Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
Allmählich kehrte die Kraft in sie zurück, aber ihre Beine zitterten, als sie um die Matratze herumstolperte.
    Ich werde es tun, ohne dabei zu denken. Ich muß es tun.
    Sie torkelte von einer Seite zur anderen. Sie versuchte sich aufrecht zu halten und zielte nach seinem Hals. Sie hatte diesen Schlag lange geübt. Er würde seinen Kehlkopf zermalmen. Er würde an Asphyxie sterben.
    Duncan wehrte den Schlag mit Leichtigkeit ab, aber er war langsam ... langsam ...
    Murbella wäre beinahe neben ihn hingefallen, aber die Große Geehrte Mater fing sie auf.
    »Töte ihn!« röchelte Murbella. »Er ist derjenige, vor dem man uns gewarnt hat! Er ist es!«
    Sie spürte, wie Hände ihren Hals berührten. Finger drückten blitzschnell auf die Nervenbündel unterhalb ihrer Ohren.
    Das letzte, was sie zu hören bekam, bevor sie die Besinnung verlor, war die Große Geehrte Mater, die sagte: »Wir bringen niemanden um. Dieser Ghola geht nach Rakis.«

43
     
Die schlimmstmögliche Konkurrenz eines jedweden Organismus kann aus seiner eigenen Art erwachsen. Die Spezies verschleißt Notwendigkeiten. Wachstum wird von jener Notwendigkeit begrenzt, die in der geringsten Menge enthalten ist. Der am wenigsten geliebte Umstand kontrolliert die Wachstumsrate (Gesetz des Minimums).
Aus ›Lehren von Arrakis‹
     
     
    Das Gebäude lag ein Stück abseits von der Allee. Es stand hinter einer Baumreihe und sorgfältig arrangierten, blühenden Hecken. Man hatte die Hecken nach dem Muster eines Irrgartens angelegt – mit mannshohen weißen Pfosten, um die bepflanzten Zonen anzuzeigen. Auf diese Weise konnte kein Fahrzeug, das das Grundstück verließ, schneller als im Schneckentempo vorwärtskommen. Tegs militärisches Verständnis erkannte all dies mit einem Blick, während das gepanzerte Bodenfahrzeug auf das Tor zusteuerte. Feldmarschall Muzzafar, der einzige, der außer ihm im Fond des Wagens saß, erkannte Tegs Feststellung und sagte:
    »Wir werden von oben durch ein Strahl-Flankenfeuersystem beschützt.«
    Ein Soldat im Tarnanzug, der eine lange Lasgun an einer Schlinge über der Schulter trug, öffnete das Tor und knallte die Hacken zusammen, als Muzzafar ausstieg.
    Teg folgte ihm. Er kannte diesen Ort. Es war eine der ›sicheren‹ Adressen, mit denen der Sicherheitsdienst der Bene Gesserit ihn versorgt hatte. Die Informationen der Schwesternschaft waren offenbar nicht gerade auf dem neuesten Stand. Vielleicht erst seit kurzem, denn Muzzafar machte keine Andeutung, daß Teg dieses Haus kennen müsse.
    Während sie zur Tür gingen, fiel Teg auf, daß eins der Schutzsysteme, das er während seiner Inspektionsreise gesehen hatte, immer noch intakt war. Es war ein kaum merklicher Unterschied in den Pfosten, die an den Baum- und Heckenbarrieren standen. Diese Pfosten waren Scanslizer, die von einem Raum im Innern des Gebäudes bedient wurden. Ihre diamantenförmigen Verbindungsklemmen beobachteten das zwischen ihnen und dem Haus liegende Gebiet. Ein sanfter Druck auf einen Knopf im Beobachterraum genügte – dann würden die Scanslizer aus jedem lebenden Wesen, das sich hier herumtrieb, winzige Fleischfetzchen machen.
    Muzzafar blieb an der Tür stehen und sagte zu Teg: »Die Geehrte Mater, die Sie gleich treffen werden, ist von allen, die hierhergekommen sind, die mächtigste. Sie toleriert außer totalem Gehorsam nichts.«
    »Ich nehme an, das soll eine Warnung sein.«
    »Ich dachte mir, daß Sie es verstehen würden. Nennen Sie sie Geehrte Mater. Nichts anderes. Wir gehen jetzt rein. Ich habe mir die Freiheit genommen, Ihnen eine neue Uniform anfertigen zu lassen.«
    Der Raum, in den Muzzafar ihn führte, gehörte zu jenen, die Teg während seiner Reise nicht gesehen hatte. Er war klein und mit schwarzen, hölzernen Kisten vollgestopft, so daß sie kaum genug Platz für sich hatten. Ein einzelner gelber Leuchtglobus an der Decke erhellte die Kammer. Muzzafar drückte sich in eine Ecke, während Teg aus seinem zerknitterten und beschmutzten Einteiler stieg, den er seit dem Verlassen der Nicht-Kugel getragen hatte.
    »Tut mir leid, daß ich Ihnen nicht auch mit einem Bad dienen kann«, sagte Muzzafar. »Aber wir dürfen uns nicht verspäten. Sie wird sonst ungeduldig.«
    Als Teg die Uniform angezogen hatte, fühlte er sich wie ein anderer Mensch. Der schwarze Stoff war ihm bekannt, und auch die funkelnden Sterne am Kragen. Er sollte also als der Bashar der Schwesternschaft vor dieser Geehrten Mater erscheinen. Interessant. Er fühlte

Weitere Kostenlose Bücher