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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Pilot gewesen sein.

76
     
    Bei der Planung einer Rache sollte man die Phase der Vorfreude in allen Einzelheiten genießen, denn die tatsächliche Ausführung unterscheidet sich häufig extrem von der ursprünglichen Planung.
    Graf Hasimir Fenring,
    Depeschen von Arrakis
     
     
    Für den Baron Wladimir Harkonnen hätte es keine schönere Entwicklung der Ereignisse geben können. Sein Vergnügen wäre sicherlich noch größer gewesen, wenn der Rest des Imperiums die wunderbare Komplexität seines Plans hätte würdigen können – aber natürlich durfte die Wahrheit niemals bekannt werden.
    Als bedeutendes Haus und gegenwärtige Verwalter der Gewürzproduktion auf Arrakis hatte man den Harkonnens einen abgelegenen luxuriösen Flügel des imperialen Palasts als Unterkunft zur Verfügung gestellt. Die Karten für reservierte Plätze zur Krönung und zur Hochzeit waren ihnen bereits zugestellt worden.
    Und vor all den prächtigen Zeremonien war es natürlich die traurige Pflicht des Barons, den Prozess des bedauernswerten Leto Atreides zu beobachten. Er trommelte mit den Fingern auf einem Bein und schürzte die vollen Lippen. Ach, die schwere Verantwortung des Adels!
    Er saß in einem indigofarbenen Polstersessel und hielt eine Kristallkugel im Schoß. Aus der Tiefe der durchsichtigen Sphäre stiegen Holobilder von Feuerwerken und Lichtspektakeln auf, eine Vorschau auf das, was in wenigen Tagen auf Kaitain herabregnen würde. In einer Ecke des Raums spielte ein Musikkamin flüsternde Melodien, die ihn zum Gähnen brachten. In letzter Zeit fühlte er sich häufig müde; sein Körper wurde schwächer und zittriger.
    »Ich will, dass du den Planeten verlässt«, sagte der Baron zu Glossu Rabban, ohne von der Kristallkugel aufzublicken. »Ich möchte nicht, dass du während des Prozesses oder der Krönung hier bist.«
    Der Mann mit den breiten Schultern und den dicken Lippen sträubte sich. Sein braunes Haar war ohne Stil kurz geschoren, und er trug eine gefütterte Weste aus Dra-Leder, die ihn noch mehr als sonst wie ein Fass aussehen ließ. »Warum? Ich habe alles getan, was du von mir verlangt hast, und unsere Pläne haben sich bestens entwickelt. Warum willst du mich jetzt wegschicken?«
    »Weil ich dich nicht hier haben will!«, sagte der Baron und strich sich mit einer Hand über das dichte Haar, um es zu glätten. »Ich kann es nicht ertragen, wenn die Leute dich sehen und vielleicht auf die Idee kommen, du könntest etwas mit der traurigen Lage des armen Leto zu tun haben. Du hast so etwas ... Schadenfrohes an dir.«
    Der Neffe des Barons runzelte die Stirn und holte tief Luft. »Aber ich würde gerne dabeisein, um ihm in die Augen zu schauen, wenn er den Urteilsspruch hört.«
    »Genau das ist der Grund, warum du verschwinden musst. Verstehst du es denn nicht? Du könntest dich damit verraten!«
    Mit einem tiefen Knurren gab sich Rabban endlich geschlagen. »Darf ich wenigstens zur Hinrichtung kommen?« Es fehlte nicht viel, und er hätte einen Schmollmund gezogen.
    »Das hängt vom Zeitpunkt ab.« Der Baron starrte auf seine mit Ringen besetzten Finger und klimperte mit dem Metall leise gegen die glatte Oberfläche der Kugel, in seinem gewohnheitsmäßigen Rhythmus. »Ich werde zumindest dafür sorgen, dass das Ereignis zu deiner Erbauung aufgezeichnet wird.«
    Der Baron erhob sich schwerfällig aus dem Sessel und zurrte die Schärpe fester um seinen Morgenrock, der sich bereits enger als sonst anfühlte. Mit einem Seufzer lief er auf bloßen Füßen durch den luxuriös eingerichteten Raum, bis sein Blick auf die dekorative Badewanne mit den komplizierten Bedienungselementen zur Regelung von Temperatur und Massageintensität fiel. Da sein Körper immer häufiger von mysteriösen Schmerzen heimgesucht wurde, beschloss er, sich ein langes, entspannendes Bad zu gönnen – falls er auf Kaitain jemanden fand, der ihm auf angemessene Weise assistierte.
    Rabban wirkte immer noch unzufrieden, als er auf der Schwelle zum opulenten Quartier des Barons stand. »Was soll ich also tun, Onkel?«
    »Besteige einen Leichter und nimm den nächsten verfügbaren Heighliner. Ich möchte, dass du nach Arrakis fliegst und die Gewürzproduktion überwachst. Mehre unsere Gewinne.« Der Baron lächelte ihm zu, dann wedelte er mit der Hand, um seinen Neffen zu entlassen. »Ach, nun schau nicht so betrübt! Geh und jag ein paar Fremen, wenn du möchtest, damit sich deine Stimmung bessert. Du hast deinen Anteil an unserem Plan bereits

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