte den Abhang hinab. Bäume gingen in Flammen auf und stürzten um. Menschen schrien. Die Feuerkraft der Waffe würde nicht lange vorhalten, wenn er ihr weiterhin Maximalkraft abverlangte, aber im Moment erfüllte sie genau den gewünschten Effekt.
    In der abrupten Stille, die seinem ersten Gegenangriff folgte, veränderte Teg seine Position, eilte hinter einen links von ihm liegenden Felsblock und schickte ein weiteres Inferno den Abhang hinunter. Nur wenige der dahintreibenden Leuchtgloben hatten seine Attacke auf den Wald und die Angreifer überstanden.
    Sein zweiter Gegenangriff brachte weitere Schreie hervor. Teg drehte sich um und hetzte über den Felsboden zur anderen Seite der Höhle, die zur Nicht-Kugel führte. Von dort aus feuerte er auf den gegenüberliegenden Abhang. Wieder Schreie. Und noch mehr Flammen und umstürzende Bäume.
    Das Feuer wurde nicht erwidert.
    Sie wollen uns lebend haben!
    Die Tleilaxu waren darauf vorbereitet, so viele Gestaltwandler in das Feuer seiner Lasgun zu schicken, wie

Weitere Kostenlose Bücher