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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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leichtes, zurückhaltendes Lächeln. »Diese Frage würde ich Shaddam allerdings nicht so unverblümt stellen.«
    »Wir werden es ohne Worte sagen«, erwiderte Leto.
    »Sie werden einmal ein Achtung gebietender Herzog sein, Mylord«, sagte Hawat.
    Gemeinsam gingen sie auf das Landefeld hinaus, wo soeben ein doppelt so großes Kontingent von Atreides-Truppen wie gewöhnlich die Fregatte bestiegen hatte, die sie zum wartenden Heighliner bringen würde.
    Kailea trat vor und verabschiedete sich von Leto mit einer kurzen und förmlichen Umarmung. Ihr pastellfarbenes Kleid raschelte bei jeder Bewegung, und er drückte seine Wange gegen einen goldenen Kamm in ihrem kupferroten Haar. Er spürte die Spannung in ihren Armen, dass sie beide sich nach einer viel leidenschaftlicheren Umarmung sehnten.
    Dann schossen der Tochter von Dominic und Shando Vernius Tränen in die Augen, als sie sich noch verzweifelter an ihren Bruder klammerte. »Sei vorsichtig, Rhombur. Es ist so gefährlich!«
    »Es ist möglicherweise der einzige Weg, wie wir die Ehre unseres Familiennamens wiederherstellen können«, erwiderte Rhombur. »Wir müssen uns der Gnade von Shaddam unterwerfen. Vielleicht ist er anders als sein Vater. Er hat keinen Vorteil davon, wenn er den Bann gegen uns aufrechterhält, aber sehr viel zu verlieren. Vor allem in Anbetracht der Unruhe, die im Imperium herrscht. Er braucht jetzt jeden Freund und jede Unterstützung, die er bekommen kann.« Er lächelte und ließ den purpur- und kupferroten Mantel wehen.
    »Ix ist viel zu schade für die Bene Tleilax«, meinte Kailea. »Sie haben nicht den leisesten Schimmer, wie man ein interstellares Wirtschaftsunternehmen führt.«
    Leto, Rhombur und Hawat sollten als Repräsentanten von Caladan auftreten. Vielleicht war es etwas unverfroren und pompös – oder würde man es als Selbstsicherheit interpretieren? Leto hoffte auf Letzteres.
    Als Herzog wusste er, dass es unklug war, in der höfischen Politik das Äquivalent einer Ohrfeige einzusetzen. Aber sein Herz sagte ihm, dass er etwas riskieren musste, wenn wichtige Dinge auf dem Spiel standen, wenn er sich auf der Seite des Rechts wähnte – wo er immer stehen wollte. Nicht mehr und nicht weniger hatte er vom alten Herzog gelernt.
    Sein Vater hatte ihm demonstriert, dass ein mutiger Schachzug häufig viel mehr Wirkung zeigte als ein konservativer und phantasieloser Plan. Warum sollte es also nicht auch diesmal funktionieren? Hätte der alte Herzog etwas Ähnliches unternommen, oder hätte er auf seine Frau gehört und einen sicheren Kurs eingeschlagen? Leto konnte sich diese Frage nicht beantworten, aber er war dankbar, dass ihm jetzt nicht jemand wie die ernste und unflexible Lady Helena in die Quere kam. Wenn er jemals heiraten sollte, würde es eine ganz andere Frau als sie sein.
    Er hatte einen Kurier zum Kloster der Einsamen Schwestern geschickt, um seine Mutter zu informieren, dass er und Rhombur sich nach Kaitain begeben würden. Er ließ ihr nicht mitteilen, welchen Plan er verfolgte oder welche Risiken damit verbunden waren, aber er wollte, dass sie auf das Schlimmste vorbereitet war. Da es keine weiteren Erben gab, würde Lady Helena zum Oberhaupt des Hauses Atreides werden, falls etwas schiefging oder Leto hingerichtet wurde oder einem »Unfall« zum Opfer fiel. Obwohl er wusste, dass sie den Mord an seinem Vater angezettelt hatte, blieb ihm unter diesen Umständen keine andere Wahl. Die Etikette verlangte es so.
    Die letzten Gepäckstücke der Atreides wurden an Bord gebracht, und wenig später stieg die große Fregatte in den grauen Himmel von Caladan auf. Diese Reise würde sich von allen seinen bisherigen unterscheiden ... die Weiterexistenz von Rhomburs Familie stand auf dem Spiel ... und vielleicht sogar seine eigene.
    In Anbetracht der rauschenden Feierlichkeiten hatte Leto Glück gehabt, dass man ihm schon vier Tage nach der Krönung eine Audienz beim Imperator gewährt hatte. Dann würden er und Rhombur mit einem offiziellen Gesuch an Shaddam herantreten, ihren Fall erläutern und sich seiner Gnade unterwerfen.
    Würde es der neue Padischah-Imperator in den ruhmreichen ersten Tagen seiner Herrschaft wagen, einen dunklen Schatten auf das Fest zu werfen, indem er ein Todesurteil bestätigte? Viele Häuser suchten in allen Ereignissen nach guten oder bösen Omen, und Gerüchten zufolge war Shaddam ähnlich abergläubisch veranlagt. In diesem Fall wäre es ein deutliches Omen. Shaddam musste am Beginn seiner

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