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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Organfarmen ab. Xavier stand im Sonnenlicht von Thalim im unheimlichen biotechnischen Wald und erinnerte sich an seinen letzten Besuch auf diesem Planeten. Zusammen mit Serena. Die baumähnlichen Gebilde trugen aufgequollene künstliche Früchte – unterschiedlichste geklonte und modifizierte Organe, an denen Etiketten mit fremden Buchstaben befestigt waren.
    Rekur Van lächelte und entblößte dabei kleine scharfe Zähne, während er die Arme ausbreitete, um auf die biologische Vielfalt ihrer Organfarmen hinzuweisen. »Primero Harkonnen, es freut mich so sehr, Sie zu sehen. Ihr Besuch ist eine große Ehre für Tlulax. Mit den von uns gezüchteten Lungen in Ihrer Brust demonstrieren Sie der Liga, was unsere wunderbare Kultur zu bieten hat.«
    Xavier nickte schweigend. Er stand kerzengerade da und nahm einen tiefen Atemzug, in dem er den schwachen Geruch nach Chemikalien wahrnahm.
    Seit ihrem ersten Besuch hatte Dr. Rajid Suk seine Experimente fortgesetzt, von den Möglichkeiten der Züchtung medizinischer Ersatzorgane fasziniert, doch bislang nur Fehlschläge erzielt. Nur die genetischen Genies von Tlulax waren in der Lage, einen unerschöpflichen Vorrat an kompatiblen und perfekten Organen zu liefern, die die Armee des Djihad so dringend benötigte.
    Als Iblis Ginjo die Bühne übernahm, stand ein zufriedener Ausdruck in seinem kantigen Gesicht. »Zu diesem Anlass können wir endlich einen der größten Träume von Serena Butler Wirklichkeit werden lassen. Es war ihr leidenschaftlicher Wunsch, dass die Tlulaxa der Liga beitreten. Im Schatten ihres kürzlichen Todes ist es eine schwere Mission, aber ich habe geschworen, dass die Träume unserer geliebten Priesterin nicht mit ihr sterben dürfen.
    Deshalb freut es mich besonders, Tlulax als jüngstes Mitglied der Liga-Welten begrüßen zu können und die Tlulaxa als Geschäftspartner und Verbündete willkommen zu heißen. Ihre Wissenschaftler werden uns weiterhin medizinische Erzeugnisse zur Verfügung stellen, in einer Zeit, in der es sicherlich noch zu vielen schweren Verwundungen kommen wird, wenn wir unserem heiligen Ziel entgegenstreben. Der Djihad tritt in eine neue und sogar noch ruhmreichere Phase.«
    Der Große Patriarch sprühte vor Begeisterung, Tatkraft und Optimismus. Er hatte seine jugendliche Gesundheit und Vitalität durch intensiven Konsum von Melange bewahrt, der von Aurelius Venport importierten Droge, die unter den prominentesten Aristokraten der Liga immer beliebter wurde.
    Im Gegensatz zu ihm spürte Xavier deutlich die Last seiner Jahre und seiner persönlichen Tragödien. Er schaute sich die fremdartigen Tlulaxa an – allesamt Männer –, die sich zu diesem Anlass eingefunden hatten. Nirgendwo waren Frauen zu sehen. Obwohl ihm nichts auffiel, das ihm unmittelbar verdächtig vorkam, hatte er das Gefühl, in eine Raubtierhöhle eingedrungen zu sein. Ihre kleinen scharfen Zähne und die schwarzen Augen verstärkten diesen Eindruck noch.
    Ein heimlicher Triumph blitzte in Iblis Ginjos dunklen Augen auf. Neben ihm standen seine breitschultrigen Djipol-Offiziere, die die Menge und die Umgebung genau im Auge behielten. Nur der jugendliche Quinto Paolo schien diese Feier für bare Münze zu nehmen.
    »Wir haben den Tlulaxa garantiert, ihre Privatsphäre zu respektieren, und wir fügen uns ihrem Wunsch nach einer streng begrenzten Besucherzahl«, fuhr der Große Patriarch fort. »Trotzdem heißen wir sie als unsere Brüder im heiligen Kampf gegen die Denkmaschinen willkommen.«
    Xavier musterte die Organfarmen mit dem sorgsam herangezüchteten Gewebe. Er sog einen tiefen Atemzug in seine Lungen, die vor vierzig Jahren aus ähnlichen Tanks entnommen worden waren. Er konzentrierte sich auf einen Behälter, in dessen trüber Nährflüssigkeit Augäpfel schwammen. Sie schienen ihn wie eine Armee anklagender Gespenster anzustarren.
     
    * * *
     
    In einem Wohnkomplex auf einer Anhöhe außerhalb der Stadtgrenze von Bandalong wurde Xavier von den Tlulaxa eine Suite zur Verfügung gestellt, die sich inmitten eines Labyrinths aus Korridoren, Stegen und Balkonen befand. Sein privates Zimmer war mit angenehmem Mobiliar und ungewöhnlichen Kunstwerken eingerichtet, doch das Grunddesign wirkte karg und zweckmäßig. Xavier fragte sich, ob die Tlulaxa die Dekorationen nur seinetwegen angebracht hatten.
    Nach der Empfangszeremonie in den Organfarmen schienen die Tlulaxa und Iblis Ginjo das Interesse an ihm verloren zu haben. Sie nahmen zusammen an einem Bankett

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