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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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drehten sie sich um und schauten zu ihm herüber. Dass er Menschen in seiner Umgebung auffiel, war nichts Ungewöhnliches, aber dieses Mal grüßte niemand den Oberkommandierenden, niemand versuchte ihn in eine Unterhaltung zu verwickeln. Die Menschen hielten von ihm Abstand.
    Irgendetwas war nicht in Ordnung. Er beschleunigte seine Schritte.
    In der fünften Etage des Gebäudes traf er in der Wohnung nicht nur Estes und Kagin an, sondern auch ihre Ehefrauen, Kinder und Enkel, also Verwandte, die er nur selten sah. Hatte Leronica wieder eine Begrüßungsfeier für ihn vorbereitet? Er bezweifelte es, denn sie hatte das genaue Datum seiner Ankunft nicht gekannt.
    Zärtlich lächelte er seinen Enkelkindern zu, aber sie schauten ihn an wie einen Fremden. Erstaunt musterte er seine beiden Söhne, die ihn noch weniger herzlich als sonst empfingen. Anscheinend plagte sie tiefe Besorgnis. Sie sahen aus, als wären sie Jahrzehnte älter als ihr Vater. »Was ist los? Wo ist eure Mutter?«
    »Es ist allerhöchste Zeit, dass du kommst«, antwortete Kagin mit einem Blick auf seinen Bruder.
    Estes stieß einen Seufzer aus und nickte. Er hob ein ungestümes kleines Mädchen auf und beruhigte es. Dann deutete er mit dem Kinn zum Schlafzimmer. »Geh lieber hinein. Wie es scheint, bleibt ihr nicht mehr viel Zeit. Aber sie hat nie die Hoffnung aufgegeben, dass sie dich noch einmal sehen darf.«
    Vor bahnte sich den Weg ins Schlafzimmer und spürte, wie Panik in ihm aufwallte. »Leronica!« Er hatte keine Ausreden, was die Prioritäten seiner Lebensführung betraf, und Leronica hatte ihm wegen seiner Djihad-Pflichten nie gegrollt. Aber was war, wenn ihr jetzt etwas zugestoßen war?
    Er betrat das Schlafzimmer, das er so viele Jahre lang mit ihr geteilt hatte. Sorge trübte seine Gedanken. Er roch Medikamente, Krankheit – die Seuche? Hatte sich Leronica trotz aller Sicherheitsvorkehrungen infiziert? Aus Prinzip war sie immer dagegen gewesen, Gewürz zu konsumieren, also war sie ungenügend vor Ansteckung geschützt. War etwa er selbst ein Virusüberträger, zwar persönlich immun, aber ein Infektionsherd für seine Umgebung?
    Unmittelbar hinter der Schwelle blieb Vorian stehen, ihm stockte der Atem. Leronica lag im großen Bett, wirkte älter und gebrechlicher, als er sie je erlebt hatte. Konzentriert kümmerte sich ein junger Arzt um sie, der anscheinend die Behandlung übernommen hatte.
    Leronicas Augen leuchteten, als sie Vorian an der Tür erblickte. »Liebster! Ich wusste, dass du noch kommen würdest.« Resolut setzte sie sich auf, als hätte sie in diesem Moment ein starkes Stimulans erhalten.
    Verdutzt drehte sich der Arzt um und stöhnte erleichtert. »Ich bin so froh, dass Sie ...«
    »Was ist mit ihr? Leronica, du bist doch nicht krank?«
    »Ich bin alt, Vorian.« Sie stieß den Arzt an. »Lassen Sie uns bitte für eine Weile allein. Wir haben eine Menge nachzuholen.«
    Der Mann bestand darauf, noch für einen Augenblick zu bleiben, rückte ihre Kissen zurecht und warf einen letzten Blick auf ein Instrument. »Es geht ihr so gut, wie es mir möglich ist, Oberkommandierender, aber es gibt ...«
    Vorian hatte diesen Tag seit langem gefürchtet, er hörte die restliche Erklärung des Mediziners nicht mehr. Stattdessen richtete er seine ganze Aufmerksamkeit auf Leronica. Tapfer lächelte sie, gab ihm ein mattes Zeichen der Zuneigung. »Es tut mir Leid, dass ich dich nicht an der Wohnungstür mit offenen Armen willkommen heißen konnte.«
    Als er ihre warme, trockene Hand nahm, fühlte sie sich in seinem Griff wie ein Gebilde aus Pappmaschee an. »Ich hätte früher nach Hause fliegen sollen, Leronica. Am besten hätte ich Parmentier gar nicht besucht. Abulurd hätte alles erledigen können. Ich wusste nicht ...« Er wünschte sich, er könnte vor diesem Anblick fortlaufen, aber ihm war völlig klar, dass es unmöglich war. Die Liebe seines Lebens in den Todes entgleiten zu sehen, war viel entsetzlicher als jedes Gefecht gegen die Denkmaschinen, das er je durchgestanden hatte. Ihn schwindelte vor Verzweiflung. »Ich werde Mittel finden, um dir zu helfen, Leronica. Mach dir keine Sorgen. Bestimmt gibt es eine medizinische Lösung. Ich werde mich darum kümmern.«
    Versäumte Gelegenheiten gingen ihm durch den Kopf und bedrängten ihn wie eine Flut. Hätte er sie nur überzeugen können, sich der Lebensverlängerungsbehandlung zu unterziehen. Hätte er sie nur dazu überreden können, regelmäßig Melange zu verzehren. Hätten sie

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