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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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könnte. Der Hass der Konkurrenten war uralt, und die Richeses würden bestimmt jede Gelegenheit nutzen, zur Auslöschung ihrer Erzfeinde beizutragen ...
    Jetzt musste C'tair sein intuitives Wissen bemühen und mit den Bauteilen, die ihm zur Verfügung standen, sowie diesem richesischen Spiegel etwas konstruieren, das den Scanner blockierte. Nach hartnäckigen Fragen an den beinahe nervtötend dienstbeflissenen Holo-Mann entwickelte er allmählich eine Lösung ...
     
    * * *
     
    Das abendliche Treffen mit den Schwarzmarkthändlern war wieder einmal nervenaufreibend gewesen. Ständig hatte er sich über die Schulter umgeschaut, aber leider blieb C'tair keine andere Wahl. Nur auf dem illegalen Markt konnte er die restlichen Bauteile bekommen, die er für seine Anti-Scanner-Vorrichtung benötigte.
    Nachdem er seine Einkäufe erledigt hatte, kehrte er in das stille Gebäude an der Höhlendecke zurück und benutzte eine Karte mit biometrischen Identifikationsdaten, um die Kontrolleinheit am Eingang davon zu überzeugen, er sei ein Tleilaxu-Techniker. Als er im Lift durch das ehemalige Große Palais zu seinem Versteck hinauffuhr, dachte C'tair an die zahlreichen Zeichnungen, die er verstreut auf seiner Werkbank zurückgelassen hatte. Endlich konnte er seine Arbeit fortsetzen.
    Doch als er in den Korridor hinaustrat, bemerkte C'tair, dass er im falschen Stockwerk ausgestiegen war. Statt fensterlosen Türen und Lagerräumen gab es hier eine Reihe von Büros, die durch klare Plazscheiben voneinander getrennt waren. In der trüben, orangefarbenen Nachtbeleuchtung erkannte er große, unheilvolle Zeichen an den Türen und Fenstern, die einer ihm unbekannten Tleilaxu-Sprache entstammten.
    Er hielt inne, als er erkannte, wo er war. Er war nicht weit genug in die soliden Felsschichten hinaufgefahren. Wütend dachte er daran, dass diese Räume früher Büros für die Botschafter oder Konferenzzimmer für die Mitglieder des Hofs von Graf Vernius gewesen waren. Jetzt sahen sie so ... zweckmäßig und schmucklos aus.
    Bevor er sich zurückziehen konnte, hörte C'tair etwas – ein metallisches Klirren und ein schabendes Geräusch, das von links kam. Schnell huschte er in die Liftkabine, um zu seinem Stockwerk weiterzufahren. Zu spät. Man hatte ihn gesehen.
    »Sie da, Fremder!«, rief ein nur als Umriss erkennbarer Mann in Galach mit ixianischer Färbung. »Kommen Sie heraus, damit wir Sie sehen können.« Wahrscheinlich einer der Kollaborateure – ein ixianischer Überläufer, der seine Seele an den Feind seines eigenen Volkes verkauft hatte.
    C'tair hantierte hektisch mit seiner Biodaten-Karte und zitterte, als er die näherkommenden schweren Schritte hörte. Er zog die Karte durch den Leseschlitz der Liftkontrolle. Weitere Stimmen wurden hörbar. Er rechnete damit, dass man jeden Augenblick das Feuer auf ihn eröffnete.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sich die Lifttür öffnete – doch als C'tair in die Kabine stürmte, ließ er den Beutel mit den Teilen fallen, die er gerade erst erworben hatte. Doch die Zeit war zu knapp, um ihn zu retten.
    Mit einem erstickten Fluch landete er in der Kabine und zischte die Nummer des korrekten Stockwerks. Die Tür schloss sich im letzten Augenblick, dann wurden die Stimmen leiser. Er machte sich Sorgen, dass die Wächter den Lift außer Betrieb setzten oder die Sardaukar riefen – also musste er ihn möglichst schnell wieder verlassen.
    Als die Tür aufging, blickte C'tair misstrauisch nach draußen, nach links und rechts. Hier war niemand zu sehen. Er griff noch einmal nach den Kontrollen und programmierte den Lift, auf vier weiteren Stockwerken anzuhalten, dann schickte er ihn noch höher hinauf in die Schächte, die die Planetenkruste durchzogen.
    Sekunden später stand C'tair schweißgebadet in seiner abgeschirmten Zuflucht. Er war dankbar, dass er mit dem Leben davongekommen war, ärgerte sich aber gleichzeitig über seine Nachlässigkeit. Er hatte die kostbaren Bauteile verloren und den Tleilaxu obendrein einen Hinweis auf sein Vorhaben hinterlassen.
    Jetzt würden sie mit der gezielten Suche nach ihm beginnen.

56
     
    Wir alle leben eine Zeit lang im Schatten unserer Vorgänger. Doch wir, die wir das Schicksal von Planeten bestimmen, erreichen irgendwann den Punkt, an dem wir nicht zum Schatten, sondern zum Licht selbst werden.
    Prinz Raphael Corrino,
    Diskurse über die Regierung
     
     
    Als offizielles Mitglied des Forums der Großen und Kleinen Häuser bestieg Herzog Leto

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