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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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wollen mich nicht durchlassen, um Untersuchungen anzustellen. Ich befehle dir, deine Anweisungen auf der Stelle zu widerrufen.«
    »Nicht bevor meine Aufräum-Einheiten fertig sind«, sagte Teg.
    »Sie bringen dort draußen noch immer Leute um! Ich höre es!« Ein haßerfüllter Klang machte sich jetzt in der Stimme Schwangyus breit. Sie funkelte Lucilla an.
    »Dort draußen werden auch Leute verhört«, sagte Teg.
    Schwangyus funkelnder Blick richtete sich auf Teg. »Wenn es hier zu gefährlich ist, bringen wir den ... das Kind in mein Quartier. Und zwar sofort!«
    »Das werden wir nicht tun«, sagte Teg. Sein Tonfall war zwar gelassen, aber bestimmt.
    Schwangyu versteifte sich vor Mißmut. Patrins auf dem Griff der Lasgun ruhende Knöchel wurden weiß. Schwangyus Blick wanderte über die Waffe zu Lucilla. Die beiden Frauen sahen einander in die Augen.
    Teg nutzte den Moment, um eine Pause von der Länge eines Herzschlags einzulegen, dann sagte er: »Lucilla, bring Duncan in meinen Salon!« Er deutete mit dem Kopf auf die hinter ihm liegende Tür.
    Lucilla gehorchte. Mit Vorbedacht achtete sie darauf, daß sie Duncan während der ganzen Zeit mit ihrem Körper deckte.
    Als sie hinter der geschlossenen Tür standen, sagte Duncan: »Sie hätte mich beinahe ›den Ghola‹ genannt. Sie ist wirklich außer sich.«
    »Schwangyu hat es zugelassen, daß verschiedene Dinge an ihr vorbeigekommen sind«, sagte Lucilla.
    Sie sah sich in Tegs Salon um. Sie war zum ersten Mal in diesem Abschnitt seines Quartiers: im inneren Sanktum des Bashars. Der Raum erinnerte sie an ihre eigene Unterkunft – es war die gleiche Mischung aus Ordnung und beiläufiger Unordnung. Lesespulen lagen in einem Haufen auf einem kleinen Tisch neben einem altmodischen, weichen grauen Polstersessel. Der Spulenleser war beiseite geschoben, als sei sein Benutzer nur kurz hinausgegangen und würde gleich wieder zurückkehren. Die schwarze Uniformjacke eines Bashars lag über einem Stuhl daneben. Darauf lagen Nähutensilien in einer kleinen Schachtel. Eine Manschette der Jacke zeigte ein sorgfältig geflicktes Loch.
    Er näht also auch selber.
    Dies war ein Aspekt des berühmten Miles Teg, den sie nicht erwartet hatte. Hätte sie je darüber nachgedacht, wäre sie zu dem Schluß gekommen, daß Patrin derartige Arbeiten erledigte.
    »Schwangyu hat die Angreifer hereingelassen, nicht wahr?« fragte Duncan.
    »Ihre Leute.« Lucilla verbarg ihren Zorn nicht. »Sie ist zu weit gegangen. Einen Pakt mit den Tleilaxu zu schließen!«
    »Wird Patrin sie töten?«
    »Das weiß ich nicht. Es kümmert mich auch nicht!«
    Draußen, vor der Tür, sagte Schwangyu wütend und mit lauter, klarer Stimme: »Werden wir einfach hier warten, Bashar?«
    »Du kannst jederzeit gehen, wenn du willst!« erwiderte Teg.
    »Aber ich kann den Südtunnel nicht betreten!«
    Schwangyus Stimme klang ungeduldig. Lucilla wußte, daß sie es mit Vorbedacht tat. Was hatte die alte Frau vor? Teg mußte jetzt besonders auf der Hut sein. Er hatte sich dort draußen ziemlich klug verhalten und es Lucilla ermöglicht, die Unterschiede in Schwangyus Tonfall wahrzunehmen, aber Schwangyus Reserven hatte man damit noch nicht ausgelotet. Lucilla fragte sich, ob sie Duncan hierlassen und an Tegs Seite zurückkehren sollte.
    Teg sagte: »Du kannst jetzt gehen, aber ich rate dir, nicht in dein Quartier zurückzukehren.«
    »Und warum nicht?« Schwangyus Stimme klang überrascht, wirklich überrascht, und sie verbarg es nicht einmal geschickt.
    »Einen Moment«, sagte Teg.
    Lucilla registrierte, daß irgendwo jemand einen Schrei ausstieß. Dann erklang in der Nähe eine schwere Explosion, und dann eine weitere aus größerer Entfernung. Staub rieselte von dem Sims herab, der sich über der Tür zu Tegs Salon befand.
    »Was war das?« fragte Schwangyu mit überlauter Stimme.
    Lucilla machte einen Schritt, um zwischen Duncan und den Flur zu gelangen.
    Duncan blickte auf die Tür, sein Körper war abwehrbereit.
    »Mit der ersten Explosion hatte ich gerechnet«, erklärte Teg. »Mit der zweiten, fürchte ich, haben sie nicht gerechnet.«
    In der Nähe erklang eine Pfeife. Sie war laut genug, um einen Teil dessen, was Schwangyu sagte, zu übertönen.
    »Das ist es, Bashar!« sagte Patrin.
    »Was geht da vor?« fragte Schwangyu.
    »Die erste Explosion, liebe Ehrwürdige Mutter, fand in deinem Quartier statt, das die Angreifer zerstört haben. – Die zweite kam von uns. Mit ihr haben wir die Angreifer

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