Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
Transportern und Abfangjägern versammelt. Es waren hunderttausende.
»Ob das ... alles ist, was Omnius hat? Die Gesamtheit seiner Streitkräfte?« Faykans Stimme drang brüchig und etwas zittrig über die Komverbindung. »Wie kann es so viel sein?«
Es dauerte eine ganze Weile, bis Quentin die Sprache wiedergefunden hatte. »Wenn Omnius diese Armada gegen die Liga in Marsch setzt, ist uns der Untergang gewiss. Ihr können wir unmöglich standhalten.« Er starrte so angestrengt ins All, dass ihm die Augen brannten. Endlich dachte er daran, wieder zu blinzeln.
»Die Maschinen können diese Einheiten unmöglich alle hier produziert haben«, sagte Faykan. »Omnius muss einen Großteil von den anderen Synchronisierten Welten abgezogen haben.«
»Warum auch nicht? Seit dem Ausbruch der Seuche sind wir zu schwach geworden, um auch nur an militärische Operationen gegen ihn zu denken.«
Für Quentin stand die Schlussfolgerung fest. Er zweifelte nicht daran, dass all diese Kriegsschiffe für den Einsatz gegen Salusa Secundus vorgesehen waren, um den Planeten zu eliminieren und die Menschheit mitten ins Herz zu treffen. Danach konnte die Flotte der Reihe nach über die übrigen Liga-Welten herfallen, auf denen sich die Überlebenden der Seuche kaum noch ernähren, geschweige denn gegen eine solche Streitmacht wehren konnten.
»Bei Gott und der heiligen Serena, Vater«, sagte Faykan, »mir war völlig klar, dass die Denkmaschinen über die Schwächung der Liga Bescheid wissen, aber ich hätte nicht gedacht, dass Omnius mit den Angriffsvorbereitungen schon so weit ist.«
Corrin wirkte wie ein Nest voller wütender Hornissen, die sich zum Ausschwärmen bereit machten. Nach der Epidemie war die Zahl der Menschen auf den Liga-Welten stark geschrumpft. Noch nie war das Militär, das sie gegen die Denkmaschinen verteidigen sollte, so schwach gewesen.
Und Omnius' Armada der Vernichtung erweckte den Eindruck, kurz vor dem Start zu stehen.
34
Hoffnung und Liebe können Herzen über die größten Entfernungen verbinden, selbst wenn sich zwischen ihnen eine ganze Galaxis erstreckt.
Leronica Tergiet, privates Tagebuch
Normalerweise wimmelte es in Zimias interplanetarem Viertel in den frühen Abendstunden vor Aktivität, wenn Straßenhändler und ihre Kunden laut, aber gutmütig feilschten, frotzelten und sich gegenseitig aushorchten, Psychologie und feingeistige Spöttelei anwandten, um ins Geschäft zu kommen.
Über einen Monat lang war Vorian Atreides nicht zu Hause gewesen. Abulurd hatte die Schnelligkeit des Javelin-Zerstörers genutzt und war einen Tag vorher auf Salusa eingetroffen. Wie jedes Mal freute sich Vorian auf das wiedersehen mit Leronica. Sie verkörperte gewissermaßen seinen Fixstern, den einen Punkt der Stabilität in seinem Leben, zu dem er nach jedem militärischen Auftrag zurückkehrte.
Er erwartete, dass Estes und Kagin noch bei ihr weilten. Zwar hatten sie schon vor Monaten nach Caladan umzukehren beabsichtigt, aber die Seuche und die Quarantänemaßnahmen hatte alle Reisepläne vereitelt. Auf Salusa befanden sie sich in größerer Sicherheit als anderswo ... und Vorian war froh darüber, dass die Zwillingsbrüder in Zimia geblieben waren und ihrer Mutter während seiner neuerlichen Abwesenheit Gesellschaft geleistet hatten.
Als er an diesem Abend früher als angekündigt nach Hause eilte, herrschte in der Umgebung eine seltsame Atmosphäre der Beklommenheit, ein eigenartiger Mangel an Kraft und Begeisterung. Allerdings passte diese Stimmung zu seiner, denn er hatte Parmentier verlassen müssen, ohne irgendetwas Neues über Raquella erfahren zu haben. Zwei Tage lang hatten Abulurd und seine Männer ihn bei der Suche unterstützt, aber von Vorians Enkelin oder ihren Klinikkollegen war keine Spur zu finden gewesen. Sie und Mohandas Suk schienen von der Planetenoberfläche verschwunden zu sein.
Abulurd hatte darauf gedrängt, den Rückflug nach Salusa anzutreten, um dort befehlsgemäß über das Nachlassen der Seuche und die aktuelle Situation auf Parmentier Bericht zu erstatten. Für den Ruf der Pflicht hatte auch Vorian Verständnis, also war er mit den Kameraden per Shuttle wieder an Bord des Javelin-Zerstörers gegangen und mit ihnen Richtung Heimat geflogen ...
An diesem Abend wirkten die Menschen im interplanetaren Viertel bedrückt, anders als sonst plapperten sie nicht lebhaft durcheinander. Stattdessen führten sie ruhige Gespräche, und wo Vorian sich im Vorübergehen zeigte,
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