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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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hatte gehört, daß man Fahrzeuge dieser Art oft an seltsamen Orten fand – in eingestürzten Gebäuden, in Kanälen, auf Bauernhöfen – und eingeschlossen in unterirdischen Lagerhallen.
    Der Fahrer lehnte sich erneut zur Seite und sagte über die Schulter hinweg: »Haben Sie eine bestimmte Adresse, die Sie in Ysai aufsuchen möchten, Bashar?«
    Teg dachte an die Kontaktpunkte, die er während seiner ersten Reise auf Gammu festgelegt hatte. Er gab dem Mann eine Adresse und fragte: »Kennen Sie den Laden?«
    »Es ist hauptsächlich ein Treffpunkt, Bashar, an dem man trinkt. Ich habe aber gehört, daß man dort auch gutes Essen serviert. Aber jeder kann dort hinein, wenn er es sich erlauben kann.«
    Ohne zu wissen, warum er gerade diese Wahl getroffen hatte, sagte Teg: »Wir versuchen es dort.« Er hielt es nicht für notwendig, dem Fahrer zu erzählen, daß es an dieser Adresse auch private Speisezimmer gab.
    Die Erwähnung von Essen verursachte ihm erneut Magenkrämpfe. Tegs Arme fingen an zu zittern, und er brauchte mehrere Minuten, um wieder ruhig zu werden. Die Aktivitäten der vergangenen Nacht hatten ihn ausgelaugt, wurde ihm klar. Er ließ seinen suchenden Blick durch den Wagen wandern und fragte sich, ob es hier wohl irgendwo etwas Eß- und Trinkbares gab. Man hatte den Wagen zwar mit liebevoller Sorgfalt restauriert, aber versteckte Behältnisse sah er nirgendwo.
    Teg wußte, daß solche Fahrzeuge in gewissen Gegenden alles andere als selten waren, aber wer eins besaß, mußte wohlhabend sein. Wem gehörte dieses? Dem Fahrer bestimmt nicht, denn er wies alle Anzeichen eines angeheuerten Profis auf. Aber wenn jemand diesen Wagen angefordert hatte, dann wußten auch andere von seinem Aufenthaltsort.
    »Wird man uns anhalten und durchsuchen?« fragte Teg.
    »Diesen Wagen nicht, Bashar. Er gehört der Planetarischen Bank von Gammu.«
    Schweigend verdaute Teg diese Antwort. Die Bank gehörte zu seinen Kontaktpunkten. Er hatte sämtliche Zweigstellen während seiner Inspektionsreise sorgfältig unter die Lupe genommen. Als er sich daran erinnerte, fiel ihm seine Verpflichtung als Beschützer des Gholas wieder ein.
    »Meine Gefährten«, fragte er. »Sind sie ...?«
    »Das liegt in den Händen anderer, Bashar. Ich kann dazu nichts sagen.«
    »Könnte man eine Nachricht zu ...?«
    »Sobald alles sicher ist, Bashar.«
    »Natürlich.«
    Teg sank in die Kissen zurück und musterte seine Umgebung. Diese Bodenfahrzeuge wiesen eine Menge Plaz und beinahe unzerstörbaren Plastahl auf. Nur die anderen Teile fielen dem Zahn der Zeit zum Opfer: die Polsterung, die Kopfstützen, die Elektronik, die eingearbeiteten Suspensoren und die Auspuffrohre. Und die Zierleisten lösten sich ab, egal wie man sie befestigte. Die Restauratoren hatten dem Wagen ein Aussehen verpaßt, als sei er eben erst aus der Werkshalle gekommen – die Metallteile glänzten matt, und die Polsterung umschmiegte nachgiebig seinen Körper. Und dann die Gerüche: dieses undefinierbare Aroma des Neuen; eine Mischung aus Poliermitteln und feinem Gewebe, das nur ganz leicht nach dem Ozon der gelassen vor sich hinarbeitenden Elektronik roch. Aber nirgendwo roch es nach etwas Eßbarem.
    »Wie lange dauert es bis Ysai?« fragte Teg.
    »Noch eine halbe Stunde, Bashar. Gibt es einen Grund, der eine höhere Geschwindigkeit erfordert? Ich möchte nicht gern die Aufmerksamkeit gewisser Leute erregen ...«
    »Ich habe ziemlichen Hunger.«
    Der Fahrer schaute nach links und nach rechts. Sie waren jetzt nicht mehr von Bauern umgeben. Die Straße war fast leer, wenn man von zwei schweren Tiefladern, den dazugehörenden Traktoren und einem großen Laster absah, der einen riesigen automatischen Obstpflücker hinter sich herzog.
    »Es ist gefährlich, wenn wir uns zu lange aufhalten«, sagte der Führer. »Aber ich glaube, ich kenne eine Ecke, an der ich zumindest einen Teller Suppe für Sie auftreiben könnte.«
    »Mir wäre alles recht. Ich habe seit zwei Tagen nichts mehr gegessen. Und ich habe viel Energie verbraucht.«
    Sie kamen an eine Straßenkreuzung, und der Fahrer bog links ab. Schließlich befanden sie sich auf einem schmalen Weg und fuhren an hohen, in gleichmäßigen Abständen gepflanzten Koniferen vorbei. Plötzlich bogen sie auf einen zwischen den Bäumen liegenden einspurigen Weg ab. Das Gebäude am Ende des Weges war aus dunklen Steinen erbaut und hatte ein Plaz-Dach von der gleichen Farbe. Die Fenster waren schmal, ihre Schutzbeschichtung

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