Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Kasernen der Hauswache zurück, während Leto blieb, um am Fest teilzunehmen. Hawat bestand darauf, seinen Herzog als Leibwächter zu beschützen.
    Ein Netz nach dem anderen mit Millionen silbriger Goblinge wurde an Land geholt. Ein intensiver Fischgeruch breitete sich aus. Kräftige Arbeiter schaufelten den wimmelnden Fang in Bottiche, die mit Wasser und Salz gefüllt waren. Die Köche benutzten Schaumkellen, um die gesäuberten Goblinge herauszuholen und in dampfende Kessel mit würziger Brühe zu werfen.
    Leto tauchte die Arme bis zu den Ellbogen in einen großen Bottich, holte eine Handvoll kleiner Fische heraus und reichte sie an die Helfer in der Menschenkette weiter. Die Leute waren begeistert. Leto liebte diese Arbeit.
    Thufir Hawat schritt steif durch die dicht gedrängten Menschen und war ständig auf der Hut vor Assassinen, die sich möglicherweise zwischen den Fischern verbargen.
    Leto hatte inzwischen an einem Holztisch unter freiem Himmel Platz genommen, um sich eine köstliche Mahlzeit aus Goblingen zu gönnen. Alle anderen jubelten und begannen ebenfalls mit dem Festmahl.
    Es war der letzte friedliche Augenblick, den er für längere Zeit erleben sollte.

84
     
    Wer weiß, welche Abfälle der Gegenwart die folgenden Äonen menschlicher Geschichte überleben werden? Es könnte etwas ganz Einfaches sein, ein scheinbar bedeutungsloser Gegenstand. Dennoch wird er eine Saite zum Klingen bringen und die Jahrtausende überdauern.
    Mutter Oberin Raquela Berto-Anirul,
    Gründerin der Bene Gesserit
     
     
    Es war bereits das vierte ihr unvertraute Schlafzimmer, in dem Lady Anirul nach einer unruhigen Nacht aus dem Bett sprang und zur Tür lief. Die Stimmen verfolgten sie wie Schatten. Selbst der Geist von Lobia hatte sich dem lärmenden Chor angeschlossen und bot ihr keine Hilfe und keine Zuflucht mehr.
    Was versucht ihr mir zu sagen?
    Die stets wachsame Medizinschwester Yohsa näherte sich. Ihre Arme hingen locker herab, aber sie hatte eine subtile Kampfhaltung eingenommen, um zu verhindern, dass Anirul an ihr vorbeikam. »Mylady, Sie müssen wieder zu Bett gehen, damit Sie Ruhe finden.«
    »Dort gibt es keine Ruhe für mich!« Anirul trug ein weites Nachthemd, das an ihrer schweißfeuchten Haut klebte, und ihr kupferbraunes Haar stand in alle Richtungen ab. Falten und Schatten hatten sich in ihre Gesichtszüge gegraben, vor allem um die blutunterlaufenen Augen.
    Zuvor hatte Anirul ihren Dienern ungestüme Anweisungen gegeben, ihr großes Bett und das schwere Mobiliar von einem Zimmer zum nächsten zu tragen, auf der Suche nach einem Ort, wo es einigermaßen ruhig war. Aber nirgendwo verspürte sie auch nur einen Hauch von Erleichterung.
    Yohsa sprach mit beherrschter Stimme. »Wie Sie meinen, Mylady. Dann werden wir nach einem neuen Zimmer für Sie suchen ...«
    Anirul schwankte, als stünde sie kurz vor einer Ohnmacht, dann stieß sie unvermittelt zu und brachte die Medizinschwester aus dem Gleichgewicht. Die kleine Frau stürzte über einen Tisch, und eine teure Vase zerschellte am Boden. Anirul sprang an ihr vorbei und flüchtete durch den gefliesten Korridor. Dabei prallte sie mit einem Hausmädchen zusammen, dem ein Frühstückstablett aus den Händen fiel.
    Anirul rannte wie besessen, bog um eine Ecke und wäre beinahe auf dem glatten Boden ausgerutscht. Als Nächstes stieß sie mit Mohiam zusammen, worauf sich die Papierzettel und ridulianischen Kristalle, die die Wahrsagerin bei sich trug, in der Umgebung verteilten. Mohiam reagierte schnell und achtete nicht weiter auf die Dokumente, sondern nahm die Verfolgung auf. Aber sie hatte keine Chance. Kurz darauf hatte die keuchende Yohsa sie eingeholt.
    Vor ihnen riss Anirul mit wirrem Blick die Tür zu einem Treppenhaus auf. Sie stürmte hindurch, doch dann verfing sich ihr Fuß im Saum des Nachtgewands. Schreiend fiel sie die Treppe hinunter.
    Als die Bene-Gesserit-Schwestern die Szene erreichten, bemühte sich Anirul gerade, sich vom Treppenabsatz zu erheben, auf dem sie mit einigen Blessuren gelandet war. Mohiam eilte hinunter und ging neben der Imperatorengattin in die Knie. Sie tat, als wollte sie sie stützen, doch indem sie Aniruls Arm griff und ihre andere Hand um die Taille der jüngeren Frau legte, hinderte die Ehrwürdige Mutter sie an einem weiteren Fluchtversuch.
    Yohsa näherte sich und musterte die Verletzungen. »Ein derartiger Zusammenbruch war nur eine Frage der Zeit. Und ich befürchte, dass es immer schlimmer wird.« Die

Weitere Kostenlose Bücher