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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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bringen.«
    »Gott würde eine solche Botschaft nicht zweimal überbringen lassen«, sagte Odrade.
    Das war genau der Spruch, den Waff in seiner Sprache öfters zu hören bekam. Er hielt es jetzt nicht mehr für ungewöhnlich, daß eine Frau derartige Reden führte. Die Sprache und die vertrauten Worte reichten ihm.
    »Hat Schwangyus Tod die Einheit der Schwestern wieder hergestellt?« fragte er.
    »Wir haben einen gemeinsamen Gegner«, sagte Odrade.
    »Die Geehrten Matres!«
    »Es war weise von Ihnen, sie zu töten und von ihnen zu lernen.«
    Waff beugte sich vor; die vertraute Sprache und der Gesprächsverlauf hielten ihn völlig gefangen. »Sie regieren mit Sex!« stieß er hervor. »Sie kennen eine bemerkenswerte Technik, die den Orgasmus verstärkt! Wir ...« Ernüchtert fiel ihm ein, wer da vor ihm saß und ihm zuhörte.
    »Wir kennen derartige Techniken schon lange«, versicherte ihm Odrade. »Es wäre interessant, sie zu vergleichen, aber es gibt bestimmte Gründe, warum wir nie versucht haben, mit solch gefährlichen Mitteln an die Macht zu kommen. Diese Huren aber sind dumm genug, diesen Fehler zu machen!«
    »Fehler?« Waff war sichtlich verstört.
    »Sie halten die Zügel in der Hand!« sagte Odrade. »Wer an Macht gewinnt, muß auch die Kontrolle über sie verstärken. Sonst wird die eigene Schwungkraft die Sache selbst zerschmettern!«
    »Macht, immer geht es um Macht«, murmelte Waff. Dann fiel ihm etwas anderes ein. »Meinen Sie damit, daß der Prophet daran zugrunde gegangen ist?«
    »Er wußte, was er tat«, sagte Odrade. »Jahrtausende erzwungenen Friedens. Ihnen folgten die Hungerjahre und die Diaspora. Eine Prophezeiung mit direkten Folgen. Erinnern Sie sich: Er hat weder die Bene Tleilax noch die Bene Gesserit vernichtet!«
    »Was erhoffen Sie sich aus einer Allianz zwischen unseren beiden Völkern?« fragte Waff.
    »Hoffnung ist das eine, das Überleben das andere«, erwiderte Odrade.
    »Pragmatismus, wie immer«, sagte Waff verächtlich. »Und einige der Ihren fürchten, sie könnten den Propheten auf Rakis wiedereinsetzen, mit all seiner Macht?«
    »Habe ich das nicht gesagt?« Die Sprache des Islamiyat war in der Frageform besonders potent. Sie schob die Beweislast nämlich Waff zu.
    »Sie bezweifeln also, daß Gottes Hand bei der Erschaffung des Kwisatz Haderach mit im Spiel war«, sagte er. »Stellen Sie auch den Propheten in Frage?«
    »Na schön, wollen wir ganz offen darüber reden«, sagte Odrade und begab sich gänzlich auf einen Irreführungskurs: »Schwangyu und jene, die sie unterstützten, sind vom Großen Glauben abgefallen. Wir hegen keinen Zorn auf jene Bene Tleilax, die sie umgebracht haben. Sie haben uns großen Ärger erspart.«
    Waff schluckte diese Äußerung ohne Schwierigkeiten. Angesichts der Umstände war dies genau das, was man erwarten konnte. Er wußte, daß er viel gesagt hatte, was besser geheim geblieben wäre, aber es gab immer noch einige Dinge, von denen die Bene Gesserit keine Ahnung hatten. Und die Dinge, die er erfahren hatte!
    Odrades nachfolgende Worte schockierten ihn total: »Waff, wenn Sie glauben, daß Ihre Nachfahren unverändert aus der Diaspora zurückgekehrt sind, sind Sie ein absoluter Narr!«
    Waff schwieg.
    »Es ist doch ganz offensichtlich«, fuhr Odrade fort. »Ihre Nachfahren gehören zu den Huren. Und wenn Sie annehmen, daß auch nur einer dieser Leute noch mit Ihnen übereinstimmt, hat Ihre Dummheit einen Punkt erreicht, den man nicht mehr tolerieren kann.«
    Waffs Reaktion zeigte ihr, daß sie ihn jetzt hatte. Die Einzelteile fanden klickend zueinander. Dort, wo es erforderlich gewesen war, hatte sie ihm die Wahrheit gesagt. Seine Zweifel galten nun jenen, bei denen Zweifel angebracht waren: den Völkern der Diaspora. Seine eigene Sprache hatte dies bewirkt.
    Waff wollte etwas sagen, aber der Kloß, der sich in seiner Kehle gebildet hatte, hinderte ihn daran. Er mußte seinen Hals massieren, ehe die Sprache zu ihm zurückkehrte. »Was können wir tun?«
    »Es ist ganz klar. Die Verlorenen der Diaspora sehen in uns lediglich ein Ding, das sie sich auch noch unter den Nagel reißen werden. Sie planen nichts anderes, als ein abschließendes Großreinemachen. Sie nutzen lediglich die momentane Lage.«
    »Aber sie sind so viele!«
    »Wenn wir uns nicht zu einer gemeinsamen Vorgehensweise aufraffen können, um sie abzuwehren, werden sie uns schlucken, und zwar so, wie ein Slig seinen Fraß hinunterschlingt!«
    »Wir dürfen uns dem

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