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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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sich jetzt wieder ganz als Bashar, obwohl ihn das starke Bewußtsein seiner Identität nie ganz verlassen hatte. Aber die Uniform schloß den Kreis. In diesem Aufzug gab es für ihn keinen Grund mehr, auf eine andere Art darauf hinzuweisen, wer er war.
    »Schon besser«, sagte Muzzafar, als er Teg durch die Eingangshalle und durch eine Tür führte, an die er sich erinnerte. Ja, hier war er gewesen. Hier hatte er die »sicheren« Kontaktleute getroffen. Er hatte den Zweck, dem der Raum diente, damals durchschaut, und seither schien sich nichts verändert zu haben. Dort, wo Wände und Decke einander trafen, befanden sich Reihen mikroskopisch kleiner Kom-Augen. Man hatte sie als Silberleitstreifen für die schwebenden Leuchtgloben getarnt.
    Wer beobachtet wird, sieht nichts, dachte Teg. Aber die Beobachter haben eine Milliarde Augen.
    Seine verdoppelte Vision sagte ihm, daß es hier nicht ungefährlich war. Aber momentan drohte keine Gewaltanwendung.
    Dieser Raum – er war etwa fünf Meter lang und vier Meter breit – diente zur Klärung von Geschäften auf allerhöchster Ebene. Der Handel stellte seinen monetären Reichtum nie wirklich zu Schau. Wer hier zu Gast war, bekam nichts anderes zu sehen als die beweglichen Pendants dessen, was eine Währung ausmachte – Melange vielleicht, oder augapfelgroße, milchige Soosteine, perfekt gerundet, von glattem, weichem Äußeren. Wenn man sie berührte oder Licht auf sie einwirken ließ, strahlten sie in allen Farben des Regenbogens. Dies war ein Ort, an dem man einen Koffer voller Melange oder eine Schürze voller Soosteine wie ein ganz gewöhnliches Ereignis hinnahm. Hier konnte man den Preis für einen ganzen Planeten mit einem einzigen Nicken, einem Blinzeln oder einem leisen Murmeln festlegen. An diesem Ort würde niemals jemand eine Geldbörse zücken. Was dem am nächsten kam, war vielleicht ein dünnes Transluxköfferchen, aus dessen von Giftnadeln beschütztem Innern dünne Scheiben ridulianischen Kristalls entnommen wurden, auf denen – von unfälschbaren Datendruckern erzeugt – sehr große Zahlen geschrieben standen.
    »Dies ist eine Bank«, sagte Teg.
    »Was?« Muzzafar hatte auf die geschlossene Tür in der gegenüberliegenden Wand gestarrt. »O ja. Sie wird gleich hier sein.«
    »Natürlich beobachtet sie uns jetzt.«
    Muzzafar antwortete nicht, sah aber finster vor sich hin.
    Teg schaute sich um. Hatte sich seit seinem letzten Besuch irgend etwas hier verändert? Er stellte keine umwerfenden Veränderungen fest. Er fragte sich, ob Tempel dieser Art überhaupt während der vergangenen Äonen viele Veränderungen erfahren hatten. Auf dem Boden lag ein Tauteppich, der so weich war wie Vogelgefieder und so weiß wie der Bauch eines Pelzwals. Er glänzte in einer trügerischen Feuchtigkeit, die nur das Auge wahrnahm. Ein nackter Fuß (der sich über diesen Teppich natürlich noch nie hinwegbewegt hatte) würde ihn als absolut trocken empfinden.
    Etwa im Mittelpunkt des Raums stand ein etwa zwei Meter langer Tisch. Die Platte war beinahe zehn Zentimeter dick. Wahrscheinlich danisches Jacarandaholz. Man hatte die tiefbraune Oberfläche poliert. Sie glänzte so, daß man sich in ihr spiegeln konnte, und offenbarte Adern, die wie reißende Ströme wirkten. Um den Tisch herum standen vier Admiralsstühle. Die Sitzfläche der Stühle – und die Rückenlehnen – waren mit Lyrleder bezogen, das die gleiche Färbung aufwies wie das polierte Holz.
    Nur vier Stühle. Mehr wären eine Übertreibung gewesen. Er hatte zwar damals keinen dieser Stühle ausprobiert und setzte sich auch jetzt nicht hin, aber er wußte, auf was sein Körper dort stoßen würde – auf eine Bequemlichkeit, die der eines geringgeschätzen Stuhlhundes nahekam. Natürlich wiesen die Stühle nicht den hundertprozentig gleichen Grad an Weichheit und Anpassung bezüglich des Körpers auf. Übertriebene Bequemlichkeit konnte dazu führen, daß der Sitzende sich entspannte. Dieser Raum und seine Möblierung sagten: »Mach es dir bequem, aber bleib vorsichtig.«
    Man mußte an diesem Ort nicht nur seine fünf Sinne beisammenhalten, dachte Teg, sondern auch eine ordentliche Streitmacht im Rücken. Zu dieser Ansicht war er schon damals gekommen, und daran hatte sich nichts geändert.
    Es gab keine Fenster hier, aber diejenigen, die er von draußen gesehen hatte, hatten tanzende Lichtstrahlen aufgewiesen – energetische Barrieren, um Eindringlinge abzuwehren und Fluchtversuche zu vereiteln. Barrieren

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