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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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»Ich erwarte nicht, daß wir zu einer Übereinstimmung kommen«, sagte er.
    »Warum sind Sie dann erschienen?«
    »Ich suche nach einer Erklärung für die seltsame Botschaft, die wir von Ihrer Festung auf Rakis erhalten haben. Wofür, meinen Sie, sollen wir bezahlen?«
    »Ich bitte Sie, Ser Waff, lassen Sie diese närrische Heuchelei. Es gibt Tatsachen, die uns beiden bekannt sind. Man kann sie nicht einfach übergehen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Keine weibliche Angehörige der Bene Tleilax ist uns je für ein Zuchtprogramm überlassen worden.« Und sie dachte: Darüber soll er erst einmal nachdenken! Es war äußerst frustrierend, keinen Zugang zu den Weitergehenden Erinnerungen der Tleilaxu zu haben, und das mußte Waff wissen.
    Waff runzelte die Stirn. »Sie nehmen doch wohl nicht an, ich würde ein Geschäft machen mit dem Leben einer ...« Er brach ab und schüttelte den Kopf. »Ich kann einfach nicht glauben, daß dies die Bezahlung ist, die Sie sich vorstellen.«
    Als Taraza nicht antwortete, sagte Waff: »Der dumme Angriff auf den Tempel von Rakis wurde von einer unabhängigen Gruppierung unternommen. Man hat diese Leute zur Verantwortung gezogen.«
    Wie erwartet: Ausrede Nummer drei, dachte Taraza.
    Vor diesem Treffen hatte sie an einer Reihe von Analyse-Sitzungen teilgenommen, falls man sie überhaupt als solche bezeichnen konnte. Man hatte alle Möglichkeiten durchgespielt. Über diesen Tleilaxu-Meister war nur sehr wenig bekannt. Man hatte alle Möglichkeiten durchdacht und war bezüglich der eventuell vorgebrachten Ausreden zu wichtigen Schlüssen gelangt. Leider hatte sich erwiesen, daß einige der interessantesten Daten aus unzuverlässigen Quellen kamen. Auf eine feststehende Tatsache konnte man sich jedoch verlassen: Die kleine Gestalt, die Taraza gegenübersaß, war extrem gefährlich.
    Waffs Ausrede Nummer drei erweckte ihre Aufmerksamkeit. Es war Zeit für eine Antwort. Taraza setzte ein wissendes Lächeln auf.
    »Das ist genau die Art Lüge, die wir von Ihnen erwartet haben«, sagte sie.
    »Wollen wir mit Beleidigungen anfangen?« erwiderte Waff gelassen.
    »Sie haben die Richtung angegeben. Lassen Sie mich eine Warnung aussprechen: Mit uns springt man nicht so um wie mit den Huren aus der Diaspora.«
    Waffs erstarrte Züge luden Taraza geradezu ein zu einem Schachzug. Die Folgerungen der Schwesternschaft, die teilweise auf dem Verschwinden eines ixianischen Konferenzschiffes basierten, stimmten also! Indem sie ihr Lächeln aufrechterhielt, verfolgte sie die vorgegebene Linie, als führe sie geradewegs zu den Tatsachen. »Ich glaube«, sagte sie, »daß die Huren gerne wissen würden, ob unter ihnen Gestaltwandler sind.«
    Waff unterdrückte seinen Zorn. Diese verdammten Hexen! Sie wissen es! Irgendwie wissen sie es! Seine Berater hatten erhebliche Vorbehalte gegen dieses Treffen gehabt. Eine solide Minderheit hatte sich dagegen ausgesprochen. Die Hexen waren – teuflisch. Und ihre Vergeltungsmaßnahmen!
    Es ist an der Zeit, seine Aufmerksamkeit auf Gammu zu richten, dachte Taraza. Er darf das Gleichgewicht nicht wiederfinden. Sie sagte: »Selbst wenn ihr einige der Unseren korrumpiert, wie ihr es mit Schwangyu auf Gammu getan habt, werdet ihr nichts erfahren, was für euch von Wert ist.«
    Waff sagte aufbrausend: »Sie wollte uns ... uns anheuern, wie eine Mörderbande! Wir haben ihr lediglich eine Lektion erteilt!«
    Ahhh, sein Stolz regt sich, dachte Taraza. Interessant. Wir müssen herausbekommen, wie das moralische Gefüge aussieht, das sich hinter diesem Stolz verbirgt.
    »Ihr habt uns nie wirklich unterwandern können«, sagte Taraza.
    »Und ihr habt niemals die Tleilaxu unterwandert!« Waff brachte es fertig, seine Prahlerei in kühlem Tonfall vorzubringen. Er brauchte Zeit zum Nachdenken! Um etwas zu planen!
    »Vielleicht möchten Sie gern den Preis für unser Schweigen erfahren«, stieß Taraza vor. Sie tat so, als hielte sie Waffs starren Blick für Zustimmung, und fügte hinzu: »Erstens werden Sie uns alles wissen lassen, was Sie über diese Saat der Diaspora, die sich selbst ›Geehrte Matres‹ nennen, in Erfahrung bringen.«
    Waff lief es kalt den Rücken hinunter. Der Tod der Geehrten Matres hatte ihnen sehr viel bestätigt. Die sexuellen Verstrickungen! Nur die stärkste Psyche konnte sich den Verstrickungen derartiger Ekstasen widersetzen. Das Potential dieser Waffe war enorm! Und dieses Wissen sollten sie mit den Hexen teilen?
    » Alles, was ihr über sie wißt«, sagte Taraza

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