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Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Nicht-Schiff der Schlüssel. Er ist an Bord – oder wird es sein.«
    »Ist es nicht erstaunlich, dass ganz einfache Menschen schon vor Jahrtausenden mit ihren Vorhersagen und ihren Schriften zu den gleichen Schlussfolgerungen gelangt sind?« Die alte Frau setzte sich auf eine Bank und schälte die Orange. Süßer Saft tropfte ihr von den Fingern.
    Der alte Mann winkte unbeeindruckt mit schwieliger Hand ab. »Sie haben Millionen Vorhersagen abgegeben, und sie können ja nicht mit allen daneben gelegen haben. Wir wissen, wenn wir das Nicht-Schiff bekommen, bekommen wir auch den Kwisatz Haderach. Das ist bewiesen.«
    » Vorhergesagt, Daniel. Nicht bewiesen.« Die Frau bot ihm ein Stück von der Orange an, aber der Mann lehnte ab.
    »Wenn es keinen Zweifel gibt, ist etwas bewiesen. Und ich habe keinen Zweifel.«
    Khrone musste seine Zuversicht nicht vortäuschen. »Meine Gestaltwandler werden das Nicht-Schiff finden.«
    »Wir vertrauen auf deine Fähigkeiten, mein lieber Khrone«, sagte die alte Frau. »Aber mittlerweile sind fast fünf Jahre vergangen, und wir brauchen mehr als nur Zusicherungen.« Sie lächelte liebenswürdig, als würde sie ihm gleich die Wange tätscheln. »Denk an deine Verpflichtungen.«
    Plötzlich wurden die bunten Kraftlinien rund um Khrone glühend hell. In allen Nerven seines Körpers spürte er einen brennenden Schmerz, der ihm durch Mark und Bein drang, eine unbeschreibliche Agonie, die tief in seine Zellen und seinen Geist drang. Mithilfe seiner angeborenen Gestaltwandlerkontrolle versuchte er, alle seine Rezeptoren abzuschalten, aber es gab kein Entrinnen. Der Schmerz nahm kein Ende, und dabei blieb die Stimme der Frau in seinem Hinterkopf ganz klar und deutlich: »Wenn wir wollen, können wir das zehn Millionen Jahre lang beibehalten.«
    Plötzlich war der Schmerz wieder fort, und der alte Mann nahm die halbe geschälte Orange, die ihm die alte Frau anbot. Er riss ein Stück ab und sagte: »Gib uns keinen Grund, das zu tun.«
    Dann flimmerte die Illusion. Der idyllische Obstgarten verschwand, und das leuchtende Netzwerk der Linien verschwand. Zurück blieben nur die metallenen Korridorwände des Gildenschiffes. Khrone war auf dem Boden zusammengebrochen, und niemand war in der Nähe. Zitternd erhob er sich. Der pochende Schmerz hallte immer noch in zellularen Echos als dunkles Nachbild hinter seinen Augen. Er atmete ein paarmal tief durch, um wieder zu Kräften zu kommen, und nutzte seine Empörung als Krücke.
    Während der Schmerzattacke hatte sein Aussehen verschiedene frühere Gestalten angenommen und war schließlich zur Grundform zurückgekehrt. Nun sammelte sich Khrone und verwandelte sein Gesicht rachsüchtig in eine genaue Nachbildung der Züge des alten Mannes. Aber das genügte ihm noch nicht. Von kleinlicher Wut gepackt, zog er die Lippen auseinander und entblößte die Zähne, die sich in braune, kariöse Stümpfe verwandelt hatten. Khrones Nachbildung des Gesichts des alten Mannes begann zu verwesen. Die Haut hing in Falten herab, wurde gelb und löste sich schließlich von den Muskeln. Lepröse Flecken überzogen die Haut, und dann verwandelte sich das Gesicht in ein einziges Geschwür, und die Augen wurden milchig und erblindeten.
    Wenn er diesen Zustand doch nur projizieren könnte! Genau das hatte der alte Mistkerl verdient!
    Khrone riss sich zusammen und nahm wieder sein voriges Aussehen an, aber die Wut kochte in ihm weiter. Dann kehrte allmählich sein Lächeln zurück.
    Jene, die sich für die Herrscher über die Gestaltwandler hielten, waren wieder einmal zum Narren gehalten worden, genauso wie die ursprünglichen Tleilaxu-Meister und ihre Nachfahren, die Verlorenen. Immer noch zitternd lachte Khrone nun leise vor sich hin, während er den Korridor des Gildenschiffes hinabging und langsam wieder zu Kräften kam. Niemand verstand sich besser auf die Kunst der Täuschung als er.
    Ich bin darin der größte Fachmann, dachte er.

22
     
    Verflucht seien eure Analysen und teuflischen Projektionen! Verflucht seien eure juristischen Debatten, eure Manipulationen, eure mehr oder weniger subtilen Methoden, Druck auszuüben. Gerede, Gerede, Gerede! Es läuft doch letztlich immer nur auf das Gleiche hinaus: Wenn eine schwierige Entscheidung getroffen werden muss, ist die einzig reale Möglichkeit völlig offensichtlich.
    Duncan Idaho,
    neunter Ghola, kurz vor seinem Tod
     
     
    Im hellen Raum, der den Juden als Synagoge diente, leitete in einer Zeremonie, die so traditionell

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