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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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murmelte Rhombur. Der Sohn von Dominic Vernius wirkte inzwischen recht erwachsen, ein gefestigter und beherrschter Mann, nicht mehr der nette Schulkamerad, der ein verhätscheltes Leben geführt hatte. Seit er nach Caladan gekommen war, hatte er abgenommen und seine Muskeln entwickelt. Seine Augen hatten einen steinernen Schimmer angenommen.
    »Aber kein Haus hat uns die Kanly erklärt«, sagte Leto. »Im uralten Ritual der Vendetta sind strenge Vorschriften zu befolgen, ist es nicht so, Thufir?«
    »Aber wir dürfen nicht davon ausgehen, dass sich alle Feinde des alten Herzogs an diese Höflichkeitsgebote halten«, sagte Hawat. »Wir müssen sehr vorsichtig sein.«
    Rhombur wurde rot, als er an die Vertreibung seiner Familie von Ix dachte. »Dann gibt es noch jene, die die Vorschriften verbiegen, bis sie ihren Bedürfnissen entsprechen.«
    »Zweithöchste Wahrscheinlichkeit«, fuhr der Mentat fort. »Der Anschlag könnte Herzog Paulus persönlich gegolten haben und nicht dem Haus Atreides – das Resultat einer privaten Vendetta oder einer persönlichen Verletzung. Der Täter könnte beispielsweise ein Bittsteller von Caladan sein, der nicht mit der vom Herzog getroffenen Entscheidung einverstanden war. Obwohl dieser Mord galaktische Konsequenzen nach sich zieht, könnte die Ursache einen durchaus trivialen Anlass haben.«
    Leto schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht glauben. Ich habe erlebt, wie sehr das Volk meinen Vater geliebt hat. Niemand von seinen Untertanen würde sich gegen ihn wenden, nicht ein einziger.«
    Hawat ließ sich nicht beirren. »Herzog, Sie sollten weder die Stärke von Liebe und Treue überschätzen noch die Macht des Hasses unterschätzen.«
    »Äh ... welche Möglichkeit ist wahrscheinlicher?«, erkundigte sich Rhombur.
    Hawat blickte seinem Herzog in die Augen. »Ein Angriff, um das Haus Atreides zu schwächen. Der Tod des Patriarchen hat Sie in eine sehr verletzbare Position gebracht, Mylord. Sie sind jung und unerfahren.«
    Leto holte tief Luft, konnte sich aber beherrschen, während er Hawat weiter zuhörte.
    »Ihre Feinde werden das Haus Atreides nun als instabil betrachten und könnten etwas gegen uns unternehmen. Ihre Verbündeten könnten Sie als problematisch einschätzen und ihre Unterstützung verringern. Dieser Zeitpunkt ist für Sie äußerst gefährlich.«
    »Die Harkonnens?«, fragte Leto.
    Hawat hob die Schultern. »Möglicherweise. Oder einer ihrer Verbündeten.«
    Leto presste die Hände an die Schläfen und atmete noch einmal tief durch. Er sah, dass Rhombur ihn besorgt musterte.
    »Setzen Sie Ihre Nachforschungen fort, Thufir«, sagte Leto. »Da wir jetzt wissen, mit welchen Mitteln der salusanische Stier manipuliert wurde, schlage ich vor, dass Sie das Personal der Ställe vernehmen.«
     
    * * *
     
    Der Stalljunge Duncan Idaho stand vor seinem neuen Herzog, verbeugte sich und war bereit, seinen Treueschwur zu erneuern. Die Diener hatten ihn gesäubert, obwohl er immer noch Stallkleidung trug. Das ruinierte Kostüm, das man ihm für den schicksalhaften Stierkampf gegeben hatte, war entsorgt worden. Sein lockiges Haar war in Unordnung.
    Ein glühender Zorn brannte in ihm. Er war überzeugt, dass sich Herzog Paulus' Tod hätte vermeiden lassen, wenn man nur auf ihn gehört hätte. Seine Trauer war tief, und er quälte sich mit dem Gedanken, ob er mehr hätte tun müssen. Hätte er hartnäckiger sein sollen? Hätte er mit jemand anderem als Stallmeister Yresk sprechen sollen? Er fragte sich, ob er offenbaren sollte, was er zu tun versucht hatte, aber vorläufig hielt er seine Zunge im Zaum.
    Leto Atreides, der zu klein für den Stuhl des Herzogs wirkte, schien Duncan mit dem Blick seiner grauen Augen aufspießen zu wollen. »Junge, ich erinnere mich, wie du dich um eine Stelle in unserem Haushalt beworben hast.« Sein Gesicht sah schmaler und viel älter aus, seit sich Duncan zum ersten Mal im Audienzsaal der Burg aufgehalten hatte. »Kurz nachdem ich mit Rhombur und Kailea von Ix geflohen war.«
    Beide Vernius-Flüchtlinge hielten sich ebenfalls im Saal auf, genauso wie Thufir Hawat und ein Wachkontingent. Duncan blickte zu ihnen hinüber, dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem jungen Herzog zu.
    »Ich habe die Geschichten deiner Flucht vor den Harkonnens gehört, Duncan Idaho«, fuhr Leto fort. »Wie du Folter und Gefängnis erdulden musstest. Mein Vater vertraute dir, als er dir eine Stellung hier in Burg Caladan gab. Du weißt, wie ungewöhnlich es für ihn

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