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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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uralten Kriege vor und während Butlers Djihad waren verheerend gewesen und hatten ganze Sonnensysteme in Staub- und Trümmerwolken verwandelt.
    Nein ... hier war etwas ganz anderes geschehen.
     
    * * *
     
    Nach weiteren Tagen des Herumstreifens stieg Kynes auf die Spitze eines leblosen, stummen Felsgrats. Er war mit seinem Thopter auf einem flachen, geröllübersäten Sattel gelandet, war dann den Hang hinaufgestiegen, und hatte sich schließlich mit den Händen auf den Grat ziehen müssen, während seine Ausrüstung auf seinem Rücken klapperte.
    Die phantasielosen frühen Kartographen hatten dieser gekrümmten Felserhebung, die eine Barriere zwischen der Habbanya-Erg im Osten und der großen Cielago-Senke im Westen bildete, die dauerhafte Bezeichnung Westlicher Wall verpasst. Er sagte sich, dass das ein guter Ort war, um einen Außenposten zur Datensammlung zu errichten.
    Als er die Erschöpfung in den Beinen spürte und das Klicken seines auf Hochtouren arbeitenden Destillanzuges hörte, wusste Kynes, dass er offenbar heftig schwitzte. Dennoch absorbierte der Anzug seine gesamte Körperflüssigkeit, um sie wiederzuverwerten, und er fühlte sich gut in Form. Wenn er es nicht mehr aushielt, nahm er einen lauwarmen Schluck aus der Fangtasche am Hals, um dann seinen Weg über die raue Felsoberfläche fortzusetzen. Der beste Ort, um Wasser zu speichern, ist dein eigener Körper, besagte eine traditionelle Fremen-Weisheit, die er von dem Mann erfahren hatte, der ihm die Ausrüstung verkauft hatte. Inzwischen hatte er sich an den schlüpfrigen Destillanzug gewöhnt; er war für ihn zu einer zweiten Haut geworden.
    Auf der verwitterten Spitze – die sich nach seinem Höhenmesser etwa zwölfhundert Meter erhob – blieb er unter einem schützenden Vorsprung aus hartem Gestein stehen. Dort installierte er seine mobile Wetterstation. Die Analysegeräte würden Geschwindigkeit und Richtung des Windes, die Temperatur, den Luftdruck und Schwankungen in der relativen Luftfeuchtigkeit aufzeichnen.
    Rund um den Globus hatte man bereits vor Jahrhunderten biologische Beobachtungsstationen eingerichtet, lange bevor die Eigenschaften der Melange entdeckt worden waren. Damals war Arrakis noch ein unbedeutender, trockener Planet gewesen, der kaum über nutzbare Ressourcen verfügte. Nur die verzweifeltsten Kolonisten hatten sich für ihn interessiert. Viele dieser Stationen hatten längst den Betrieb eingestellt, wurden nicht mehr gewartet, und manche waren gar in Vergessenheit geraten.
    Kynes bezweifelte, dass die durch diese Stationen gewonnenen Daten sehr zuverlässig waren. Also wollte er lieber eigene Daten mit eigenen Instrumenten sammeln. Ein winziger Fächer surrte, als eine Probe der Atmosphäre genommen wurde und das Gerät die Zusammensetzung ausspuckte: 23 Prozent Sauerstoff, 75,4 Prozent Stickstoff, 0,023 Prozent Kohlendioxid und Spuren weiterer Gase.
    Kynes war verblüfft über diese Werte. Ein problemlos atembares Luftgemisch, und zwar genau das, was man von einem normalen Planeten mit florierendem Ökosystem erwartete. Aber in dieser staubtrockenen Umgebung warfen derartige Werte irritierende Fragen auf. Ohne Meere und Regen, ohne Plankton und üppige Vegetation ... woher kam all der Sauerstoff? Es ergab einfach keinen Sinn.
    Die einzige größere einheimische Lebensform, die ihm bekannt war, stellten die Sandwürmer dar. Konnte es so viele von diesen Ungeheuern geben, dass ihr Metabolismus eine spürbare Auswirkung auf die Zusammensetzung der Atmosphäre hatte? Lebte vielleicht eine ungewöhnliche Form von Plankton im Sand? Es war bekannt, dass die Melange-Ablagerungen eine organische Komponente enthielten, aber Kynes hatte keine Ahnung, woher sie stammen mochte. Gab es vielleicht eine Verbindung zwischen den gefräßigen Würmern und dem Gewürz?
    Arrakis bestand aus einer Ansammlung von ökologischen Rätseln.
    Als er seine Arbeiten abgeschlossen hatte, zog sich Kynes von seiner meteorologischen Station zurück. Dann erkannte er mit plötzlicher Überraschung, dass Teile dieser scheinbar natürlich entstandenen Nische auf dem einsamen Gipfel künstlich angelegt worden waren.
    Er ging erstaunt in die Hocke und strich mit den Fingern über die groben Kanten. Stufen, die jemand in den Fels gehauen hatte! Menschliche Hände hatten hier vor nicht allzu langer Zeit gearbeitet und einen leichteren Weg angelegt. Ein Außenposten? Ein Ausguck? Eine Beobachtungsstation der Fremen?
    Ein kalter Schauer lief ihm über den

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