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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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vernichtet.«
    »Ich habe gerade das Signal bekommen, Bashar!« sagte Patrin. »Wir haben sie alle. Sie sind in einem Schweber aus einem Nicht-Schiff gekommen, genau wie erwartet.«
    »Das Schiff?« In Tegs Stimme klang ein wütendes Begehren nach einer Antwort an.
    »Vernichtet, in dem Moment, als es aus der Raumfalte kam. Keine Überlebenden.«
    »Ihr Narren!« kreischte Schwangyu. »Wißt ihr, was ihr da getan habt?«
    »Ich bin meinen Befehlen gefolgt, um diesen Jungen vor jedweden Angriffen zu schützen«, sagte Teg. »Übrigens, sollte man nicht erwarten, daß du dich um diese Zeit in deinem Quartier aufhältst?«
    »Was?«
    »Sie waren hinter dir her, als sie dein Quartier in die Luft sprengten. Die Tleilaxu sind äußerst gefährlich, Ehrwürdige Mutter.«
    »Ich glaube dir nicht!«
    »Ich schlage vor, du schaust nach. Patrin, laß sie vorbei!«
    Lucilla hörte zu, und sie hörte einen unausgesprochenen Streit. Man hatte dem Mentaten-Bashar mehr vertraut als einer Ehrwürdigen Mutter, und Schwangyu wußte dies. Sie mußte verzweifelt sein. Es war ein gerissener Schachzug gewesen, ihr einzureden, daß man ihr Quartier zerstört hatte. Aber vielleicht glaubte sie es nicht. In erster Linie würde sich nun in Schwangyus Bewußtsein festsetzen, daß Teg und Lucilla erkannt hatten, sie steckte mit den Angreifern unter einer Decke. Und sie hatte keine Ahnung, wer sich dessen sonst noch bewußt sein mochte. Patrin wußte es natürlich.
    Duncan musterte die geschlossene Tür. Sein Kopf war leicht nach rechts geneigt. Auf seinem Gesicht war ein neugieriger Ausdruck – als sähe er durch die Tür und könne die Leute dort draußen wirklich erkennen.
    Schwangyu ergriff das Wort. Sie hatte ihre Stimme nun wieder unter sorgfältiger Kontrolle. »Ich glaube nicht, daß man mein Quartier zerstört hat.« Sie wußte, daß Lucilla zuhörte.
    »Es gibt nur einen Weg, sich dessen sicher zu sein«, sagte Teg.
    Clever! dachte Lucilla. Schwangyu konnte keine Entscheidung treffen, ehe sie nicht genau wußte, ob die Tleilaxu einen Verrat begangen hatten.
    »Dann werdet ihr hier auf mich warten! Das ist ein Befehl!« Lucilla hörte das Rascheln ihrer Robe, als die Ehrwürdige Mutter hinausging.
    Äußerst schlechte Gefühlskontrolle, dachte sie. Aber das, was dies ihr über Teg offenbarte, war gleichermaßen beunruhigend. Er hat sie geschafft! Teg hatte eine Ehrwürdige Mutter aus dem Gleichgewicht gebracht.
    Die Tür vor Duncan flog auf. Teg stand auf der Schwelle, eine Hand auf der Klinke. »Schnell!« sagte er. »Wir müssen aus der Festung sein, bevor sie zurückkommt.«
    »Aus der Festung?« Lucilla zeigte ihren Schreck ganz offen.
    »Schnell, habe ich gesagt! Patrin hat einen Weg für uns vorbereitet.«
    »Aber ich muß ...«
    »Gar nichts mußt du! Komm, wie du bist! Komm mit, oder wir sind gezwungen, dich mit Gewalt mitzunehmen.«
    »Glaubst du wirklich, du könntest eine ...?« Lucilla brach ab. Der Teg, der vor ihr stand, war ihr neu. Sie wußte, daß er eine solche Drohung nicht ausgesprochen hätte, wäre er nicht darauf vorbereitet gewesen, sie wahrzumachen.
    »Na schön«, sagte sie. Sie nahm Duncan an der Hand und folgte Teg aus seinem Quartier.
    Patrin stand im Korridor und blickte nach rechts. »Sie ist weg«, sagte der alte Mann. Er sah Teg an. »Sie wissen, wo's langgeht, Bashar?«
    »Pat!«
    Lucilla hatte Teg niemals zuvor die Verkleinerungsform vom Namen seines Burschen aussprechen hören.
    Patrin grinste so, daß seine Zähne funkelten. »Verzeihung, Bashar. Die Aufregung, wissen Sie. Ich überlaß es also Ihnen. Ich hab meinen Part zu spielen.«
    Teg winkte Lucilla und Duncan durch den Korridor zur Rechten. Lucilla gehorchte und hörte, daß Teg ihr dicht auf den Fersen war. Duncans Hand wurde feucht in der ihren. Er machte sich frei und marschierte neben ihr her, ohne einen Blick zurückzuwerfen.
    Der Suspensorschacht am Ende des Gangs wurde von zwei Männern aus Tegs Truppe bewacht. Er nickte ihnen zu. »Niemand folgt uns.«
    Einstimmig sagten die Männer: »Zu Befehl, Bashar.«
    Als Lucilla den Schacht zusammen mit Teg und Duncan betrat, wurde ihr klar, daß sie sich in einem Streit, dessen Hintergrund sie nicht ganz verstand, auf eine bestimmte Seite geschlagen hatte. Sie fühlte die Bewegungen der Politik der Schwesternschaft überall um sich herum wie einen rasenden Wasserstrudel. Meist empfand sie die Bewegungen wie eine sanft über einen Strand rollende Welle, aber jetzt erschien es ihr, als breite sich

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