Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Boden.
    Ohne Zeit mit weiteren Höflichkeiten zu vergeuden, brachte Elas Yungar ein allzu vertrautes Thema zur Sprache. »Haben Sie unser Honorar?« Er sah zuerst den Kammerherrn an, dann den Kronprinzen. »Die geschäftlichen Vereinbarungen müssen geklärt sein, bevor wir mit der Behandlung beginnen können. Angesichts des fortgeschrittenen Alters könnte sich unsere Arbeit als sehr langwierig erweisen ... und als letztlich fruchtlos. Der Imperator muss seine Rechnungen bezahlen, genauso wie jeder andere. Jeder Mensch möchte gesund sein, aber wir können nicht jeden behandeln. Wir stehen nur denen zur Verfügung, die bereit und in der Lage sind, dafür zu zahlen.«
    Shaddam legte eine Hand auf den Unterarm des Kammerherrn. »Wir werden keine Kosten scheuen, wenn es um die Gesundheit meines Vaters geht, Aken. Das Honorar ist bereits angewiesen.«
    Sie standen im Torbogen des Eingangs zum Audienzsaal des Kaisers, unter prächtigen Deckenfresken, die epische Ereignisse aus der Geschichte der Familie Corrino darstellten: das Blutvergießen des Djihad, das verzweifelte letzte Aufgebot auf der Brücke von Hrethgir, die Vernichtung der Denkmaschinen. Für Shaddam war die alte imperiale Geschichte ein recht langweiliges Thema gewesen, weil sie kaum eine Bedeutung für aktuelle Dinge hatte. Die vergangenen Jahrhunderte und Jahrtausende spielten keine Rolle mehr – er hoffte nur, dass es nicht so lang dauerte, bis es im Palast zu Veränderungen kam.
    Der großartige Thron des Padischah-Imperators mitten im hallenden Saal war leer und wirkte dadurch äußerst einladend. Höflinge und einige schwarz gewandete Bene Gesserit huschten in Gängen und Nischen umher, darauf bedacht, unsichtbar zu bleiben. Zwei schwer bewaffnete Sardaukar-Wachen standen vor den Stufen des Podiums. Shaddam fragte sich, ob sie seinem Wort gehorchen würden, wenn sie wüssten, dass sein Vater krank in seinem Gemach darniederlag. Er beschloss, es nicht auszuprobieren. Dazu ist es noch zu früh.
    »Wir alle haben schon zahlreiche Versprechungen gehört«, sagte der Arzt. »Trotzdem möchte ich zuerst meine Bezahlung sehen.« Ein störrischer Tonfall, ein impertinenter Blick nach oben, ohne Shaddam aus den Augen zu lassen, obwohl der Kronprinz gar nicht viel gesagt hatte. Yungar schien Gefallen an diesem merkwürdigen Machtspiel zu finden, aber bald würde er sich eines Besseren belehren lassen müssen.
    »Eine Bezahlung, bevor Sie den Patienten auch nur angesehen haben?«, fragte der Kammerherr fassungslos. »Was sollen wir von solchen Prioritäten halten?«
    Endlich ließ sich Dr. Yungar dazu herab, Hesban eines Blickes zu würdigen. »Sie hatten bereits mit uns zu tun, Kammerherr, und Sie wissen, was es kostet, einen vollständig ausgebildeten und konditionierten Suk-Arzt hervorzubringen.«
    Als Erbe des Goldenen Löwenthrons war Shaddam mit der imperialen Konditionierung der Suk-Ärzte vertraut, die eine absolute Loyalität dem Patienten gegenüber garantierte. In all den Jahrhunderten seit der Gründung der Medizinerschule war es niemals gelungen, einen Suk-Absolventen zu korrumpieren.
    Einige Mitglieder des Hofs hatten Schwierigkeiten, die legendäre Loyalität der Suks mit ihrer unablässigen Gier in Einklang zu bringen. Die Ärzte wichen niemals vom eindeutigen Standpunkt ab, niemanden zu behandeln – nicht einmal den Imperator –, solange ihnen eine Vergütung lediglich versprochen worden war. Die Suk-Ärzte arbeiteten nicht auf Kredit. Die Bezahlung musste unverzüglich und in handfester Form erfolgen.
    Yungar sprach im nervtötenden Klageton weiter. »Auch wenn wir vielleicht nicht so prominent wie die Mentaten oder die Bene Gesserit sind, ist die Suk-Schule dennoch eine der bedeutendsten des Imperiums. Allein meine Ausrüstung kostet mehr als manche Planeten.« Yungar zeigte auf die Suspensorkapsel an seiner Seite. »Natürlich fließt Ihre Bezahlung nicht in meine eigene Tasche. Ich bin lediglich ein Treuhänder, der sie in Empfang nimmt. Wenn ich zurückkehre, kommt das Honorar der Suk-Schule zugute, zum Wohl der ganzen Menschheit.«
    Hesban starrte den Mann mit unverhohlener Verachtung an, während sich sein Gesicht rötete und die Schnurrbartspitzen zuckten. »Beziehungsweise zum Wohl jenes Teils der Menschheit, der sich Ihre Dienste leisten kann.«
    »Völlig korrekt, Kammerherr.«
    Shaddam erschauerte über den unerschütterlichen Dünkel des Arztes. Er überlegte, ob er, wenn er irgendwann auf dem Thron saß, Veränderungen in die

Weitere Kostenlose Bücher