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Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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war, die Gefäße zu schließen. Duncan und die Proctoren schauten voller Ehrfurcht zu.
    Garimi musste den Blick von der Szene losreißen. Nun hatte sie mehr Angst vor Leto II. als je zuvor. Sie deutete verärgert auf die Wiege. »Ich hatte den Verdacht, dass dieses Kind ein Monstrum ist. Jetzt gibt es für mich keinen Zweifel mehr.«

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    Obwohl die Verfechter des Egalitarismus das Gegenteil behaupten, sind nicht alle Menschen gleich. Jeder von uns enthält eine einzigartige Mischung aus verborgenem Potenzial. In Zeiten der Krise müssen wir diese Fähigkeiten erkennen, bevor es zu spät ist.
    Bashar Miles Teg
     
     
    Während der Unruhe, die auf den Mordversuch am jungen Leto folgte, beobachtete Miles Teg die vorhersagbaren Machtspiele unter den Bene Gesserit.
    Unmittelbar nach der Flucht von Ordensburg hatten sie eine Zeit lang ihre Differenzen beigelegt, doch im Laufe der Jahre hatten sich Fraktionen gebildet und wie unverheilte Wunden geschwärt. Die Ghola-Kinder hatten sich als mächtiger Keil erwiesen und die Spaltungen vertieft. In den letzten Jahren hatte Teg in Garimis Partei die glimmende Glut des Unbehagens und des Widerstands beobachtet, die sich hauptsächlich auf die neuen Gholas richtete. Der Zwischenfall mit Leto II. war wie ein Funke, der in Zunder fiel, der mit Brandbeschleuniger getränkt war.
    Teg war von seiner Mutter auf Lernaeus aufgezogen und nach Art der Bene Gesserit ausgebildet worden. Janet Roxbrough-Teg war der Schwesternschaft treu, aber nicht blind ergeben. Sie brachte ihrem Sohn nützliche Fähigkeiten bei, zeigte ihm, wie er sich vor den Tricks der Bene Gesserit schützte und machte ihn darauf aufmerksam, wie die ehrgeizigen Frauen intrigierten. Eine wahre Bene Gesserit würde jedes notwendige Mittel einsetzen, um ein gewünschtes Ziel zu erreichen.
    Aber ein Mordversuch an einem Säugling? Teg machte sich Sorgen, dass selbst Sheeana die Gefahr falsch eingeschätzt hatte.
    Garimi und Stuka standen trotzig im Stand der Angeklagten, ohne sich im Geringsten zu bemühen, ihre Schuld zu verbergen. Die schweren Türen des großen Verhandlungssaals waren geschlossen, als würde man befürchten, die zwei Frauen könnten versuchen, aus dem Nicht-Schiff zu fliehen. Die stickige Luft im engen Raum trug den säuerlichen Geruch von ausgeschwitzter Melange. Die anderen Frauen waren sehr unruhig, und selbst die konservativsten unter ihnen hatten sich gegen Garimi gewandt, zumindest vorläufig.
    »Ihr habt gegen die Schwesternschaft gehandelt!« Sheeana stützte sich auf dem Podium ab. Ihre Stimme wurde laut und deutlich projiziert, als sie das Kinn hob und ihre blau-in-blauen Augen blitzten. Sie hatte ihr dichtes, von kupferfarbenen Strähnen durchzogenes Haar zurückgebunden, sodass die dunkle Haut ihres Gesichts zur Geltung kam. Sheeana war nicht wesentlich älter als Garimi, doch als Anführerin der Bene Gesserit an Bord des Nicht-Schiffes vermittelte sie die Autorität einer erheblich älteren Frau. »Ihr habt unser Vertrauen missbraucht. Haben wir nicht schon genug Feinde?«
    »Wie es scheint, erkennst du selbst nicht, wie viele es wirklich sind, Sheeana«, sagte Garimi. »Du lässt sogar neue in unseren eigenen Axolotl-Tanks heranzüchten.«
    »Wir waren gegenüber Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten aufgeschlossen, und dann haben wir eine Entscheidung getroffen – als Bene Gesserit! Bist du selbst eine Tyrannin, Garimi, die sich über den Willen der Mehrheit hinwegsetzen will?«
    Darüber murrten sogar die überzeugtesten Konservativen. Garimis Fingerknöchel wurden weiß.
    Aus der vordersten Reihe, neben Duncan sitzend, beobachtete Teg alles mit seinen Mentatenfähigkeiten. Die Bank aus Plazmetall unter ihm war unnachgiebig, doch er spürte sie kaum. Der junge Leto II. war in den Verhandlungssaal gebracht worden. Das Kind verhielt sich auf unheimliche Weise ruhig und verfolgte alles mit seinen hellen Augen.
    »Diese historischen Gholas«, fuhr Sheeana fort, »könnten unser Überleben sichern, und du hast versucht, den zu töten, der uns am meisten helfen könnte!«
    Garimi zog eine finstere Miene. »Es ist bekannt, dass ich anderer Ansicht bin, Sheeana.«
    »Anderer Ansicht zu sein ist eine Sache«, sagte Teg laut mit befehlsgewohnter Stimme. »Ein Mordversuch ist etwas ganz anderes.«
    Garimi warf dem Bashar einen strengen Blick zu, weil er sich eingemischt hatte. Stuka ergriff das Wort. »Ist es ein Mordversuch, wenn man keinen Menschen, sondern ein Monstrum töten

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